Praxistest TomTom GO 500 Europe PND

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Im April wurde die neue Modellpalette der mobilen Navigationsgeräte von TomTom vorgestellt. GO 400, 500, 600 und 6000. Die Geräte unterscheiden sich hierbei zum einen in ihrer Größe, 4,3“, 5“ und 6“, sowie im Funktionsumfang. Denn das 6000er Gerät hat im Gegensatz zu den anderen Modellen eine integrierte UMTS SIM-Karte. Hiermit ist das Datenvolumen für HD-Traffic abgedeckt und es fallen keine weiteren Kosten mehr an. HD-Traffic ist allerdings lebenslang bei allen Geräten integriert. Nur benötigt es zum Abrufen der Daten bei den Modellen 400, 500 und 600 ein Mobiltelefon bzw. Smartphone, welches Bluetooth Tethering unterstützt. Heutzutage eigentlich kein Problem mehr. Wer allerdings viel im Ausland unterwegs ist, dem würde ich ggf. die integrierte Lösung empfehlen, denn hier ist das Roaming abgedeckt.

Angaben von TomTom: Unsere Tests haben gezeigt, dass Sie ungefähr 7MB an Daten nutzen, wenn Sie täglich eine Stunde zu Stoßzeiten fahren.

Aktuell habe ich mir das TomTom Go 500 die letzten Wochen einmal genauer angeschaut. Rein optisch ist es etwas runder und gefälliger geworden. Der Vorgänger, das GO LIVE 1015, war in seiner Erscheinung noch etwas klobiger und unförmiger. Der erste Eindruck gefällt bereits. Auch  die Halterung wurde überarbeitet und ist nun etwas kleiner und benötigt nicht mehr diesen dicken Anschluss, sondern wird über Mikro USB gespeist. Der Lieferumfang unterscheidet sich auch etwas. Beim 1015er war ein USB Kabel und ein USB Zigarettenanzünder Adapter dabei. Beim GO 500 findet man dagegen ein KFZ und ein USB Kabel. Am Anfang war ich etwas verärgert über den fehlenden Adapter aber hab dann doch festgestellt, dass zwei Kabel praktischer sind, gerade wenn es um das Updaten des Gerätes am PC geht. Da kann man dann einfach das zweite Kabel verwenden und muss dies nicht aus dem Auto holen.

Unter der Haube wurde jedoch einiges mehr verändert. Die komplette Software wurde neu entwickelt und designt. Das Menülabyrinth wurde abgeschafft und stattdessen gibt es jetzt nur noch eine zentrale Suchfunktion, in der man einfach eintippt was man möchte. „Schwimmbad“, „Sehenswürdigkeiten“ oder „Pizza“. Der GO 500 durchsucht seine Datenbank und offeriert dann die jeweiligen gewünschten Ziele. Dabei kann man wahlweise noch einstellen, ob man bspw. die Ziele in der Nähe suchen will, am Zielort oder bspw. auf der Route. Ebenso lassen sich Zieladressen auch direkt hintereinander weg eintippen und der GO 500 weiß genau was man will.

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Ich war erstaunt, wie treffsicher der GO 500 mir die gewünschten Ziele präsentiert hat. Nur selten hat er versagt. Meinen favorisierten Dönerimbiss hat er bspw. nicht unter dem Eigennamen gefunden sondern unter dem Stichwort Pizzeria. An dieser Stelle tut sich auch ein kleiner Rückschritt hervor. Denn zuvor konnte man an dieser Stelle auf eine Google-Places-Suche zurückgreifen. Diese hat alles gefunden was man wollte. Nun ist eine Datenbank von TomTom hinterlegt, die natürlich nicht alle Locations abbilden kann. Neben der Google-Suche wurden auch noch Twitter, TripAdvisor und die Wetterinfo gestrichen. Bis auf die Google-Suche trauere ich eigentlich keinem Feature hinterher, wobei man auch das im benötigten Fall mit seinem Smartphone erledigen kann. Ebenfalls fehlt die Spracheingabe.

Auch das Kartenmaterial wurde grundlegend überarbeitet, auch wenn das auf meiner Testfahrt nicht wirklich so rüberkommt. Ich wohne hier auf dem platten Land und außer viel Ackerland gibt es nichts Sehenswertes. Auf meiner Fahrt durch Stuttgart letzte Woche habe ich aber die Vorzüge des neuen Kartenmaterials kennenlernen dürfen. In der Stadt werden nämlich die Gebäude in 3D dargestellt und wichtige Gebäude bzw. Sehenswürdigkeiten auch in einem realitätsgetreuen Modell. Diese Ansicht hilft teils enorm bei der Navigation, da man sich so zum Teil besser orientieren kann. Ebenfalls in Großstädten zum GO LIVE 1015 ein großer Unterschied ist der Empfang. Mit dem 1015 musste ich des Öfteren feststellen (erst nach meinem damaligen Test), dass in Häuserschluchten der Empfang abreist und er sich neu positionieren muss. Ebenso fehlt ihm nach Tunnelfahrten die Orientierung. Beim GO 500 ist das allerdings kein Problem mehr.

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Aber nun kommen wir zum Herzstück, des GO 500, dem HD-Traffic bzw. neuerdings umbenannt in Traffic. Solch eine präzise Waffe gegen den Gegner Stau habe ich selten genutzt. Mit dem Gerät stand ich definitiv kein einziges Mal im Stau. Ein einziges Mal wollte ich ihm fast fremdgehen und der Anzeigetafel auf der Autobahn vertrauen. 6 km Stau voraus mit dem Hinweis, die nächste Abfahrt zu nehmen und den Stau zu umfahren. Doch mein GO 500 sagte nichts. Er wollte weiter geradeaus. Und Gott sei Dank, ich blieb ihm treu. Und was folgte war eine freie Autobahn. An der besagten Stelle war nichts von Stau zu sehen. Ein Hoch auf die Verkehrswacht, die aus irgendeinem Grund hier den Verkehr umleiten wollte. 350 Millionen Endgeräte wissen es aber besser. Denn so viele Geräte sind aktuell mit der Technik unterwegs und senden ihre Daten an die TomTom Zentrale, die diese dann in Echtzeit aufbereitet und für den Rest zur Verfügung stellt. Wer Angst vor Datenschutz hat. Dem Senden der Daten von einem selbst muss natürlich vorab zugestimmt werden und man kann dies auch verweigern und dennoch die Daten der anderen in Anspruch nehmen. Aber wenn jeder so handeln würde, würde das System nicht funktionieren. Und auf diese Personen kann man dann auch gerne verzichten.

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Im Allgemeinen noch ein paar Worte zum Gerät. Das Display finde ich lässt sich sehr gut ablesen und die Informationen werden klar und deutlich dargestellt. Die Bedienung per Touch wurde optimiert und die Handhabung ist jetzt flüssiger. Nur wenn man die Karte mit allen Details und Stauinformationen einblendet kommt es ins Stocken. Aber sonst merklich besser. Auch die Tastatur wurde optimiert und reagiert nun besser und schneller. Vorher war oft eine kurze Verzögerung wahrzunehmen.

Der Fahrspurassistent wurde ebenfalls überarbeitet und funktioniert tadellos. Einzig in Städten würde ich mir wünschen, dass die einzelnen Spuren schon weitaus früher angezeigt werden würden, damit man sich dementsprechend rechtzeitig einordnen kann. Oft ist es gerade in dichtem Verkehr sehr unübersichtlich und hier schon vorab treffsicher die richtige Spur zu finden wäre von Vorteil.

Richtig negativ ist mir eigentlich nichts aufgefallen. Nur sollte man beim Bluetooth Tethering darauf achten, dass die ständige Verbindung doch etwas an Akku kostet. Auf 100 km bzw. in der Stunde waren es rund 10% Akkuleistung bei meinem iPhone 5.

Also Fazit muss ich nach dem Praxistest nun meine Meinung doch ein wenig revidieren und sagen, dass sich ein Umstieg auf die neue GO Serie doch schon fast lohnen würde. Das neue Design, die Menüführung und der bessere Empfang haben mich überzeugt. Klar wurden ein paar Funktionen weggespart und wer auf Spracheingabe und Google Suche nicht verzichten kann, kann auch beim 1015er zugreifen. Allerdings wurde der Einstiegspreis für das kleinste Modell mit 179 Euro auch sehr niedrig angesetzt. Der Einstieg beim 1015er waren damals, wenn ich mich nicht täusche, 349 Euro.

Wer also gerade auf der Suche nach einem neuen mobilen Navigationsgerät ist kann beim GO 500 bedenkenlos zugreifen. Das GO 6000, welches ich mir dann holen werde, da ich oft im Ausland unterwegs bin und ich es mit der integrierten SIM-Karte praktischer finde, wird aber erst zur IFA im Handel verfügbar sein. Allerdings wird der GO 6000 auch im Gegensatz zum GO 500 rund 75% mehr kosten. Und wer die integrierte SIM-Karte nicht benötigt kann Bedenkenlos zum GO 500 oder 600 greifen. Das 400er ist mir fast ein wenig zu klein.

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8 comments

  1. Martin Göbber 24 August, 2013 at 14:27 Reply

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    das Navi ist zwar nicht schlecht, aber was es nicht kann gegenüber dem alten ist das man einen Stau mauell umfahren kann. Ich habe mir das GO500 gekauft da funktioniert es nicht mehr. Bei meinem alten GO820 Live konnte ic sagen dieses oder jenes Teilstück meiden. Das geht bei dem GO500 nicht mehr und das wurde leider auch in Ihrem Video nicht erwähnt.

    MfG

    MArtin Göbber
    Delmenhorst

  2. Camillo 28 August, 2013 at 10:01 Reply

    Also die Stau Symbole tauchen ja rechts in der Liste auf, wenn man dort drauf drückt kann man auswählen, ob man den Stau umfahren möchte. Zudem kann man in den Optionen auch einstellen, dass man jedes mal gefragt wird und dann erscheint ein Auswahlbildschirm. Ansonsten nuzt TomTom eigentlich eine intelligente Regelung. Denn wenn die Ausweichstraßen auch verstopft sind bringt ein Umfahren des Staus oft wenig, denn denn Vorschlag machen alle Navis ohne HD Traffic. Und das ist ja gerade der Vorteil

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