D-LINK GO-DSL-N151 ADSL Modem Router im Test

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D-LINK GO-DSL-N151

Mit dem D-Link GO-DSL-N151 präsentiert der Hersteller das erste Produkt aus der dlinkgo Produktreihe. Bei der Produktreihe soll es um Basic Netzwerkprodukte gehen, die einen reduzierten Leistungsumfang haben und sich leicht bedienen lassen, aber die bewährte D-Link Qualität mit sich bringen. Also eigentlich ein einfaches Produkt für den „einfachen“ Internetnutzer, der das Gerät anstecken will, seine Benutzerdaten eingibt und loslegen kann, ohne weitere Einstellungen vornehmen zu müssen oder sich Gedanken über irgendwelche Sicherheitsproblematiken machen zu müssen.

In der Vergangenheit habe ich bereits mehrere D-Link Produkte getestet, allen voran in meinem Heimnetzwerk Tutorial. Doch wer die Beiträge gelesen hat und D-Link kennt weiß, dass, sagen wir es mal so, die Produkte etwas mehr für Technik Nerds sind. Technisch sehr gut und leistungsfähig aber eben in der Bedienung holprig. Im Test galt es also vor Allem herauszufinden wie zielgruppengerecht das Produkt geworden ist.

Der Aufbau der Hardware geht zunächst recht einfach. Da im Router schon ein Modem integriert ist muss man sich um nicht viel Kümmern. Ein Kabel in die Steckdose, eins in den Splitter und eins… ja eins kommt noch in den Computer. Der erste Rückschlag, denn damit reduziert sich die Usability schon drastisch. Mit meinem MacBook Air hätte ich da keine Chance (besitz kein Netzwerkanschluss). Auch viele Haushalte mögen nur ein iPad besitzen, für diese fällt das Gerät damit schon raus. Zwar hat das Gerät eine WPS (Wi-Fi Protected Setup) Funktionalität, jedoch wird dies von vielen Endgeräten nicht unterstützt bzw. zumeist nur von Peripheriegeräten wie Radios, Drucker, etc. Zudem erscheint das Wireless Netzwerk auch nicht von selbst, sondern muss erst konfiguriert werden, obwohl die W-LAN Lampe beim ersten einschalten leuchtet.

D-LINK GO-DSL-N151 | Front LED

D-LINK GO-DSL-N151 | Anschlüsse

D-LINK GO-DSL-N151 | Zubehör

Haben wir die Hürde allerdings genommen kommt die nächste. Ein Blick in die Installationsanleitung. „Um den GO-DSL-N151 manuell zu konfigurieren (ohne die Setup-CD)…“. Moment. Stopp. Installations-CD? Ist werder im Lieferumfang aufgeführt noch dabei. Also bleibt mal wieder nichts anders übrig als die manuelle Installation per IP-Adresse über den Browser zu bemühen.

Gesagt, getan. Es öffnet sich eine Maske in strahlendem Orange und… die altbekannte nerdige Bedienstruktur. Ich hatte echt was Simples und extrem reduziertes erwartet oder zumindest, dass der Schnellstart Assistent direkt startet. Aber nein. Auch dies musste manuell bewerkstelligt werden. Die darauf folgenden Schritte sind auch wie immer schlicht gestaltet. Ach, ich hab einfach ein wenig mehr „baem“ erwartet. Einfach mal was Neues trauen. Light Design, reduzierter Umfang, die Funktionen verständlich verpackt und durch einfache Klicks anwählbar. D-LINK GO-DSL-N151 || VPI, VCI, MTU?Stattdessen Abkürzungen, Fachbegriffe und Ratlosigkeit wohin das Auge reicht. Selbst bei der Schnelleinrichtung kann es Probleme geben. Ist der genannte Internetprovider nicht aufgelistet, wie in meinem Falle, wird der Benutzer mit Einstellungen zu VPI, VCI, MTU und Verbindungstyp gequält. Hinweis auf die Bedeutung? Fehlanzeige. Das kann man einem nicht versierten Nutzer eigentlich nicht zumuten. Die Erklärung in der Bedienungsanleitung, die es nur als PDF gibt, hilft hier natürlich weiter. Aber wenn ich kein Internetzugang habe und diesen gerade einrichten will hilft mir das wenig weiter. Positiv hervorheben möchte ich allerdings noch den Wi-Fi-Key-Generator. So muss man sich kein Passwort ausdenken, sondern kann sich eins erstellen lassen. Danach werden dann alle Einstellungen gespeichert und das W-LAN kann endlich genutzt werden und die Verbindung zum Internet wird hergestellt. Aber der Weg dorthin ist mehr als steinig.

Ich will das Produkt in dem Sinne hier gar nicht schlecht machen. Ich mag D-Link Produkte und habe auch selber einen Router im Einsatz. Doch ich versuche auch immer aus Sicht der Zielgruppe das Produkt zu testen und Problem zu analysieren. Und diese bestehen definitiv und es gibt viele Hürden bis zur Einrichtung. Hier muss definitiv nachgebessert werden.

D-LINK GO-DSL-N151 | Undurchichtige QoS Einstellungen

D-LINK GO-DSL-N151 | Undurchichtige QoS Einstellungen

Die weiteren Funktionen des Routers sind meines Erachtens auch für einen Laien wieder undurchsichtig. Der Funktionsumfang ist eigentlich genial. QoS, VLAN, DMZ, ACL, MAC-Filter, Firewall, …. Dinge, die man teilweise nur bei hochpreisigen Geräten findet, sind hier im Lieferumfang enthalten. Für mich als kleiner „Technikfreak“ genial. Es erlaubt mir den Router vielfällig einzusetzen und Zugriffrechte zu setzten, was ihn sogar im für den SOHO (Small Office/Home Office) Bereich fit macht. Doch wie man an den Begriffen oben schon erkennt, dürften diese einem Anfänger nicht geläufig sein. Und ich sag mal auch vieles könnte man hier wesentlich einfacher gestalten. So z.B. QoS (Quality of Service). Damit lassen sich bestimmte Anwendungen im Internet wie bspw. das Surfen, Skype oder der Download priorisieren. Aber stattdessen die Dinge beim Namen zu nennen und die Anwendung auszuschreiben werden nur die Protokolle genannt und danach ein großer Wust an Einstellmöglichkeiten.

D-Link sollte sich an dieser Stelle wirklich mal überlegen ein Paar Techniker durch Softwaredesigner zu ersetzten. Also die Funktionen sind wirklich toll und ich hatte meinen Spaß beim Einrichten, aber eben nicht die Zielgruppe.

Zum W-LAN Empfang noch ein paar Worte. Verbaut ist hier „nur“ der N 150 Standard, der im Gegensatz zum vollen N eine geringere Übertragungsrate, 150 MBit/s statt 300) und etwas weniger Reichweite hat. Im Test machte sich dies in einer 150 qm Wohnung auch bemerkbar. Der Empfangsbereich minderte sich deutlich, sollte aber für 60-80 qm bei zentraler Aufstellung reichen. Die schlechtere Empfangsleistung ist zudem auch der Tatsache geschuldet, dass nur eine Antenne verbaut ist und nicht wie in meinem D-Link DIR-645 mehrere, die sich durch die Smart Beam Technologie auch noch ausrichten.

Fazit

Für etwas mehr als 30 Euro bekommt man mit dem D-Link GO-DSL-N151 eigentlich ein sehr gutes und leistungsstarkes Stück Hardware mit einem großen Funktionsumfang. Die Einschränkung ist lediglich die abermals schlechte Usability gerade für Anfänger und wenig Nutzer, für die dieses Produkt gedacht ist. Die Idee und den Preis finde ich super, nur noch etwas mehr aus Nutzersicht die Software programmieren.

Was aus meiner Sicht fehlt wäre zudem ein Einrichtung per Wi-Fi und das Menü wirklich auf das minimalste reduzieren und die Dinge beim Namen zu nennen bzw. zumindest Beschreibungen dazu einblenden.

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