Atemberaubende Wintersportaufnahmen – Tipps von Richard Walch

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© Richard Walch

Richard Walch. Im Alter von 16 Jahren wurde aus einem Hobby Passion und im Alter von 18 Jahren fotografierte er bereits die erste professionelle Fotostrecke für ein Magazin. Bekannt wurde Richard Walch vor allem durch seine beeindruckenden Wintersportaufnahmen.

Für euch hat Richard Walch, Canon Ambassador, ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, worauf es bei der Wintersportfotografie ankommt, worauf ihr achten müssten und welche Einstellungen an der Kamera sinnvoll sind.

Vorbereiten und analysieren
Zu Beginn sollten Sie den Sport, den Sie fotografieren möchten, genau untersuchen. Meiner Meinung nach sind Fernsehübertragungen ideal, um Sportart und Aktivitäten der Sportler kennenzulernen. Noch besser ist es natürlich, wenn Sie selbst damit vertraut sind. Aufnahmen gelingen besser, wenn man den Sport wirklich versteht und innerlich nachvollzieht.

Fotoausrüstung auf konstanter Temperatur halten
Bei Aufnahmen in verschneiten, kalten Bedingungen ist es ausschlaggebend, die Kameraausrüstung auf konstanter Temperatur zu halten. Wenn Sie in den Bergen fotografieren, sollten Sie Ihre Ausrüstung bei einer Pause im warmen Restaurant nicht aus der Kameratasche nehmen. Objektive beschlagen innerhalb weniger Sekunden und die Feuchte kann das Kameragehäuse beschädigen. Wenn Sie mit den Aussenaufnahmen fertig sind, stellen Sie Ihre Fotoausrüstung auf einem Handtuch ab und trocknen Sie die beim Aufwärmen entstehende Feuchtigkeit ab.

© Richard Walch

Eine gute Ausgangsposition wählen
Bei Aufnahmen im Schnee sollten Position und Blick auf das Motiv sorgfältig bedacht werden. An einer Sprungschanze beispielsweise erfasst man die gesamte Szene am besten von unten aus einem weiten Blickwinkel. Halten Sie sich seitlich am Sprungbereich und nicht mitten in der Landezone auf. Denken Sie im Vorfeld an einen Fluchtweg für den Fall, dass der Athlet beim Sprung Probleme bekommt.

Bei einem schlechten Gefühl – umdrehen
Ich fotografiere am liebsten Skiläufer oder Snowboarder abseits der Piste. Hier ist jedoch Vorsicht geboten – dazu gehört viel Erfahrung, die richtige Ausstattung und wenn möglich ein erfahrener Pistenführer. Auf die Piste nehme ich zur Sicherheit immer ein Lawinensuchgerät, eine Messsonde, Schaufel, einen ABS-Rucksack und ein Funkgerät mit. Man sollte jederzeit auf seine innere Stimme hören. Fühlt sich eine Situation auf der Piste falsch an, stoppen Sie und drehen Sie um. Sprechen Sie mit Ihrem Pistenführer und den Personen, die Sie fotografieren – und treffen Sie gemeinsam eine vernünftige Entscheidung.

Manuelle Belichtung wählen
Für Aufnahmen im Schnee sollten Sie mit manueller Belichtung fotografieren – vor allem an hellen und sonnigen Tagen. Als Anfangseinstellung wähle ich normalerweise eine tausendstel Sekunde Verschlusszeit bei Blende 8 und ISO 200. Falls nötig, passe ich diese dann nach Start des Shootings an, um eine Überbelichtung durch das Sonnenlicht zu verhindern.

© Richard Walch

Sonne und Schatten als natürliche Lichtquellen
Gehen Sie kreativ an die Lichtstimmung heran. Experimentieren Sie mit dem hellen Umgebungslicht sowie den Schatten. Gute Aufnahmen machen Sie beispielsweise an den Übergängen zwischen Sonne und Schatten. Ein gut ausgeleuchteter Hintergrund macht das Bild interessanter und sorgt dafür, dass keine Details in den hellen Bildpartien verloren gehen.

Reihenaufnahmen
Wintersport-Action ist schnell – denken Sie an Snowboarder oder Skifahrer beim Freestyle-Trick in der Luft. Als Fotograf möchten Sie dabei technische Details sofort einfangen können. Wählen Sie bei Actionaufnahmen Reihenaufnahmen mit hoher Bildrate. Ich arbeite mit meiner Canon EOS-1D X mit zwölf Bildern pro Sekunde und kontinuierlicher Scharfstellung, um den perfekten Moment festzuhalten.

Niemanden in Gefahr bringen
Wenn Sie mit Athleten arbeiten und gefährliche Stunts oder Tricks fotografieren, fragen Sie den Sportler, ob er sich dabei sicher fühlt. Bringen Sie niemanden bei Wintersportaufnahmen in Gefahr. Ein spektakuläres Bild auf Kosten eines hohen Risikos für den Sportler ergibt keinen Sinn.

© Richard Walch

Die Angst überwinden – und fotografieren
Geben Sie letztendlich auch bei rauen Bedingungen im Schnee nicht auf. Gerade dann entstehen oft die atemberaubendsten Bilder. Erfüllen Sie die Bilder immer mit Leben und fotografieren Sie alles, was Sie erzählen möchten. Aber vergessen Sie Ihre Sicherheit nicht.

Bilder: © Richard Walch

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