Bowers & Wilkins T7 im Test – Bluetooth Lautsprecher mit aptX

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Lange haben die edlen Briten mit ihrem Einstieg in dieses Segment gewartet. Die Rede ist von mobilen bzw. portablen Bluetooth Lautsprechern. Bisher hatte sich das Unternehmen, welches im audiophilen High-End-Segment zu Hause ist, nur an das Thema stationäres AirPlay getraut. Warum? AirPlay bietet von Anfang an die Möglichkeit Musik drahtlos und zugleich verlustfrei (Stichwort: Lossless) in High Definition zu übertragen. Bluetooth als Übertragungsmedium bot eine recht lange Zeit lediglich den verlustbehafteten SBC-Codec um Musik zu übertragen.

In der Zwischenzeit hat sich allerdings Einiges getan. Am Markt ist der so genannte aptX-Codec, der eine verlustfreie Übertragung ermöglicht, verfügbar. Allerdings gibt es hier einen kleinen Haken, zumindest für Apple iPhone Nutzer. Ich gehe jetzt zumindest einmal davon aus, dass solch ein Lautsprecher primär vom Smartphone mit Musik bedient wird.

Der aptX-Codec muss natürlich auf beiden Seiten, Sender + Empfänger, vorhanden sein und unterstützt werden. Hersteller wie Samsung oder HTC haben den Trend bzw. das Bedürfnis schon recht früh erkannt und haben den Codec in ihre Geräte integriert. Auch Hersteller wie Asus, BlackBerry oder Motorola statten ihre neusten Geräte mit aptX aus. Nur Apple. Die statten zwar MacBooks und iMacs mit aptX aus, aber nicht iPhone, iPad oder iPod. Schade eigentlich, denn der Unterschied ist auch für einen Laien recht deutlich hörbar.

Bowers & Wilkins T7 im Test

Dies nur einmal kurz vorab als Erklärung, denn wir wollen euch gerne vor einer eventuellen Enttäuschung bewahren. Doch nun zum Bowers & Wilkins T7.

Wie man es von Produkten aus dem Hause Bowers & Wilkins gewohnt ist und wie es schon Produkte wie der P5 oder der Zeppelin eindrucksvoll gezeigt haben, legt man Wert auf ein schickes, elegantes, aber auch langanhaltendes, sprich zeitloses, Design. Diese Formsprache setzt auch der Bowers & Wilkins T7 fort, wenngleich er durch seine, dem Korpus ummantelnde, Wabenstruktur schon sehr auffällt. Doch die Waben sind nicht nur Design Element, sondern sorgen durch ihre versteifende Wirkung für einen verzerrungsfreien, resonanzarmen Klang bzw. im praktischen Sinne vermeiden sie Vibrationen des Gehäuses.

Zur Reduktion von Vibrationen trägt auch die schwarze Polycarbonat Ummantelung bei, die für einen sicheren und festen Stand sorgt, durch ihre Elastizität aber zusätzlich Vibrationen auffängt und den Schall nicht auf den Tisch bzw. Untergrund überträgt. Somit hört man nur den Klang der verbauten Lautsprecher und nicht die Vibration des Untergrundes.

Bowers & Wilkins T7 im Test

Bowers & Wilkins T7 im Test

Neben der Konnektivität über Bluetooth besitzt der Bowers & Wilkins T7 noch einen Line-Eingang. Der USB Port ist nur zum Service bzw. Firmware Update vorhanden und nicht zum Laden des Lautsprechers. Oder wie bei anderen Geräten der Fall, zum Aufladen des Smartphones aus dem integrierten Akku, sodass man den Lautsprecher quasi als Powerbank nutzt. Verzichten muss man auch auf ein Mikrofon mitsamt Freisprechfunktion, welches einige Mitbewerber verbaut haben.

Bowers & Wilkins T7 im Test

Der Bowers & Wilkins T7 ist kein Leichtgewicht und bringt mit 940g somit fast 1kg auf die Waage. Die Abmessungen betragen 11,4×21,0x5,4cm. Das macht ihn also nicht zum „ultra-„ portablen Lautsprecher, aber klanglich zur eindeutig besseren Alternative gegenüber beispielsweise der Jawbone Jambox oder größenmäßig gegenüber dem Bang & Olufsen Beolit 12.

Das hohe Gewicht und die Abmessungen kommen aber nicht von ungefähr, sondern resultieren aus den verbauten Lautsprechern. Zwei 50mm Breitbandlautsprecher sowie zwei Basstrahler sind im Gehäuse verbaut. Das Frequenzspektrum ist von 58 Hz bis 19 kHz angegeben. Ebenfalls verbaut ist ein großzügiger Akku, welcher für bis zu 18 Stunden unterbrechungsfreien Musikgenuss ausgelegt ist.

Musikgenuss kann man in diesem Zusammenhang auch wörtlich nehmen, denn es ist wirklich ein Genuss mit dem T7 zu hören. Bisher hatten wir in dieser Kategorie noch Nichts Vergleichbares im Test. Nur der Bang & Olufsen A2 könnte hier noch gefährlich werden bzw. eine adäquate Konkurrenz/Alternative darstellen.

Unter Berücksichtigung des Einsatzgebiets, der Zielgruppe und dem Preis hat Bowers & Wilkins mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die audiophilen Wurzeln der Briten lassen sich selbst in einem portablen Lautsprecher gut erkennen. Aufgrund der Größe und des Einsatzspektrums sollte man hier nicht das „Nautilus-Wunder“ erwarten aber Hi-Fi-Avancen bringt der T7 definitiv mit.

Bowers & Wilkins T7 im Test

Die Abstimmung ist insoweit gut gelungen, dass man nahezu unabhängig der gewählten Lautstärke einen satten, differenzierten und klaren Sound genießen kann. Sprich der T7 ist leicht warm abgestimmt (ist ggf. auch aufstellungsabhängig) und gerade der wichtige Mitteltonbereich kommt sehr sauber/differenziert rüber.

Auch bei wirklich hohen Lautstärken bleibt der Lautsprecher souverän und tut das was er tun soll, ohne Verzerrungen oder hörbares „Clipping“. Sprich es „scheppert“ nichts.

Der T7 eignet sich locker um gut 30qm in ausreichender Lautstärke zu beschallen, was in Anbetracht der Größe schon eine große Leistung darstellt.

Da der B&W T7 über 2 Bass-Wandler verfügt, wovon einer nach hinten und einer nach vorne strahlt ist er auch überraschend aufstellungsunkritisch. Er fühlt sich also auch 20-30cm vor einer Wand noch recht wohl ohne dass der Bassbereich zu aufdringlich wird.

Ein Bühnenbild oder weiten, ausgeprägten Stereo-Sound darf man nicht erwarten, was bei der kompakten Bauweise und durch den Verzicht von zumeist qualitätsverlust-behafteten X-Software-„Tricksereien“ vollkommen in Ordnung und legitim ist.

Fazit:
Kurz gesagt, der Bowers & Wilkins T7 tut das was er soll und das mit einer leichten audiophilen „Hi-Fi“-Ausrichtung. B&W hat sich hier auf den puristischen portablen Musikgenuss konzentriert. Somit macht man die angesprochenen “fehlenden” bzw. teilweise auch unnötigen Features alleine durch die hohe Wiedergabequalität locker wett.

Somit ist der T7 kein Feature-Monster, ist aber in Sachen Klangqualität derzeit unschlagbar und ist somit zur Zeit die beste Wahl in seinem Segment.

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1 comment

  1. Arnold 15 April, 2015 at 14:16 Reply

    Also die Optik von diesem T7 sieht aber mal wirklich top aus! Gefällt mir persönlioch sehr gut. Würde gerne mal eine Hörprobe bekommen, dann weiß ich ob er sich auch für mich lohnen würde.

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