Rot, die schönste Farbe des Herbstes und des Sennheiser Momentum On-Ear
Bereits mit dem Momentum konnte Sennheiser mich begeistern. Design, Verarbeitung, Materialqualität und Klang. Alles hat gestimmt. Zwar ist Sennheiser in den Lifestyle Kopfhörer Bereich erst spät eingetreten, doch die Warte bzw. Entwicklungszeit hat sich definitiv gelohnt, denn der Momentum gehört derzeit zur Spitzenklasse in diesem Segment.
Nur wenige Monate später präsentiert Sennheiser mit dem Momentum On-Ear eine etwas kleinere Variante, dafür jedoch in sieben verschiedenen Farben.
Wobei kleiner sich tatsächlich nur auf die Ohrmuscheln beschränkt, denn das Kopfband und die Bügel sind identisch. Allerdings ist die Materialauswahl eine etwas andere. Statt Leder gibt es Alcantara auf Ohrmuscheln und Kopfband. Dies ist aber gar nicht negativ zu sehen, denn das luxuriöse Alcantara ist ebenso hochwertig und fühlt sich echt porno an.
Zudem muss man Sennheiser ein ganz großes Lob in Sachen Verarbeitung und Haptik der Materialien aussprechen. Hier kann die Konkurrenz nur neidisch herabschauen. Wirklich jedes Detail ist exakt gearbeitet und auch beim zehnten Blick lassen sich keine Fehler erkennen. Ein Kopfhörer auf Manufakturqualität.
Auch die Verstellschienen aus Edelstahl sind perfekt gearbeitet und die Ohrmuscheln gleiten stufenlos in die gewünschte Position. Selbst bei der iRemote Fernbedienung am Kabel für iPod, iPad oder iPhone bekommt man Metall in die Finger und kein billiges Plastik. Ein Kopfhörer, der alle Sinne berührt bzw. bedient.
Der Klinkenstecker zum Endgerät ist einerseits sehr robust andererseits aber auch sehr schmal und filigran gearbeitet, sodass er möglichst wenig platz wegnimmt. Allerdings hat mir da die Lösung vom Momentum mit dem biegsamen Stecker etwas besser gefallen. Ich hab mein iPhone meist in der Hostentasche und hier bietet sich ein gerader Stecker besser an. Am MacBook ist der gewinkelte allerdings oft besser.
Ganz vergessen am Anfang. Zum Lieferumfang des Kopfhörers gehören zwei Kabel. Eines mit der iRemote und eines ohne sowie eine softe Tragetasche. Auch wenn es sich nur um eine Tragetasche handelt ist auch diese perfekt verarbeitet und fühlt sich geschmeidig an und unterstreicht damit den luxuriösen und hochwertigen Charakter des Kopfhörers.
Als letztes nun der Sound. Auch der ist für meinen Geschmack optimal abgestimmt, vor allem, wenn man die Zielgruppe betrachtet, die man ja nie außer Acht lassen darf. Gedacht ist der Kopfhörer für den hippen, urbanen und lifestyligen Konsumenten, der vor allem an mobilen Endgeräten Musik hört und hier zumeist komprimierte MP3s. Niemand verlangt hier einen klinisch linearen Kopfhörer, sondern eher einen etwas wohlig gesoundeten. Der Kopfhörer hat eine leichte Bass sowie mitten Anhebung und klingt leicht warm. Also auf gut deutsch. Genau richtig, Er bringt die nötige Detailauflösung mit und sorgt für eine perfekte Wiedergabe der Musik. Ob unterwegs in der Bahn oder zu Hause auf dem Sofa. Im Vergleich zum Momentum ist der On-Ear nach meinem Empfinden noch etwas kräftiger abgestimmt.
Der Tragekomfort ist dauerhaft gut. Der zweilagige Spezialschaumstoff sowie das Alcantara sorgen für einen angenehmes und weiches Gefühl am Ohr. Im Vergleich zum Momentum ist der Anpressdruck etwas höher und verteilt sich großflächiger auf Ohr und Kopf. Wer also empfindlicher ist sollte eher zum Momentum greifen.
Fazit
Good job Sennheiser. Der Momentum On-Ear begeistert mich ebenfalls wie sein großer Bruder. Material, Verarbeitung und Haptik sind eine Wucht und auch der Klang weiß zu überzeugen. Ebenso ist das schlichte Retro Design ausgesprochen sexy und meine Version in rot sowieso.
Mängel konnte ich bei diesem Kopfhörer nicht feststellen. Auch der Preis von rund 200 Euro ist absolut gerechtfertigt.
Momentum oder Momentum On-Ear. Schwierige Frage und denke auch eine persönliche Vorliebe bezüglich On-Ear oder Over-Ear. Zudem dürfte die wesentlich größere Farbauswahl auch ein Entscheidungskriterium sein. Aber auch der Einsatzbereich dürfte entscheidend sein. Der Over-Ear dichtet nämlich ein wenig besser ab und schließt damit Umgebungsgeräusche aus während der On-Ear etwas offener ist. Zuletzt bleibt auch der preisliche Unterschied von knapp 100 Euro.
Ach ja. Eine schwere Entscheidung, die ich euch nicht abnehmen kann. Am besten im Elektrofachmarkt um die Ecke beide aufsetzte, ausprobieren und dann entscheiden. Soviel sei gesagt. Ihr macht mit keinem von beiden einen Fehler.
Alternativen
Preislich und klanglich vergleichbar wäre hier bspw. der Bowers & Wilkins P3. Ebenfalls ein sehr guter Kopfhörer, mit nur einer etwas anderen Ausrichtung. Der Sennheiser ist Glamour und der Bowers & Wilikens eher Sporty. Jedoch hat der P3 unterwegs einen entscheidenden Vorteil. Er lässt sich sehr kompakt zusammenfalten und nimmt dadurch recht wenig platz beim Transport weg. Again: Your Choice.
Text: Camillo Pfeil
Bilder: Long Nguyen, Sennheiser (Detailshots)
Kamera: Canon EOS 1D-X x 24-70 4.0 L
[…] hat man hier jedoch zu beginn gleich ein Meisterstück abgeliefert, was ihr auch in unseren Tests nachlesen […]
[…] grob zusammenfassen. Bereits im Jahr 2013 landete die Traditionsmarke aus der Wedemark mit dem Sennheiser MOMENTUM einen riesen Erfolg. Schickes Design, hochwertige Materialien und spitzenklang. Etwas, was man von […]