mydlink Home – Automatisiertes intelligentes Zuhause?

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Mit mydlink Home hat der Netzwerkspezialist D-Link eine neue Produktreihe ins Leben gerufen, die das Zuhause auf einfache Weise vernetzen, den Alltag erleichtern und die Sicherheit sowie den Komfort erhöhen soll.

Unter dem Label mydlink Home sind aktuell fünf Endgeräte verfügbar. Dazu zählen zwei Kameras, ein Bewegungssensor, eine Steckdose sowie ein Musikadapter. Diese Komponenten möchte ich euch einmal kurz vorstellen und die Funktionen als auch die Vernetzung untereinander aufzeigen.

Alle Adapter besitzen integriertes W-LAN und können ganz einfach per WPS mit dem Heimnetzwerk verbunden werden. Somit ist der erste Schritt der Installation eigentlich schnell abgeschlossen und die Hardware einsatzbereit. Im finalen Schritt müssen die einzelnen Adapter aber noch in der mydlink Home Smartphone oder Tablet App eingerichtet werden und je nach Bedarf logisch mit Regeln verknüpft werden.

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Ausgenommen hiervon ist eigentlich nur der Musikadapter DCH-M225, welcher nach der Verbindung mit dem Heimnetzwerk sofort einsatzbereit ist. Sowohl am iMac als auch am iPhone kann ich den Adpater einfach als externen AirPlay Lautsprecher auswählen und schon kann die Musik abgespielt werden. Natürlich funktioniert der Adapter auch für Windows. Hier wird die Verbindung per DLNA hergestellt.

Bildschirmfoto 2015-03-08 um 11.52.52Durch die verlustfreie Übertragung bietet der Audioadapter eine gute Qualität und ermöglicht es sein HiFi System drahtlos zu erweitern. Allerdings eignet sich der Adapter tatsächlich nur zum Musik hören, da das Signal leicht zeitversetzt übertragen wird, was bei einem Film definitiv stören würde.

Als Extra besitz der Musikadapter noch einen WiFi Repeater. Eine sicherlich nette Funktion (wenn man sie denn benötigt), die sich aber nicht abschalten lässt.

Insgesamt konnte der Musikadapter DCH-M225 von D-Link allerdings überzeugen. Er zeichnet sich durch eine gute Qualität und eine leichte Handhabung aus.

Kommen wir nun zu den anderen drei bzw. vier Komponenten der Produktreihe mydlink Home.

Nachdem diese Komponenten mit dem Heimnetzwerk verbunden sind, müssen sie noch in der mydlink Home App hinzugefügt werden. Dies geht Step-by-Step in der App, die sehr gut beschrieben und illustriert ist und den Anwender sehr einfach durch die Einrichtung leitet. War D-Link früher durchaus dafür bekannt, komplex und schwer in der Einrichtung zu sein, hat sich dieses Blatt nun definitiv gewendet. Zu den einzelnen Schritten habe ich euch jeweils Screenshots beigefügt, sodass ihr die Einrichtung nachvollziehen könnt.

Sind alle Geräte in der App eingerichtet, kann man diese einzeln aufrufen und konfigurieren sowie Informationen abrufen. Weiterhin kann man verschiedene Gruppen erstellen oder die Geräte untereinander mit Regeln intelligent vernetzen.

Zu den einzelnen Geräten

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Zum Thema Hausüberwachung hatte ich bereits im letzten Jahr einige Worte zu den Kameras und den Funktionen verloren, weshalb ich nicht mehr im Detail hierauf eingehe. Die verwendete DCS-935L bietet mit einer 720p Auflösung und Infrarot Sensoren für die Nacht (Sichtweite bis zu 5m) ein stets gutes und scharfes Bild.

Sie ermöglicht nicht nur die reine Betrachtung des Bildes sondern kann auch Bewegung sowie Ton erkennen. Man kann in der App also einen Bereich sowie eine Schwellwert für den Ton festlegen und bei Eintreten des Ereignisses einen Aktion wie bspw. eine E-Mail Benachrichtig, das Einschalten des Lichtes, etc. konfigurieren.

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Dies hat in der Praxis auch alles sehr gut funktioniert. Was mir in letzter Konsequenz aber wiederrum fehlt ist die Aufzeichnung des Bildmaterials, wenn bspw. ein Einbrecher durch die Haustür kommt. Dann will ich ja nicht nur benachrichtigt werden, sondern erwarte auch eine Aufzeichnung, um den Täter ggf. später zu identifizieren. Wer sich auskennt macht dies über die Weboberfläche. Hier kann man einen Upload auf einen FTP Server anstoßen oder wahlweise auf ein NVR. Es hätte aber auch einfach gereicht der Kamera einen SD-Kartenslot zu verpassen, wo das Material dann aufgezeichnet werden kann. Dann hätte man eine Regel hinterlegen können, dass im Falle einer Bewegungserkennung die Aufzeichnung für bspw. 30 Sekunden gestartet wird. An dieser Stelle finde ich das Produkt wieder nicht zu Ende gedacht. Schade eigentlich.

Wer wissen will, wie es mit NVR, SD-Karte oder FTP geht, dem lege ich noch einmal meinen Artikel zur Hausüberwachung ans Herz.

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Der Bewegungssensor DCH-S150 erfasst, wie der Name schon sagt, Bewegungen. Mit dem Bewegungssensor lassen sich verschiedene Regeln einrichten. Die einfachste hiervon ist sicherlich die Benachrichtigung. Darüber hinaus kann aber auch eine weitere Aktion in Kombination mit den anderen Adaptern ausgelöst werden. Wobei das ist schon etwas zu viel gesagt, denn bei der Kamera gibt es keine Auswahl. Man kann also nur den Stromadapter ansprechen und den Strom ein- bzw. ausschalten. Nutzen kann man dies bspw. um das Licht einzuschalten, wenn man nach Hause kommt oder das die Fensterläden hochgefahren werden. Im Falle eines Einbruches könnte man natürlich auch eine Sirene etc. auslösen.

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Natürlich möchte man ggf. nicht, dass dies dauerhaft passiert. So lassen sich bspw. Kalender anlegen, die die Aktivität des Sensors auf bestimmte Zeitfenster beschränken.

Der Sensor funktioniert soweit sehr gut, kann aber sein Potenzial aufgrund der geringen Verknüpfbarkeit zu den anderen Geräten nicht voll ausschöpfen.

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Kommen wir somit zum letzten Produkt. Der Steckdosenadapter DSP-W215. In seiner Grundfunktion ermöglicht er das Ein- bzw. Ausschalten von Geräten. Zum einen kann man damit bequem seine Steckdosenleiste ausschalten (nutze ich besonders gern, da diese unterm Schrank liegt), oder zum anderen per hinterlegtem Zeitplan ein bestimmtes Gerät etc. ein- oder ausschalten. Als nettes Gimmick besitzt der Adapter auch noch einen integrierten Verbrauchsmesser. Ebenso besitz er einen Temperaturmesser, der bei Überschreitung einer bestimmten Temperatur ggf. einen Defekt angeschlossener Geräte frühzeitig erkennen und diese somit stromfrei schalten kann.

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In Kombination mit dem Bewegungssensor hatte ich oben ja schon ein paar Anwendungsfälle angesprochen. Darüber hinaus kann man sich bspw. noch das aktivieren einer Alarmanlage oder ähnliches vorstellen.

Insgesamt hat der Stromadapter auch gut funktioniert.

Mydlink Home zeigt einen ersten guten Ansatz zur digitalen Heimvernetzung. An vielen Ecken ist es aber noch nicht zu Ende gedacht und die Anwendungszwecke sind begrenzt. Gerade was die Videoaufzeichnung angeht hätte ich einiges mehr erwartet. Mit dem Bewegungssensor eine Lampe anzuschalten ist zwar schön, aber für rund 85 Euro (Sensor + Steckdose) dann doch etwas am Ziel vorbeigeschossen.

Weiterhin würde ich mir einen zentralen mydlink Home Hub wünschen, mit dem sich alle Adapter verbinden. Somit wäre das eigene W-LAN nicht so belastet und die interne Kommunikation der Sensoren kann sicherlich auch verbessert werden.

Neben der doch fehlenden direkten Vernetzung fehlt es auch noch an weiteren Adaptern bzw. Sensoren bspw. für Tür, Fenster oder bspw. auch einen Rauchdetektor. Hier war das Gigaset elements schon einen Schritt weiter.

Doch wo ich hier gerade den Test schreibe hat D-Link auf dem Mobile World Congress in Barcelona bereits die zweite Generation der Adapter vorgestellt. Neben dem vorgeschlagenen Hub wird es auch Fenster- und Türsensoren, einen Rauchmelder, einen Wassermelder sowie eine Sirene geben. Damit erweitert D-Link sein Angebot konsequent und wird auch hoffentlich die interne Vernetzung und den Aufbau von Regeln damit erweitern.

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