Canon PowerShot G1 X Mark II – Speerspitze im Segment der Kompaktkameras
Die Canon PowerShot G1 X Mark II bildet die Speerspitze im Segment der Kompaktkameras im Canon Portfolio und spricht damit vor allem Fotoenthusiasten an die großen Wert auf Bildqualität legen sowie die Möglichkeit des manuellen Eingriffes in die Kameraeinstellungen und dies in einem möglichst kleinen Formfaktor.
Bereits im Jahr 2012 war aus diesen Anforderungen die erste PowerShot G1 X entstanden. Mit einem 1,5 Zoll Sensor, irgendwo zwischen Micro 4/3 und APS, sorgte sie für Aufsehen und punktete mit hervorragender Bildqualität, einem optischen Sucher, einem lichtstarken Objektiv und „kleinen“ Abmessungen. Kleinen deshalb in Anführungsstrichen, da sie eben doch nicht mehr die Abmessungen und das Gewicht einer Kompaktkamera für die Hosentasche hatte wie bspw. eine PowerShot S110.
Doch hatte die erste Generation auch ein paar Schwächen. Der Fokus war langsam, die Naheinstellgrenze zu gering bzw. zu lang, die Bildwiederholrate gering und auch die Batterie nicht sehr ausdauernd.
Mit der Neuauflage der Canon PowerShot G1 X Mark II sind diese „Makel“ nun allerdings in vielen Teilen behoben, wie wir in den vergangenen Wochen in unserem Test feststellen konnten.
Der Sensor ist derselbe geblieben, allerdings mit neuer Technologie wie dem DIGIC 6 Bildprozessor. Dieser verbessert unter anderem auch das Rauschverhalten, welches bei ISO 6.400 noch gute Bilder und selbst bis ISO 12.800 noch brauchbare Bilder liefert. Ein ganz klarer Pluspunkt, der mit klassischen Kompaktkameras wie bspw. der Canon PowerShot S120 nicht erreicht werden kann. Die Bilder können zudem im 14-Bit RAW Format abgespeichert werden was eine professionelle Bildbearbeitung bspw. mit Photoshop Lightroom im Anschluss ermöglicht.
Das Objektiv wurde komplett überarbeitet und bietet nun eine größere Offenblende 2.0, einen größeren Brennweitenbereich 24-120mm und eine Naheinstellgrenze von 5 cm. In der Praxis macht sich dies natürlich auch bemerkbar und durch die größere Offenblende erreicht man eine größere Schärfentiefe (Bokeh), was gerade in der Kreativfotografie oder der Portraitaufnahme einen Vorteil bringt. Ebenfalls mehr Leistung hat man nun natürlich im Bereich der Makrofotografie.
Ebenfalls eingeführt wurden zwei Steuerringe am Objektiv die man individuell belegen bzw. konfigurieren kann. Beide Ringe sind allerdings verschieden und lassen sich so auch auf die verschiedenen Bedürfnisse konfigurieren. Der vordere Ring geht in Stufen, sodass man hier bspw. gut Dinge wie Blende, Verschlusszeit, Belichtung oder ISO legen kann. Der vordere Ring ist stufenlos und eignet sich somit besonders gut zum feinzoomen oder manuellen fokussieren.
Weiterhin verbessert wurde der Autofokus, welcher nun blitzschnell reagiert und das Motiv scharfstellt. Für Reihenaufnahmen ist die Kamera allerdings weniger geeignet, denn in Kombination mit dem Autofokus erreicht sie eine Serienbildgeschwindigkeit von 3,0 Bildern/Sekunde und mit manuellem Fokus 5,2 Bilder die Sekunde (Werte stammen von der Canon Webseite). Der manuelle Fokus ist übrigens auch sehr gut und bequem in der Handhabung.
Bezüglich der Handhabung haben sich auch einige Veränderungen ergeben. Der vorhandene optische Sucher ist weggefallen und dafür gibt es nun einen großen optischen Sucher (optional), den man oben auf den Blitzschuh stecken kann. Er bietet eine 100% Bildfeldabdeckung sowie einige Aufnahmeinformationen.
Das Display kann man nicht wie vorher zur Seite ausklappen und dann drehen sondern nun nach oben klappen und nach unten quasi sliden (siehe Bilder). Und natürlich alles in Touch. Ehrlich gesagt fand ich die vorherige Variante besser im Praxiseinsatz da sie einfach mehr Möglichkeiten für mich bot und der Bildschirm auch schneller positioniert war. Die jetzige Konstruktion fragiler und in der Handhabung komplizierter.
Von der Ergonomie im Allgemeinen lässt sich die Kamera sonst gut bedienen auch wenn ich einige Elemente, wie Play Button oder WiFi Taste nicht optimal positioniert finde. Richtet man sich die Kamera, wie oben angesprochen, mit den Steuerringen ein, kann man sehr gut damit arbeiten. Auch liegt die Kamera dank des ergonomischen Griffstücks sehr gut in der Hand.
Wer allerdings nicht manuell arbeiten möchte für den bietet die Kamera auch eine Vielzahl von Kreativ- und Motivprogrammen, die in jeder Situation ein gutes Ergebnis liefern. Aber gerne möchte ich auch zum manuellen Fotografieren animieren. Denn gerade bei der Digitalfotografie sieht man sein Ergebnis sofort und kann schnell lernen.
Natürlich besitzt die Canon PowerShot G1 X Mark II auch eine fancy Nespresso Taste (NFC) und W-LAN. Während ich NFC bisher eigentlich nur in Tests genutzt habe aber nie wirklich produktiv ist WLAN schon mal ganz angenehm, denn man kann die Kamera über das Smartphone mit der passenden Canon App steuern. Manchmal sehr hilfreich, aber auch kein unbedingtes Feature was ich benötige.
Filmen kann man mit der G1 X natürlich auch, was allerdings in meinen Augen eher ein Nebenprodukt ist. Jede Kamera hat mittlerweile einen Videomodus. Insgesamt ist beim Video die Qualität des Materials schlechter und auch das Fehlen eines Mikrofoneingangs macht es nicht einfacher. Aber dies sei nur mal am Rande erwähnt. Mit der Funktion habe ich mich wenig beschäftigt.
Zur Bildqualität insgesamt kann ich insgesamt nur ein Lob aussprechen. Bezogen auf den Formfaktor und den Sensor kommen wirklich sehr schöne, scharfe und lebendige Bilder heraus, die auch bei hohen ISO Werten noch qualitativ gut zu nutzen sind. Alle Bilder die ihr hier seht, bis auf die Produktbilder, wurden mit der Canon PowerShot G1 X Mark II aufgenommen. Download der Bilder in voller Qualität (direkt aus der Kamera ohne Bearbeitung)
Fazit
Die Canon PowerShot G1 X Mark II macht vieles richtig und ist eine wirklich gute Kamera. Die Verbesserungen hinsichtlich der neuen Linse, des verbesserten Autofokus oder der Bedienung mit den zwei Ringen sind sehr gelungen. Besonders die zwei Ringe erlauben es mir im manuellen Modus meine gewünschten Parameter individuell auf die Räder zu legen und so in jeder Situation schnell reagieren zu können.
Die Bildqualität ist in meine Augen ebenfalls sehr gut und liefert gestochen scharfe und lebendige Bilder.
Schwächen hat sie natürlich auch, denn keiner ist fehlerfrei. Den Videomodus bzw. dessen Output ist nicht wirklich überragend und auch die Serienbildgeschwindigkeit ist eher langsam.
Insgesamt bietet sie eine gute Alternative zu DSLR Kamers. Wer also die volle Kontrolle über die Kamera möchte, eine gute Bildqualität und etwas kleines sucht, sollte mal einen Blick auf die Canon PowerShot G1 X Mark II werfen.
Ich bleibe irgendwie lieber bei meiner DSLR, des Formfaktors wegen. Und zusätzlich für die Hosentasche bei einer Canon PowerShot S120. Für mich die perfekte Paarung.
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