Canon EOS 7D Mark II Workshop
Auf der Photokina 2014 wurde sie endlich vorgestellt. Der lang erwartete Nachfolger der Canon EOS 7D, die besonders unter Sport und Action Fotografen aber bspw. auch bei Wildlife Fotografen, dank Brennweitenverlängerung von 1,6, sehr beliebt war, geht in die zweie Runde mit einem umfassenden Relaunch und einer großen technischen Aufwertung.
Im Rahmen eines Workshops mit Richard Walch durfte ich in dieser Woche die neuen Funktionen einmal näher kennenlernen und ein wenig mit der Kamera arbeiten. Der Hauptfokus des Workshops lag natürlich auf der extrem hohen Bildrate, die die neue Canon 7D Mark II liefert. Insgesamt 10 Auslösungen pro Sekunde sind möglich. Nur die 1D-X ist mit 14 Bildern im High Speed Modus noch schneller.
Als Standort für den Workshop wählte Canon die Classic Remise in Berlin. Hier schlägt bei jedem Autofan gleich das Herz höher und kaum angekommen stand ich auch schon inmitten von Supercars, Musclecars und Oldtimern. Aber um diese sollte es am heutigen Tag nicht gehen. Für uns bereit zum Fotografieren standen die Tänzerin Katja Morozova, der Breakdancer Killa Sebi und der BMX Künstler Chris Böhm.
Doch bevor es an den Auslöser der Kamera ging hieß es zunächst die Schulbank drücken und die Kamera erst einmal in der Theorie kennenlernen. Das möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten und somit erst mal ein paar Details zu den Neuerungen und Spezifikationen der Canon EOS 7D Mark II. Ich werde mich aber kurz fassen, das meiste könnt ihr auch auf der Produkthomepage nachlesen.
Die Key Facts im Überblick:
- 20,2 Megapixel APS-C CMOS Bild Sensor
- Dual DiG!C 6 Bildprozessor
- Standard ISO 100 – 16.000 (erweiterbar ISO 25.600 & 51.200)
- Neues 65 Messfelder Autofokus System (mit AI Servo III)
- Mittlerer AF-Punkt bis 1:8, EV -3
- Dual Pixel CMOS AF im Live/Movie Mode Betrieb
- Bis 10 Bilder pro Sekunde (JPEG L 1090 Bilder-, RAW 31 Bilder in Folge)
- Verbesserter Wetter- und Staubschutz
- Neue Kreativ Foto- / Bildervergleich Taste (HDR + Mehrfachbel.) + neuer AF-Bereichs-Auswahlhebel
- In-Kamera Vignettierungs-, Farbfehler- und Verzeichnungskorrektur während der Aufnahme
- Neue Anti Flicker und Interval Timer Funktion
- Verbesserter EOS Movie Modus incl. Full HD 60p und MP4
- 3“ Clear View II LCD Display mit 1.040.000 Bildpunkten,
- GPS incl. Elektronischer Kompass
- Doppeltes Kartenfach (CF + SD)
- USB 3.0
Das soweit zu den neuen Eckdaten der Kamera, die wirklich in allen Punkten optimiert und weiterentwickelt wurde. Erstaunlich auch, inwieweit man sich in vielen Punkten dem absoluten Profimodell, der 1D-X, angenähert hat. Besonders den leistungsstarken Autofokus sowie die hohe Bildrate durften wir im Test selbst erleben ebenso wie die neue Kreativautomatik, mit der sich in einer Mehrfachbelichtung Bewegungen sehr gut einfangen lassen.
Doch nicht nur aus technischer Sicht wurde die Kamera weiteentwickelt, sondern auch das Bedienkonzept in sinnvollen Punkten überarbeitet und angepasst. Auch hierzu ein paar Stichpunkte.
- Wählrad besitzt nun eine feste Arretierung
- Abblendtaste wurde zur Einhand-Bedienung auf die rechte Seite verlegt und lässt sich nun auch mit anderen Funktionen belegen
- Funktionen der Blitztaste wurden verbessert. Ermöglicht den Direkteinstieg ins Blitzmenü bei zweimaligem Betätigen
- Quick-Menü-Taste (Q) wurde ebenfalls nach rechts verlegt zur besseren Einhand-Bedienung
- Sperre ist nun Multifunktionssperre und lässt sich programmieren
- Wahlhebel um Stick zur Veränderung des AF-Bereiches
- Neue Kreativtaste zum Direkteinstieg ins HDR Menü, Mehrfachbelichtung und Bildstil
Im Praxiseinsatz waren die Verbesserungen sehr angenehm, da man für essentielle Funktionen nun einen Direkteinstieg oder ein Schnellwahlmenü bekommt, ohne sich durch das ganze Menü zu Klicken und die jeweilige Einstellung zu suchen. Denn ganz ehrlich, ein Großteil der sicherlich über 100 Funktionen werden nur die wenigstens nutzen sondern sind eher nur im Sonderfall zu beachten. Somit erleichtert einem die neue Canon EOS 7D Mark II auch sehr die Bedienung und den Einstieg in die Kamera.
Auch neu ist der intelligente Sucher, welcher nun eine elektronische Wasserwaage, ein Gitternetz, den Aufnahmemodus, die AF-Felder, eine Belichtungs-Messwaage, die Belichtungskorrektur sowie Warnhinweise anzeigt. Natürlich lassen sich die einzelnen Funktionen individuell konfigurieren.
Doch nun shoot and action
Wie eingangs gesagt, lag der Fokus bei dem Workshop auf dem Autofokus und der Bildrate und im Gesamten dann natürlich auch auf der Qualität und dem Handling. Ich beschreibe euch in Kürze einmal was die einzelnen Künstler performt haben und gebe euch jeweils ein paar Beispielaufnahmen. Am Ende der Galerie kommt man mein Fazit zur Kamera. Ein Teil der Fotos stammt vom Blogger Kollegen und Fotografen Thomas Reimann, mit dem ich mir eine Kamera geteilt habe.
Tänzerin Katja Morozova
Katja präsentierte uns geschmeidige und rhythmische Bewegungen, Sprünge und Portraits. Neben dem engmaschigen Autofokus, der für ein perfektes Nachführen der Schärfe sorgt, ermöglicht auch beim Portrait der gut ausgefüllte Bereich an Sensoren (deckt in der breite bzw. bei Hochformat in der Höhe ca. 65% des Bildfeldes ab) das Fokussieren auch an äußeren Bildbereichen. So entfällt bspw. das Schwenken der Kamera wenn man nur wenige AF Punkte hat und der Fokus sitzt immer da wo man ihn braucht.
Breakdancer Killa Sebi
Killa Sebi hat verschiedene B-Boy Figuren, so genannte Freeze, gemacht. Die Bewegungen werden schnell in die Endpositionen ausgeführt, welche nicht lange gehalten wird. Somit ist hier eine hohe Bildrate nötig, um auch den perfekten Moment der Pose einzufangen.
BMX Künstler Chris Böhm
Ähnlich wie bei Killa Sebi performete BMX Künstler Chris Böhm verschiedene Tricks bzw. Posen. Zuvor erklärte er uns, wann das perfekte Bild für ihn ist bzw. wie die Pose auszusehen hat. Hier waren definitiv 10 Bilder die Sekunde nötig ebenso wie eine sehr kurze Verschlusszeit um den perfekten Moment einzufangen.
Fazit
In meinen Augen präsentiert Canon mit der 2. Generation der EOS 7D einen mehr als würdigen Nachfolger. Es hat zwar lange gedauert, dafür wurde kein halbherzig aufgefrischtes Modell auf den Markt geschmissen sondern ein starkes neues Produkt, dass sicherlich so in der Form auch wieder für die nächsten fünf Jahre gut gerüstet ist.
Während des Shootings empfand ich die Kamera als sehr angenehmen Partner. Die Überarbeitung der Bedienung hat sehr dazu beigetragen eine schnellen Einstig zu finden. AF Felder lassen sich schnell wechseln und Einstellungen dank Direkteinsteig und Quick Menü schnell vornehmen.
Besonders gern habe ich auch mit der Mehrfachbelichtung herumgespielt, die es eben ermöglicht Bewegungsabläufe in einem Bild einzufangen ohne eine große Nachbearbeitung. Ebenso bietet die Kamera in Verbindung mit den Canon Linsen auch eine JPG-Bildkorrektur für Vignettierung, Verzeichnung und Chromatische Aberration, sodass man die Bilder out oft he Box bzw. Kamera direkt gut nutzen kann. Mit den Bildstilen kann man eben auch noch seine persönliche Vorliebe was Kontrast, Farbwiedergabe oder Schärfe angeht mit hinein geben.
Für mich als Reisefotografen ein besonders nettes Feature ist auch der integrierte GPS Sensor. So kann ich am Ende meiner Reise die Bilder immer genau zuordnen, was ich jetzt durch zusätzliches Fotografieren mit meinem iPhone immer realisiere und dies dann später abgleiche.
Details zum ISO Verhalten kann ich bisher noch nicht 100%ig geben. Die Fotos die wir auf bis zu maximal ISO 4000 geschossen haben sind alle von sehr guter Qualität und weisen nur minimales Rauschen auf (die Bilder in der Galerie oben ggf. ein wenig mehr, da sie zum Teil etwas unterbelichtet waren). Wie sich die Kamera insgesamt verhält werden wir noch in einem späteren Test vermutlich Anfang kommenden Jahres klären können.
Dann werden wie auch die Videofunktion noch einmal in genau in Betracht ziehen. Soweit kann ich aber schon mal ein insgesamt sehr positives Feedback abgeben und eine Kaufempfehlung aussprechen.
Insbesondere eignet sich die Kamera für die angesprochenen Gruppen Action und Sport, aber auch für bspw. Wildlife Fotografen. Denn durch den Crop Faktor von 1,6 haben wir immer eine Brennweitenverlängerung um eben diesen Faktor was bei weit entfernten Objekten eben doch den Unterschied machet.
Zudem ist sie durch ihr leichtes Gewicht und den guten Wetterschutz sehr flexibel Einsetzbar und sehr leicht, was in vielen Situationen angenehmer ist als eine schweren klotz mich sich zu schleppen.
Mit der Canon EOS 7D Mark II bekommt ihr also einen super Begleiter, der in vielen Dingen fast auf Augenhöhe mit seinen größeren Brüdern ist. Wer das extra bisschen an Performance, was auch das 3-fache kostet, nicht unbedingt benötigt, wird mit der 7D sehr glücklich.
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