Kritik | Stone – mit Robert De Niro, Edward Norton, Milla Jovovich

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Das Gutachten über den Totschläger und Brandstifter Gerald “Stone” Creeson ist kein einfacher Fall. Die Sitzungen mit dem redegewandten und verdammt schlauen Häftling sind nicht gerade das, was mansich als Bewährungsbeamter kurz vor der Pensionierung wünschen würde. Für Jack Mabry wird der Fall zu einer letzten großen Prüfung, denn Stone setzt alle Hebel in Bewegung, um seine vorzeitige Entlassung zu erreichen – einschließlich seiner höchst verführerischen Frau. Die äußere Schale des Beamten wird immer rissiger und die inneren Dämonen des Jack Mabry heben ihre Köpfe.

Imaedia.de meint
Zunächst war mir die Story des Films sehr suspekt und es hat längergedauert, sich in den Film einzufinden, auch wenn die Handlung nicht sehr komplex ist. Man muss allerdings sehr aufmerksam zuschauen, um den Plot zu erkennen und die Handlung zu greifen.

Der Film besteht sicherlich zu etwa 60-70% aus einem Dialog zwischen dem Häftling Stone und dem Bewährungshelfer Jack, sowie zwischen Stone, seiner Frau und Jack. Zunächst scheint alles normal. Stone der böse Brandstifter möchte frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden. Jack der kurz vor seiner Pension steht und dessen letzter Fall dies ist, ist ein Profi und lässt sich nicht so schnell aus der Fassung bringen. Er ist klug und intelligent und scheint das Geschehen unter Kontrolle zu haben.

Doch dabei unterschätzt er seinen Kontrahenten, der mehr und mehr zum Gesprächsführer wird und es zu seinen Gunsten leitet. Er bringt Jack dazu an sich selbst zu zweifeln und sein Leben zu überdenken. Jedes Mittel ist ihm Recht, um frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Sogar seine Frau setzt er dafür ein, die mit Jack eine Affäre beginnt und somit letzten Endes eine Freilassung bewirkt.

Jack ist eigentlich der Saubermann, der seinen Job etliche Jahre treu durchgeführt hat. Doch seine Fassade beginnt nach und nach zu bröckeln. Er ist unzufrieden mit seinem Leben wie es verlaufen ist und hat es selbst, auch wenn er frei war, wie in einem Gefängnis verbracht. Stone hingegen wächst über sich hinaus und entwickelt sich zunehmend. Es findet beinahe ein Rollentausch zwischen den Charakteren statt.

Symbolisch für die Freiheit steht in dem Film die Fliege, die zunächst auch hinter einem Gitter gefangen war, am Ende jedoch frei durch die Luft fliegt.

Auch spielt im Film der religiöse Hintergrund und das Glauben an eine Religion oder Gott eine große Rolle. In den Blenden oder während Jack Auto fährt werden immer Bibelverse zitiert. Hintergrund sicherlich hier nicht nur der Glauben an Gott, sondern an sich selbst. Zunächst wirkt Jack stark, aber im Laufe des Films verliert er immer mehr an Profil bis er schließlich an einem Punkt angekommen ist, der seine größte Verzweiflung und Unzufriedenheit ausdrückt.

Fazit
Ich muss eingestehen, dass ich den Film zunächst doch recht uninteressant fand. Doch je mehr man den Dialogen lauschte wurde es spannender und interessanter. Der Regisseur hat es geschafft, mit einer sehr reduzierten Handlung jedoch aber mit tiefsinnigen und psychologischen Gesprächen ein großes Interesse zu wecken. Stone, wie ich finde, ein absoluter Geheimtipp.

Allerding kein Film für den Mainstream.

Ab dem 15.03. auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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