Audi A8L W12 Rear Seat Entertainment im Test (+Video)
Like Angie. Anstatt die ganze Zeit vorne Links zu sitzen und den neuen A8L durch Düsseldorf zu fahren, habe ich mir es während einer Etappe auch einmal hinten gemütlich gemacht, um zum einen natürlich den Ruhesitz zu testen zum andern aber auch das Rear Seat Entertainment System.
Bereits während unsere Fahrt vor ein paar Wochen zum SWR3 New Pop Festival hatte ich die Gelegenheit das System ausführlich zu testen, wollte jedoch nur abwarten, ob sich zum Facelift noch Änderungen ergeben haben. Dem ist jedoch nicht so.
An den Vordersitzen verbaut finden wir im Fond zwei hochauflösende 10,2 Zoll Bildschirme die in der Neigung verstellbar sind. Auf ihnen dargestellt finden wir die aus dem vorderen Bereich bekannte MMI Darstellung. Ebenso gestaltet sich die Bedienlogik anlog dem MMI System. Wer also schon einmal Audi gefahren ist findet sich sofort zurecht. Aber auch sonst ist die Bedienung recht einfach und intuitiv. Verbesserungen gibt es natürlich immer. So wäre bspw. eine separate Fernbedienung für jeden Sitz komfortabler und würde die Anzahl der Knöpfe reduzieren. Denn für einen Rechtshänder ist es manchmal etwas schwieriger die Knöpfe auf der linken Seite zu benutzen.
Die Bedienung erfolgt für jeden Platz einzeln, lediglich das zentrale MMI Bedienrad sowie die vier dazugehörigen Funktionstasten muss man sich hinten teilen.
Kommen wir nun zu den einzelnen Funktionen. Ein wichtiger Bestandteil ist natürlich die Audiowiedergabe. Musik kann man wahlweise über kabelgebundene Kopfhörer, drahtlose Kopfhörer (sind im „Lieferumfang“ enthalten) oder über die Sound Anlage des Autos wiedergeben. Bei der optionalen Bose oder Bang & Olufsen Anlage auch in Dolby 5.1 Surround.
Als Wiedergabemedien stehen verschiedene Optionen zur Auswahl. Zunächst UKW oder DAB (optional) Radio, DVD, Jukebox (interne Festplatte im Fahrzeug), SD Karte, AMI (Audi music interface, zum Anschluss von Smartphone oder externen Geräten wie einer Spielekonsole) oder der TV Tuner. Insgesamt funktioniert die Wiedergabe problemlos und selbst Fernsehen klappt auch während der Fahrt bis etwa 150 km/h recht gut. Natürlich ist man hier auch immer abhängig von der Verfügbarkeit im jeweiligen Bundesland sowie der Empfangsabdeckung. Aber die öffentlich rechtlichen Sender laufen meist immer.
Natürlich gibt es auch ein aber. Denn ein paar Sachen haben mich persönlich gestört bzw. können verbessert werden. Angefangen beim Radio. Denn hier müssen sich alle auf das gleiche Programm einigen. Fahrer, Beifahrer bzw. die hinteren Passagiere. Natürlich kann der eine unabhängig davon bspw. von der SD Karte oder Jukebox Musik hören, aber Radio ist eben für alle gleich. Des Weiteren fand ich es etwas schade, dass man im Fond weder Bluetooth Audio noch die Audi music stream App nutzen kann. Das Audi multimedia interface konnte ich aufgrund keinem passenden Kabel fürs iPhone 5 nicht testen (hieran ist aber eher Apple schuld, die das nicht freigeben).
Weiterhin kann man im Fond auch auf die Navigation zurückgreifen. Je nachdem ob eine SIM Karte vorhanden ist und der Empfang gut genug ist kann man auch hinten die Google Maps Ansicht wählen. Ist der Empfang schlecht bleibt dem Fahrer die Google Maps Ansicht vorbehalten. Im Fond kann man mithilfe der Navigation unabhängig von der aktuellen Route selbst eine Route programmieren und die dann nach vorne an den Fahrer übergeben. Ein W-LAN Hot Spot ist mit der SIM-Karte natürlich auch vorhanden.
Das verbaute Bang & Olufsen System mit 19 Lautsprechern und einer Gesamtmusikleistung von 1.400 Watt fand ich gut und neutral abgestimmt. Insgesamt aber eine komplett andere Abstimmung wie bspw. im A3. Hier hat das B&O System wesentlich mehr „Bums“ und bietet für eine jüngere Zielgruppe sicherlich den entscheidenden Mehrwert, während es im A8 eher ruhiger, dafür aber detaillierter zugeht. Den Vergleich zum Burmester System in der neuen S-Klasse kann ich leider nicht ziehen doch Bjoern fand es hier etwas bulliger, kräftiger und voluminöser. Ich glaube ich weiß was er meint und dies dürfte sicherlich mit an der geringen Tieftonwiedergabe liegen. Selbst bei vollem Ausschlag des Subwoofers verhielt sich dieser immer noch sehr verhalten.
Noch zwei drei Worte zu dem Ruhesitz, den man übrigens nur in der Langversion bestellen kann. Insgesamt lässt es sich hier gut aushalten, aber bei meiner Größe von 1,90 stößt auch die Langversion an ihre Grenzen. Die Beine kann ich nicht ganz ausstrecken zumindest in Kombination mit der Fußablage. Vom Sitzkomfort her sitzt es sich aber sehr gut. Die Massage gefällt mir und auch die Sitzbelüftung möchte ich auf langen Fahrten nicht missen. Sie sorgt für das kleine bisschen extra an Komfort wenn der Rücken auch nach mehreren Stunden Fahrt nicht verschwitzt ist bzw. am Sitz „klebt“. Auch hier kann ich kein Vergleich zur S-Klasse ziehen und nur auf Bjoerns Kommentar zurückkommen der sagt, dass in der S-Klasse wesentlich mehr Platz im Fond sei.
Doch ich glaube der A8 will auch vielmehr ein bequemes selbstfahr Auto sein. Denn die Sitzqualität auf den vorderen Plätzen ist großartig sowie die beispiellose Verarbeitung. Jedes Detail wurde mit Sorgfalt und Liebe platziert. Mehr dazu lest ihr in meinem Beitrag „Das Sinneserlebnis“ im offiziellen Audi Blog.
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