AKG Q 701, Beyerdynamic DT 880 und Sennheiser HD 650 im Vergleich

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AKG 701, Sennheiser HD 650 und der Beyerdynamic DT 880 sind das infernale Trio wenn es um qualitativ hochwertige Kopfhörer geht. Alle Drei liegen im Preissegment von 300 Euro. Jedoch spielt jeder für sich in einer eigenen Klangdimension. In den letzten Wochen haben wir alle drei Modelle getestet und möchten euch nun eine kleine Übersicht mit unseren Empfindungen in einem direkten Vergleich präsentieren.

Wie das Wort Empfindungen schon sagt, handelt es sich hierbei um subjektive Eindrücke und Geschmäcker, die natürlich von Person zu Person variieren können.

Verpackung
Optisch auf den ersten Eindruck gefällt mir die Verpackung vom AGK am besten. Sie wirkt etwas durchgestylter und macht einen attraktiveren Eindruck. Zum Nachteil ist jedoch das dem AKG keine Aufbewahrungsbox beiliegt. Hier kann sowohl der Beyerdynamic als auch der Sennheiser punkten. Dem DT 880 liegt ein schwarzes Kunstledercase bei und zum HD 650 gibt es eine Klappbox dazu. Somit hat man eine gute Möglichkeit den Kopfhörer bei Nichtgebrauch aufzubewahren oder auch zu transportieren.

Q 701 im Profil

Da der Nutzen durch die Aufbewahrungsboxen dem Design der Verpackung überwiegt, fällt der Q 701 hier etwas ab in der Wertung.

Optik & Design
Optisch gefallen mir der Sennheiser und der AGK am Besten. Der Sennheiser mit seinen ovalen Ohrmuschen wirkt sehr anmutig. Er verfolgt eine klare Linie und hat ein zeitloses Erscheinungsbild. Das Headband ist in einem dunklen grau gehalten und leicht auf Hochglanz poliert.

Der AGK ist genau das Gegenteil. Große runde Ohrmuschen in strahlendem weiß und ein limettengrünes Kabel setzten Akzente. Der AKG wirkt poppiger und frecher. Das Design wirkt frisch und jugendlich. Das Kopfband ist aus Leder ebenfalls mit limettengrün abgesetzten nähten.

Der Beyerdynamic mit seinen kleinen runden Ohrmuschen wirkt sehr zierlich und verspielt. Das Kopfband wirkt schlicht und hat keine weiteren Akzente.

v.l.n.r. HD 650, DT 880, Q 701

Kopfverstellung
Die Kopfverstellung geht beim Q 701 am Einfachsten, da sich das Headband beim Aufsetzen selbst justiert. Sollten mehrere Leute den Kopfhörer im Haushalt nutzen ist die Verstellung so sicherlich am Besten, da sie sich immer automatisch anpasst, ohne, dass man an der Rasterung rumfummeln muss.

Die Rasterung beim HD 650 ist jedoch auch leichtgängig und geht sehr gut einzustellen. Der DT 880 ist hier etwas abgeschlagen. Seine Rasterung ist etwas hakeliger und geht schwerer von der Hand.

v.l.n.r. HD 650, DT 880, Q 701

 

 

 

 

 

 

Ohrmuscheln DT 880

 

 

 

 

 

Tragekomfort
Was der Beyerdynamic bei der Kopfverstellung an Boden verloren hat macht er beim Tragekomfort wieder gut. Die Ohrpolster sind mit Abstand die Weichsten und passen sich geschmeidig an den Kopf an. Gerade auch als Brillenträger optimal, da sich das Polster auch optimal der Kontur anpasst und nicht drückt.

Der Sennheiser hat das härteste Ohrpolster und sitzt somit etwas fester auf dem Kopf und drückt stärker auf die Brille. Der Sennheiser hat auch den größten Anpressdruck auf den Kopf. Wer sich beim Hören viel bewegt und mit dem Kopf mitschlakert, für den ist es optimal, da der Kopfhörer immer mitgeht und  nicht vom Kopf fällt. Hier sitzt der Beyerdynamic etwas loser und verlässt schon mal seine Position.

Der AKG liegt jeweils in der Mitte. Alle drei Kopfhörer tragen sich allerding auch bei mehrsündigem Hören sehr gut. Das Gewicht der Kontrahenten liegt bei allen unter 300g. Günstigere Modelle bringen hier auch gerne schon mal ein halbes Kilo auf die Waage bzw. auf den Kopf.

 

 

 

 

Klang
Auch beim Klang liegt der Q 701 in der goldenen Mitte. Er spielt sehr linear und neutral ohne dabei zu sehr Monitoring Kopfhörer zu sein wie der Beyerdynmaic. Er versucht den Höher in keine Ecke zu zwingen, sondern gibt die Musik wieder, wie der Komponist sie aufgenommen hat. Natürlich gib es auch Nachteile, die sich durch die Neutralität des Kopfhörers ergeben. So ist der Bassbereich zwar sehr tief, jedoch ist er nicht so dominant wie beispielsweise beim Sennheiser. Dies kann aber zum Teil auch durch einen geeigneten Kopfhörerverstärker ausgeglichen werden. Jedoch wird der Q 701 zu keiner wirklichen Bassmaschine.

 

 

 

 

HD 650 im Profil

 

 

 

 

Der Sennheiser, wie oben bereits erwähnt, ist etwas bassbetonter. Dadurch wirkt er jedoch auch etwas kühler und in seinem Klangbild etwas dumpfer. Ansonsten ist der HD 650 ebenfalls ein sehr ausgeglichener Kopfhörer. Insgesamt eignete er sich sicherlich am Besten zum Musik hören, da er alle Genres sehr gut bedient und etwas lebendiger und dynamischer spielt. Mit einem geeigneten Kopfhörerverstärker kann man hier natürlich auch noch mehr heraus holen und den Höreindruck verfeinern.

Der Beyerdynamic zeichnet sich vor allem durch seine brutale Detailgenauigkeit aus. Er ist sehr präzise und gibt die Musik sehr scharf, teils aber zu überzeichnet wieder, was den Genuss auf Dauer stören kann. Zudem wirkt der DT 880 durch sine Eigenschaften sehr hell im Klang. Eigenschaften, die an sich einen guten Monitoring Kopfhörer auszeichnen.

Für mich persönlich ist der Q 701 am Besten, jedoch ist dies auch nur eine sehr subjektive Wahrnehmung und entspricht meinem Geschmack. Doch der ist ja bekanntlich bei jedem anders.

Technik
Damit das Ganze hier kein rein subjektiver Vergleich bleibt, möchte ich euch auch einmal die wichtigsten technischen Daten der drei Kontrahenten gegenüberstellen.

BeyerdynamicDT 880 AKGQ 701 SennheiserHD 650
Nennimpedanz 250 Ohm 62 Ohm 300 Ohm
Übertragungsbereich 5 – 35.000 Hz 10 – 39.800 Hz 10 – 39.500 Hz
Kennschalldruckpegel bei 1 kHz 96 dB 105 dB 103 dB
Gewicht 290 g 235 g 260 g

Fazit
Schlussendlich muss man bei der Wahl des Kopfhörers auf die eigenen Präferenzen und Wünsche achten. Vor allem auf den jeweiligen Musikgeschmack kommt es an. So ist der Sennheiser eher ein Allrounder, während sich der Beyerdynamic eher bei einem Klassikkonzert oder bei seichten Pianoklängen behaupten kann. Der AKG dagegen ist sehr linear, aber für Fans von elektronischer Musik oder Hip Hop sicherlich auch nicht die erste Wahl. Ein Kopfhörer kann halt nicht alle Klangnuancen beinhalten, sowie eine Luxuslimousine nicht gleichzeitig ein Off-Road-Jeep sein kann.

Ich empfehle Jedem vor dem Kauf einfach mal alle zur Probe zu hören und dann zu entscheiden. Alle drei Modelle sind beeindruckende Kopfhörer und haben einen ausgezeichneten Klang.

Bilder

AKG Q 701

Beyerdynamic DT 880

Sennheiser HD 650

Einzeltests

Weblinks

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