TomTom präsentiert neue GO Navi Serie, Fitnessuhr und Pendler Navi

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TomTom präsentiert sich mit neuer Ausrichtung. Dies wurde auf dem gestrigen Launch Event in Amsterdam ganz deutlich (die komplette Keynote als Stream am Ende des Beitrags). TomTom versucht seine Stärken in Sachen Navigation jetzt auch auf neue Segmente anzuwenden und präsentiert als eines der Highlights eine GPS gesteuerte Fitnessuhr. Bereits mit Nike gab es seit langem eine Kooperation und nun ist daraus ein komplett eigenes Produkt entstanden, dass auch unabhängig von Schuhen und der Sportart funktioniert.

TomTom Fitness Uhr

Die Uhr wird es in zwei Varianten geben. Zum einen die Runner Edition, die alle Laufsportarten unterstützt und zum anderen die Multi-Sport, die auch Radfahren und Schwimmen unterstützt. Das besondere gegenüber der aktuellen Konkurrenz, vor allem von Garmin, sind die geringen Abmessungen sowie das geringe Gewicht. Auch die Bedienung ist kinderleicht. Es gibt nur einen 4-Wege Button, mit dem man sich durch das Menü klickt.

Insgesamt sind vier verschiedene Armbänder zur Auswahl und die Uhr lässt sich in die jeweiligen Armbänder sehr leicht tauschen. Zum Start werden zwei Grundvarianten zur Verfügung stehen und die restlichen Bänder werden dann als Zubehör erhältlich sein und ständig erweitert. Das Display ist sehr gut abzulesen und gibt somit während des Sports ein direktes Feedback. Wer will, kann sich nur die Parameter wie bspw. Geschwindigkeit, zurückgelegte Kilometer oder Zeit anzeigen lassen. Aber die Uhr ist auch eine Art Trainingscomputer, der einen kontrolliert und auf manche Weise auch motivieren soll. So kann man bspw. vorab ein Trainingsziel einstellen und die Uhr misst einem dann an diesem Ziel und zeigt wie gut oder eben schlecht man liegt. Zudem speichert die Uhr die verschiedenen Traiingsläufe und so kann man bspw. auch ein Rennen gegen sich selbst laufen und sich so zum Vortag vergleichen.

Beim Schwimmen funktioniert die Uhr auch im Hallenbad. Hier steht zwar kein GPS zur Verfügung, aber die Uhr kann auch die Armschläge messen. Beim Fahrrad Fahren gibt es noch einen zusätzlichen Sensor, der die Radumdrehungen und zurückgelegten Höhenmeter misst. Ebenso gibt es einen zusätzlichen Sensor der die Herzfrequenz misst.

Insgesamt ein sehr interessantes Produkt, dass sehr wettbewerbsfähig ist. Der Preis soll ebenso wettbewerbsfähig sein und sich nicht über dem der Konkurrenzprodukte befinden. Sobald die Uhr verfügbar ist werde ich diese natürlich für euch testen und die Features ausprobieren.

Navigationsgeräte

Neben der Uhr wurde das von Grund auf neu konzipierte TomTom GO vorgestellt. Dieses gibt es in vier varianten. TomTom GO 400, 500 und 600. Diese variieren jeweils in der Displaygröße 4.3, 5 und 6 Zoll. Ansonsten ist unter der Haube alles gleich und alle haben dieselben Funktionen. Dazu zählen unter anderem Lifetime HD Traffic und Map Updates. Die Staudiagnose ist in der gezeigten Demo noch weiter optimiert worden und zeigt fast bis auf den Meter genau an wo ein Stau oder eine Verlangsamung beginnt und aufhört und gibt den zeitlichen Verlust an, wenn man auf der alten Strecke bleibt. Alternativ kann man eine Umgehungstrecke nehmen sofern diese schneller ist. Bereits im TomTom GO LIVE 1015 hatte ich dieses Feature getestet und war mehr als begeistert davon. Im Gegensatz zum 1015 benötigt man allerdings Bluetooth bzw. in dem Fall Bluetooth Tethering auf dem Smartphone, denn die Trafficdaten werden hierüber gezogen. Mit den aktuellen Android und iOS Smartphones ist dies jedoch kein Problem. Der Datenverbrauch für die Aktualisierung befindet sich monatlich auch im einstelligen MB Bereich, natürlich immer abhängig von den gefahrenen Kilometern. Im Ausland muss man allerdings bezüglich der Roaming Gebühren dann aufpassen.

Wer oft im Ausland ist dem empfiehlt sich dann das High-End Modell TomTom GO 6000, was auf dem 600er Modell basiert, zusätzlich aber ein integriertes UMTS Modul mit Sim Karte besitzt. Hiermit sind also die Roaming Gebühren inkludiert und man kann sorglos über die Grenzen hinweg fahren. HD Traffic ist in rund 25 Ländern verfügbar. Vor allem der Ostteil Europas bzw. die kleineren Länder dort fehlen. Aber hier ist die Stau Gefahr sicherlich auch sehr gering. Im Gespräch gestern sei jemandem zudem noch aufgefallen, dass das 6000er noch eine höhere Displayauflösung hätte. Dies kann ich so allerdings nicht nachvollziehen.

NACHTRAG: Das 4.3″ und 5″ Navi haben eine Auflösung von 480×272 Bildpunkten und das 6″ Navi eine Auflösung von 800×480 Bildpunkten. Danke an Lars Puschmann aus dem TomTom Forum für die Infos.

Weiterhin wurde das Kartenmaterial grundlegend überarbeitet. Dies sieht nun noch schöner aus und die Kartenqualität ist sehr hochwertig. In der Stadt werden in der 3D Ansicht zudem Gebäude eingeblendet und wichtige POIs wie Sehenswürdigkeiten als Grafik dargestellt. Das Kartenmaterial steht somit integrierten Navigationsgeräten kaum mehr in etwas nach. Einzig bspw. die Integration von Google Maps im Audi liefert noch eine detaillierte und originalgetreuere Darstellung. Dafür sitzt dahinter auch eine große Recheneinheit, die man in solch ein kleines und handliches Gerät gar nicht integrieren könnte.

Auf ein weiteres Feature bin ich später auch noch in einem Praxistest gespannt. Beim TomTom GO LIVE 1015 hatte ich bemängelt, dass gerade der Spurassistent in der Stadt nicht so gut bis gar nicht richtig funktionierte. Hier war Garmin definitiv besser. In die neue GO Serie ist allerdings ein neuer Spurhalteassistens integriert, der auch in der Stadt die Fahrbahnstreifen akkurat anzeigt und teils sogar Zoomausschnitte zeigt. In den jetzigen Demogeräten war das Feature allerdings noch nicht verfügbar, soll aber zum Release in Q2 kommen.

Die Bedienung des Gerätes wurde ebenfalls neu konzipiert und besser strukturiert. Die tiefen und unendlichen Menüs gehören der Vergangenheit an. Der Zugriff auf die einzelnen Elemente geht einfacher und die Touchoberfläche reagiert besser. Manchmal wirkt es noch etwas träge, was allerdings derzeit noch an den nicht finalen Vorführgeräten liegen mag. Die ganze Zielsuche wurde vereinfacht und eine Suche funktioniert nun wie bei Google. Man gibt einfach das ein, was man sucht oder wo man hin möchte und das Gerät durchsucht die Datenbank nach den Parametern. Die Datenbank wird hierbei von TomTom gepflegt und aufs Internet wird hierfür nicht zugegriffen. Etwas schade in diesem Zusammenhang nur, dass die Google Suche eliminiert wurde.

Insgesamt jedoch ein sehr spanendes Produkt, was sich sichtlich weiterentwickelt hat. Verzichten muss man neben der Google Suche eigentlich nur auf die Sprachsteuerung. Für ein 1015 Besitzer lohnt sich der Umstieg allerdings glaube ich nicht wirklich, da dort schon alle Features vorhanden sind bis auf das neue Mapdesign. Für alle anderen, die vor allem noch kein HD Traffic haben, ist es absolut empfehlenswert. Ein genauer Test wird dann noch folgen, sobald Geräte zur Verfügung stehen.

Zukunft: Ein Pendlernavi

Einen Ausblick in die Zukunft gab es auch noch, aber noch keinen Namen für das Kind. Im transportablen Navimarkt ist TomTom bereits sehr gut aufgestellt. Dennoch gibt es einen großen Markt, die laut einer Befragung gar kein Interesse an einem Navi haben. Sie fahren zumeist nur von A nach B, also von zu Hause, zur Arbeit und zurück und sehen nicht das Bedürfnis diese mit einem Navigationsgerät fahren zu müssen. Eigentlich auch logisch und auf dem Dorf mag das wohl auch hinkommen.

Doch in einer Großstadt führen viele Wege zum Ziel. Oft sind Straßen verstopft, ein unvorhergesehener Unfall oder eine Baustelle machen den normalen Arbeitsweg auf einmal zu einer „Weltreise“. Man verliert kostbare Zeit, die man hätte sonst anderweitig verplanen können. Und eben für gerade diesen Anwendungsbereich, den 0815 Pendler hat TomTom ein neues Gerät entwickelt. Ich ziehe da nur gerne den Vergleich zu Apple. Zuvor hat niemand ein Tablett gebraucht und als es vorgestellt war, war in den Menschen das Bedürfnis geboren so etwas zu nutzen. Ähnlich könnte es auch mit dem neuen Device werden.

Das Gerät lernt dabei quasi die tägliche Strecke und analysiert, welche Wege man fährt und wie lange man durchschnittlich braucht. Aus diesen Daten gepaart mit HD Traffic und IQ Routes versucht das Gerät dann die Strecke zu optimieren. Dabei nimmt es keine klassische Funktion eines Navis ein, sondern schlägt dem Fahrer lediglich eine Alternative zu seiner Alltagsroute vor, die er dann eben nehmen kann oder nicht. Zudem wird der zeitliche Verlust der eigentlichen Strecke angezeigt.

Insgesamt denke ich eine spannende Idee und ein interessantes Produkt. Es handelt sich im Grunde genommen um ein reduziertes Navi mit geringem Funktionsumfang, was dann auch zu einem geringen Preis zu erhalten sein dürfte.

Insgesamt zeigt TomTom eine spanende Entwicklung und das der Markt für transportable Navis definitiv nicht tot ist und noch Potential besteht. Ich freue mich schon auf eine ausgiebige Fahrt mit den Testgeräten, vermutlich aber erst ab Mitte des Jahres.

Die komplette Keynote

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