Test | Monitor NEC PA241W – die Spitzenklasse für Grafiker, Designer, Fotografen

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Die letzten Wochen durftet ihr bereits einige Monitortests bei uns lesen. ViewSonic VP2365-LED, Dell UltraSharp U2412M und LG IPS235 hießen die Kandidaten, die sich alle insgesamt recht gut geschlagen haben und für einen Preis bis 300 Euro noch für jedermann erschwinglich waren. Jedoch musste man hier auch Einschränkungen bezüglich des Farbraums und der Ausleuchtung hinnehmen. Mehr als sRGB lieferten die Monitore nicht und auch die Homogenität der Ausleuchtung wich meist im zweistelligen Bereich vom hellsten Punkt ab.

Nun haben wir uns etwas in den professionellen Bereich vorgewagt, der dann aber auch mit den dreifachen Kosten zu Buche schlägt. Im Test heute der NEC PA241W, der sich in erster Linie an Grafiker, Designer, Fotografen, etc. richtet. Halt jene, bei denen es auf Farbtreue und Farbechtheit ankommt. Und als Kurzfazit schon mal vorweg genommen: Der Monitor ist einsame Klasse und ein Vergleich zu den bereits getesteten Monitoren eher ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Ich bin auf jeden Fall sehr begeistert.

Hier zunächst einmal die technischen Eckdaten des Monitors:

  • Sichtbare Bildschirmdiagonale : 61cm(24”)
  • Seitenverhältnis : 16:10
  • Bildschirmtyp : P-IPS
  • Optimale Auflösung : 1.920 × 1200 bie 60 Hz
  • Kontrastverhältnis : 1.000:1
  • Helligkeit : 360 cd/m2
  • Reaktionszeit : 8 ms
  • Betrachtungswinkel : (178° vertikal/178° horizontal)
  • Farbunterstützung : 1 Milliarde Farben
  • Farbraumabdeckung: 98% Adobe RGB

Die gesamten Daten können auf der Produktseite eingeshen werden.

In der Praxis
Wir bereits oben erwähnt, konnte das Display im Praxisbetrieb auf ganzer Linie überzeugen. Doch fangen wir geordnet an:

Ergonomie
Erstklassig. Der NEC kommt mit einem sehr stabilen Fuß und steht kippsicher auf dem Schreibtisch. Nicht zuletzt ist dies sicherlich auch seinem nicht unerheblichen Gewicht von 10,6 kg geschuldet. Das erinnert schon fast an CRT Zeiten, doch zweifelsohne handelt es sich beim PA241W um einen LCD Monitor.

Der Standfuß lässt sich 15cm in der Höhe verstellen, sowie -5° bis +30° neigen und somit optimal an die Sitzposition anpassen. Der Standfuß lässt sich zudem jeweils 45° nach rechts und links drehen. Hier hätte es eventuell etwas mehr sein dürfen. Ebenfalls lässt sich der komplette Bildschirm vom Landscape-Modus in den Portrait-Modus drehen, sprich um 90° schwenken.

Insgesamt ist der erste Eindruck hier schon sehr positiv. Von den andern getesteten Monitoren waren die Standfüße von Viewsonic und Dell ebenfalls sehr gut, hatten jedoch einen höheren Plastikanteil und waren etwas leichter.

Anschlüsse
2 x DVI-D, 1 x DisplayPort, sowie 1 x D-sub 15 pin runden die Anschlussplatte ab. Zusätzlich befindet sich im Monitor noch ein integrierter USB-Hub, mit zwei Anschlüssen die unten ausgeführt sind und einer seitlich. Hier hätte ich mir noch einen weiteren seitlichen USB Anschluss gewünscht, da ich oft eine externe Festplatte und einen Speicherkartenleser gleichzeitig betreibe und die seitlichen Ausgänge wesentlich komfortabler sind. Zudem hat der Monitor zwei USB Uplink Ports integriert, sodass man hier zwei verschiedene Rechner anschließen kann. IN Verbindung mit den beiden DVI Eingängen gibt das eine schöne integrierte KVM Lösung.

Ansonsten denke ich reicht das von den Anschlüssen. Einige werden sicherlich einen HDMI Eingang vermissen. Aber da sich der Anspruch des Monitors an professionelle Designer richtet und nicht an Gamer oder Videofans, ist dieser Eingang m.E. auch überflüssig und wird nicht benötigt.

Bild
Well done, würde der Engländer sagen. Was der NEC hier leistet ist wirklich erstklassig. Durch seine interne 10bit Farbverarbeitung kann er ca. 1 Milliarde Farben darstellen, während die anderen von uns getesteten Monitore nur auf eine Darstellung von etwa 17 Millionen Farben kommen. Dies spiegelt sich auch in den darstellbaren Farbräumen wieder. So konnten wir eine AdobeRGB Abdeckung von 98% messen, was nahezu ideal ist und für jeden Grafiker, Fotografen oder Designer ein Traum ist.

Zusätzlich lassen sich mittels Picture-in-Picture auch noch weitere Farbräume simulieren, sodass man direkt einen Vergleich hat bzw. das Ergebnis sieht, was die Allgemeinheit auch sieht und es dahingehend optimieren kann. Andererseits lassen sich auch CMYK Farbräume simulieren, um entsprechend das Ergebnis für eine Druckausgabe zu optimieren. Im Hinblick auf die Kreativität und Umsetzung sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, bis auf das eigene Können.

Auch die Ausleuchtung ist vorbildlich und wir konnten im Bezug auf Homogenität eine maximale Abweichung von 4% zum hellsten Punkt messen. Für das menschliche Auge ist diese geringe Inhomogenität jedoch gar nicht wahrnehmbar und somit vollkommen zu vernachlässigen.

Leider sind unsere Messdaten im Datennirvana verschwunden, sodass wir keine weiteren Grafiken abbilden können und der Testzeitraum leider schon zu Ende ist, sodass wir auch keine neuen Daten ermitteln können. Allerdings lasse ich mich auch selten von bloßen Graphen und Messwerten beeindrucken. Für mich zählt der wahrnehmbare subjektive Eindruck und dieser ist, im Vergleich zu den anderen Monitoren, mehr als beeindruckend. Auch im Vergleich zu meinem heiligen Mac Display muss ich hier sagen: Chapeau!

Ich für meinen Teil hatte auf jeden Fall sehr viel Spaß beim Bearbeiten meiner Fotos in Lightroom und möchte den Monitor am Liebsten gar nicht wieder hergeben. Doch leider ist meine Testphase abgelaufen, sodass ich ihn wieder abgeben musste und weiter mit meinem MacBook verweile, das durchaus auch seine Vorzüge hat, aber dennoch auf sRGB beschränkt ist und nicht diese Vielseiten Möglichkeiten aufweist.

Fand ich nicht so gut
Der Monitor gibt, je nach Helligkeit, ein hochfrequentes Fiepen von sich. Dies ignoriert man zwar nach einer Weile, aber es ist vorhanden. Hier sollte nachgebessert werden.

Zum Monitor „dazu“ gibt es noch eine Software Names MultiProfiler, mit der man die Farbkorrekturen und die On Screen Display Settings bequem am Rechner vornehmen kann. Preis der Software allerdings nur auf Anfrage. Fand ich etwas schade und konnte ich daher auch nicht im Test berücksichtigen.

Mein Fazit
Ich kann mich nur wiederholen. Klasse Monitor. Super Farbwiedergabe. Eine Menge Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung und zur Optimierung auf verschiedene Ausgabegeräte. Das Optimale Tool für Grafiker, Fotografen und Designer. Für den Hobbygebrauch muss man natürlich abwägen, ob sich eine Investition von knapp 900 Euro für einen solchen Monitor lohnt. Diese Entscheidung muss aber jeder für sich selber treffen. Eins kann ich jedoch auf jeden Fall garantieren. Ihr werdet eure Bilder mit anderen Augen sehen.

Da ich im Test sicherlich nicht umfassend alle Sachen behandelt habe, solltet ihr hier mal einen Blick ins Prospekt werfen.

Wer sich für Messreihen und dergleichen interessiert, dem Empfehle ich mal bei den Kollegen von Prad vorbeizuschauen, welche zum Monitor unzählige Testreihen haben.

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