Kritik | Blue Valentine – mit Ryan Gosling, Michelle Williams, Faith Wladyka

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Nach sechs gemeinsamen Jahren ist Deans (RYAN GOSLING) und Cindys (MICHELLE WILLIAMS) Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus Liebeserklärungen per Ukulele und Stepptanz wurden banale Streits um Geld, um fehlgeschlagene Ambitionen und um Tochter Frankie (FAITH WLADYKA). Wie es so weit kommen konnte, weiß keiner von ihnen. Den Kampf scheinen beide bereits verloren zu haben. Als letzten Rettungsversuch für ihre Ehe verbringen Dean und Cindy eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen an die erste Zeit als Paar als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor der härtesten Veränderung ihres Lebens stehen.

Imaedia meint
Blue Valentine ist kein klassischer Liebesfilm. Denn er beleuchtet nicht nur die schönen Dinge der Liebe, sondern zeigt auch die negativen. So teilt sich der Film in zwei Abschnitte, zwischen denen die ganze Zeit hin und her geblendet wird. Der eine Abschnitt beschreibt ihre Kennenlernphase und der andere Abschnitt befasst sich mit ihrer Trennung. Ein klassisches Happy End gibt es also auch nicht.

Was besonders auffällt ist, dass die Phase des kennenlernen sehr authentisch und natürlich rüberkommt. Es ist nicht aufgesetzt und die Dialoge wirken spontan und aus dem Bauch heraus. Dies ist mal eine ganz andere Herangehensweise. Schaut man sich Hollywood an, ist das erste Date gleich immer ein wahnsinniges Spektakel. Hier aber nicht so. Dadurch ist der Film jedoch auch teils etwas spannungslos und plätschert so vor sich dahin. Er wird zwar nie langweilig, aber dennoch hätte man ihn sicherlich auch auf 90 Minuten straffen können.

Ist ihre Liebe anfangs noch heiß und sinnlich, verliert sie sich nach sechs Jahren im Nirgendwo. Dean geht einer Malertätigkeit nach und ist teils schon morgens ab 8 betrunken. Cindy arbeitet als Krankenschwester und ist mit der Situation unzufrieden. Doch stand ihre Liebe von Anfang an unter schlechten Vorzeichen? Für Dean war es Liebe auf den ersten Blick. Er war ein Träumer, ein Musikant, ein freilebender Mensch, der sich nicht hat unterkriegen lassen und sein Leben gelebt. Er hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung und arbeitete als Umzugshelfer. Cindy hingegen war die Karrierefrau und hatte bereits ein abgeschlossenes Studium und arbeitete als Krankenschwester. Sie war auf ihre Karriere fixiert. Zudem war sie Schwanger von ihrem vorherigen Freund.

Die Liebe war zunächst stärker und die Beiden waren glücklich. Sogar das Kind hatte sie behalten und Dean war der kleinen Tochter ein guter und liebevoller Vater. Doch passten ihre Charaktere leider nicht auf Dauer zusammen. Sie hatten sich auseinander gelebt. Ihre Vorstellungen gingen zu weit auseinander und die anfängliche Liebe war dahin. Vor allem kritisierte Cindy Dean, dass er mehr aus sich machen solle aber dieser es nicht einsah sich zu ändern, da er so glücklich war. Letzten Endes konnte selbst eine Nacht im Romantikhotel die Situation nicht mehr retten. Es wurde versucht anfängliche Gefühle bspw. mit dem Lied aus der Kennenlernphase zu wecken, jedoch vergebens. Nach einer Eskalation wird die Beziehung auf tragische Weise beendet.

Fazit
Blue Valentine erzählt die Entwicklung eines verliebten Pärchens bis hin zum Ende der Beziehung. Eine normale Situation, wie sie in unserem Leben vorkommt. Der Film zeigt die Beziehung der beiden auf ganz natürliche und authentische Weise, ohne den Zuschauer durch Effekthascherei zu umschwärmen. Blue Valentine ist ein ehrlicher Film, der versucht durch Emotionen zu überzeugen. Insgesamt fand ich den Film recht gut, auch wenn er keine klassischen Spannungsbögen hat, sondern sehr linear verläuft. Zudem hätte man sicherlich auch die zeitliche Ausdehnung etwas dezimieren können, langweilig wurde mir allerdings dennoch nicht. Ein durchaus empfehlenswerter Film.

Wertung
7/10

Blue Valentine ab dem 9. Dezember 2011 auf DVD und Blu-ray!

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