AVM FRITZ!Powerline 1000E Adapter mit MIMO im Test

Das AVM FRITZ!Powerline 1000E Set ist die neuste Entwicklung und Ausbaustufe der Powerline Technologie, kurzum der Übertragung von Daten über die Hausinstallation.
Powerline hat sich in den letzten Jahren stark durchgesetzt und konnte sich etablieren. Ich setzte verschiedene Powerline Adapter bereits seit mehreren Jahren ein, um (größere) Strecken im Haus zu überwinden, bei denen ich eine sichere und hohe Datenübertragungsrate benötige und auf W-LAN verzichten möchte. Hierzu zählt bspw. die Anbindung des NAS im Wohnzimmer, welches zum HD-Streaming eben doch eine gewisse Bandbreite benötigt. Aber auch in entlegene Ecken des Hauses kommt man mit Powerline weiter. So nutze ich einen weiteren Adapter, an dem ich einen W-LAN Access Point angebunden habe, um so einen besseren und schnelleren Weg zu haben, als wenn ich einen Repeater dazwischen setze. Aber genug der Anwendungsmöglichkeiten, kommen wir zum neuen Produkt.
Wie der Name des Produktes schon sagt, AVM FRITZ!Powerline 1000E, verspricht der Hersteller mit den Adapter eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 1 GBit/s über die Stromleitung. Zuvor waren mit dem AVM FRITZ!Powerline 500E, welche ich aktuell im Einsatz hatte, eben nur die Hälfte möglich. Da ich den Vergleich habe war es auch insoweit interessant für mich, ob ich mit den 1000ern Adaptern wirklich einen signifikanten Mehrwert bekomme. Denn die bisherigen Adapter waren nicht wirklich maximal ausgereizt bspw. haben maximal 350 MBit/s erreicht.
Allerdings benutzt AVM bei den neuen Adaptern ein neues Übertragungsverfahren und verwenden das aus dem WIFI Bereich bekannte MIMO-Verfahren und Diversity, was die Reichweite und natürlich auch den damit verbundenen Datendurchsatz um bis zu 60% verbessern soll. MIMO bedeute Multiple Input und Output und sorgt dafür, dass die Daten im Gegensatz zu vorher nicht nur auf einem Adernpaar, sondern auf zwei Adernpaaren übertragen werden können. Sollte es leitungstechnisch nicht möglich sein sorgt dann Diversity dafür, dass das Beste der beiden Adernpaare zur Übertragung verwendet wird. Die Einsteckrichtung des Adapters spielt dabei keine Rolle.
Doch genug der Theorie, wie schlägt sich der AVM FRITZ!Powerline 1000E MIMO Adpater gegen den 500er?
Die Installation ist einfach. Stecker rein und schon verbinden sich die beiden Adapter automatisch, ohne, dass man selbst etwas tun müsste. Auch die 128-Bit-AES Verschlüsselung wird automatisch eingerichtet. Natürlich kann man die Adapter auch noch konfigurieren. Wer eine Fritz!Box besitzt kann dies einfach über die WEB-GUI der Box machen, ansonsten gibt es eine Anwendung zum Download. Diese ist jedoch nur für Windows Anwender geeignet. Eine Mac Version steht aktuell nicht zur Verfügung.
Und der Performancegewinnt? Bei mir deutlich. Ich habe die beiden identischen Steckdosen benutzt wie für die 500er, habe sie quasi nur ersetzt, und bin auf eine maximale Übertragungsrate von 650 MBit/s gekommen. Also fast eine Verdopplung der Geschwindigkeit. Für mich ein Zugewinn, der für meine Anwendungsbereiche die Neuanschaffung rechtfertigt. Ich arbeite oft auch lokal auf meinem NAS und benötige daher die Geschwindigkeit. Ebenso geht die Datensicherung natürlich viel schneller. Wer Powerline nur zum Streamen von Bildern und Videos nutzt oder zum Surfen, der dürfte von der Geschwindigkeit her auch gut mit den 500ern auskommen.
Auch bei der Reichweite konnten die Adapter punkten. So konnte ich bei der maximalen Entfernung eine Steigerung von rund 90 MBit/s auf 130 MBit/s erzielen. Somit also auch hier ein Zugewinn von rund 40%.
Natürlich kann man die 1000er Adapter auch mit älteren 500er Adaptern kombinieren. Im Praxisbetrieb zeigte sich allerdings eine insgesamt langsamere Performance, weshalb ich für keinen Mischbetrieb verschiedener Geschwindigkeitsklassen bin.
Fazit
Insgesamt konnten mich das AVM FRITZ!Powerline 1000E Set in Gänze überzeugen, da es den Versprochenen Mehrwert an Übertragungsleistung und Reichweite bietet.
Bilder (c) AVM; Screenshot imaedia
Mit einem Phasenkoppler (vom Fachmann einbauen lassen) werden die Phasen direkt miteinander verbunden. Dadurch geschieht das nicht über hochfrequente Signale, die gerade bei “langen” Distanzen problematisch sind. MiMo nutzt zwar alle 3 Phasen, aber ein besseres Ergebnis sollte durch einen Phasenkoppler möglich sein.
Was anderes, die 1000er Adapter steigen im Vergleich zu den 500er (werden bei mir nicht mehr verwendet) häufig ab. Ich muss diese dann vom Strom trennen und wieder anstecken. Passiert alle 2-3 Tage, trotz aktueller Firmware. Falls die Firmware im Haushalt unterschiedlich “alt” ist, habe ich auch Einbußen von 10% fest stellen lassen. Daher alle immer aktualisieren und nicht nur manche. Problem hier ist allerdings, dass AVM das Update nur an den Adaptern macht, welche direkt an der FritzBox hängen. Ebenso fehlt eine Steckdose im Adapter, weshalb ich zu Devolo 1200+ gewechselt bin. Haben alle eine Steckdose. Warum ist das wichtig? Hat man 3 Steckdosen nebeneinander und steckt beispielsweise die FritzBox ins Strom und einen Adapter, wird die Leistung durch die Gerätschaften ausgebremst. Steckt die FritzBox aber im Adapter selbst und es wird nur eine Steckdose verwendet, ist eine Höhere Datenrate möglich. Erklärung ist einfach, hängt wieder an den 3 Phasen. Es gibt nur “diese” 3 Phasen zum Sicherungskasten. Diese werden mit dem angesteckten gerät “synchronisiert”. Anders prallen diese durch die Parallel Schaltung einer 3er Steckdose aufeinander und es kommt zu Kollisionen.
Hallo Martin,
danke für den ausführlichen Kommentar. Dann werde ich emnächst auch mal die Devolo Adapter im Vergleich testen.