Angetestet: Canon EOS 70D
Mit der EOS 70D begrüßt Canon das neuste Mitglied in seiner DSLR Familie, welche sich im Mittelklasse Segmente einordnet. Bei einem exklusiven Workshop im Rahmen der IFA 2013 durfte ich die Kamera schon einmal ausführlich im Praxiseinsatz testen. Die Kamera ist der „Nachfolger“ der 60D und schließt damit die Lücke zur EOS 7D, wobei sie diese in meinen Augen schon überholt hat. Eines der wichtigsten Highlight ist hierbei der komplett neu entwickelte Hybrid Autofokus im Live View Modus, welcher nun deutlich optimiert wurde. Aber von Vorne.
Das Fotoshooting fand inklusive Modell und dem Werbefotografen Tomas Rodriguez, der uns bereits beim Canon EOS 100D Workshop begleitet hatte, auf dem Berliner RAW Gelände statt. War mir bisher noch nicht bekannt, aber eine sehr geile Location beim Warschauer Platz. Graffiti wohin das Auge reicht, ein Skater Park und jede Menge urban Lifestyle. Doch vor der Praxis erst einmal die Theorie bzw. die Neuerungen.
Verbaut ist ein 20 Megapixel Sensor mit einem DIGIC 5+ Prozessor, der für eine schnelle Datenverarbeitung sorgt. Für den neuen Hybrid Autofokus (AF) mit Dual Pixel Technologie kommt noch ein zweiter Prozessor, ein DIGIC 4 zum Einsatz der sich nur um die Funktion kümmert. Für die Dual Pixel Technologie wurden quasi die Pixel geteilt und jedem Pixel zwei Fotodioden zugeordnet die nun den AF Bestimmen und somit schneller fokussieren. Für die Bildinformationen werden die Informationen der beiden Dioden Zusammengefasst, was ebenfalls für eine bessere Farbwiedergabe sorgt.
Das neue AF System deckt ca. 80% des Bildbereiches ab und für den restlichen Bereich wird der herkömmliche Kontrast Autofokus genutzt. Dies trifft aber nur auf den Live View Modus zu. Fokussiert man durch den Sucher wird weiterhin die normale Phasenmodus genutzt, der noch ein wenig schneller ist.
Allerdings reagiert Canon mit dem neu entwickelten Auto Fokus System auf die Bedürfnisse der Nutzer. Vor allem hat die DSLR Kamera einen hohen Anteil bei Filmaufnahmen gewonnen, da sich gerade im Filmbereich schön mit der Unschärfe arbeiten lässt und auch die Qualität besser ist. Bei aufwendigen Produktionen war bisher aber teilweise immer eine Person nötig, die die Schärfe nachführt, da der aktuelle Kontrast Autofokus einfach zu langsam ist und der Fokus ständig hin und her pumpt, bis er den Schärfepunkt gefunden hat. Mit dem neuen System haben wir jetzt allerdings eine kontinuierliche Nachführung des Fokus auch bei schnellen Bewegungsabläufen, was sich auch im Test gezeigt hat. Zugleich hat der AF eine Gesichtserkennung und kann Motive nachführen.
Ebenso lassen sich durch den neuen Auto Fokus in Kombination mit dem Dreh- und Schwenkbaren Display der Canon EOS 70D wunderbar Bilder aus verschieden Positionen machen. Der Bildschirm dient dabei als Fokuspunkt oder auch als Auslöser. Nun macht es auch endlich Spaß damit zu arbeiten, denn der Fokus sitzt sofort und man kann auch sich schnell bewegende Motive über den Live View einfangen.
Für den Auto Fokus sind übrigens 19 Sensoren verbaut, wovon alle Kreuzsensoren sind. Ebenso verbessert wurde die ISO Empfindlichkeit, die nun bei 12.800, erweiterbar bis 25.600, liegt. Die Auswertung der Bilder zeigt, dass man mit diesen Werten auch gut arbeite kann. Ein optimales Ergebnis erhält man bis ISO 3.200, ein gutes bis zum angegeben Wert. Damit lassen sich auch Bilder in der Dunkelheit noch problemlos aus der Hand schießen.
Ebenso besitzt die Canon EOS 70D einen integrierten Blitz mit Speedlite Transmitter und eine horizontale Wasserwage. Zudem kann man die Kamera per W-LAN verbinden und dann mit dem Smartphone oder Tablett die Funktionen steuern und auslösen sowie die Speicherkarte auslesen. Bei der Datenübertragung gibt es eine Verzögerung von rund einer Sekunde, was im Vergleich aber vollkommen in Ordnung ist.
Ein Highlight noch zum Schluss. Das neue und schnelle AF System der Canon EOS 70D ermöglicht eine Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 7 Bildern in der Sekunde.
Am besten funktioniert der Autofokus übrigens mit den STM Linsen, da die einen anderen Motor besitzen, welcher zwar in der „Endgeschwindigkeit“ langsamer ist als die USM Linsen, aber in seiner Richtungsänderung wesentlich schneller, worauf es vor Allem beim Filmen ankommt. Beim Fotografieren wird es eine untergeordnetere Rolle spielen.
Insgesamt habe ich in der kurzen Zeit einen sehr guten Eindruck von der Kamera erhalten. Bei der Auswertung der Bilder hat mich vor allem auch der hohe Dynamikumfang des Sensors sowie der sehr schnelle Autofokus beeindruckt. Die Kamera liegt wie immer sehr gut in der Hand und ist von der Bedienung durchdacht. Das einzige, was ich mir noch gewünscht hätte wäre ein zusätzlicher Joystick zur Bedienung, wobei man den aber nicht unbedingt braucht, wenn man sich erst einmal an das Touch gewöhnt hat.
Alle Bilder wurden mit der Canon EOS 70D in Kombination mit dem Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS STM fotografiert. Die Bilder sind auch entsprechend markiert, da ich einige auch mit der EOS M gemacht habe. Die Bilder sind alle unbearbeitet und nur in ihrer Größe reduziert.
Text: Camillo Pfeil
Bilder: Camillo Pfeil
Kamera: Canon EOS 70D, Canon EOS M
[…] darf man allerdings auf eine Neuauflage der Canon EOS M sein. Bereits mit der Neuvorstellung der Canon EOS 70D gibt der Hersteller einen Ausblick auf die Zukunft. Der neu entwickelte Dual Pixel Autofokus […]
[…] sollte man es dennoch nicht übertreiben. Einen erweiterten Wetterschutz bieten bspw. erst die EOS 70D oder dann die Profimodelle, die aber auch ein Vielfaches […]