Wacom Bamboo Pen & Touch – Grafiktablett und Multi-Touch Trackpad

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Wacom Bamboo Pen & Touch. Als Wacom mich vor rund drei Monaten fragte, ob ich das Grafiktablett testen möchte, sagte ich spontan ja. Doch nach kurzer Überlegung fragte ich mich, was bzw. wie ich es testen soll. Es ist mein erstes Grafiktablett und ich habe keine Referenz. Zudem bin ich weder künstlerisch begabt noch kann ich zeichnen. Ich schiebe diese Review also nun schon lange vor mich hin, auch wenn ich das Tablett regelmäßig in dieser Zeit im Einsatz hatte. Doch irgendwie dachte ich mir immer, ich werde dem Anspruch nicht gerecht. Das Tablett kann so viel mehr, als das was ich aktuell nutze.

Doch nachdem mich ein paar Freunde damit arbeiten sehen haben und recht begeistert von der Arbeitsweise waren hab ich mich nun doch dazu entschlossen eine Review zu schreiben, die eben nur das beschreibt, was ich damit gemacht habe.

Touchpad bzw. Multitouch
Mit dem ersten Multi-Touch Trackpad begründete Apple eine Ära der benutzerfreundlichen und intuitiven Touch-Bedienung. Im Zeichen von Steve Jobs stand schon immer der Finger als ultimatives Eingabegerät im Vordergrund. Bei der normalen Touchpad-Bedienung fand bisher jedoch immer nur ein Finger platz. Mit Multi-Touch hingegen kann man nun aber bis zu vier Finger einsetzten, um verschiedene Aktionen auszuführen. Schnell sprangen auch andere Notebookhersteller auf diesen Trend auf und produzierten solche Touchpads. Jedoch waren diese in der Bedienung meist schlecht kopiert als gut nachgemacht.

Mit dem Pen & Touch von Wacom hat man nun aber auch als „normaler“ User von Desktopcomputern die Möglichkeit, diese intuitive Art der Bedienung zu nutzen. Das Pen & Touch bietet eine 10×15 cm große Fläche, auf der die Aktionen durchgeführt werden können. Die Größe ist sehr angenehm und im Vergleich zum externen Multi-Touch Trackpad von Apple sogar noch ein Stück größer. Zudem ist das Bamboo Pen & Touch flach, was ich ebenfalls etwas angenehmer zu bedienen finde.

Die Gesteneingabe wird perfekt umgesetzt und erleichtert meines Erachtens die Bedienung in vielen Aspekten und vereinfacht den Workflow. Sachen wie Drehen, Scrollen, Zoomen finde ich damit einfacher. Im Vergleich zur Apple Lösung finde ich die Abtastung des Fingers eventuell einen Tick langsamer bzw. auch etwas ungenauer. Oft hab ich das Gefühl, dass der Mauszeiger etwas sprunghaft reagiert.

Ein weiterer Vorteil des Pen & Touch sind jedoch noch die vier Funktionstasten an der Seite, die man frei belegen kann.

Insgesamt ist das Pen & Touch aber eine sehr gute Lösung und nach ein paar Tagen hat man sich auch richtig damit eingespielt und weiß es zu benutzten und gekonnt einzusetzen.

Bildbearbeitung bspw. Photoshop
Im Bereich der Bildbearbeitung kann das Grafiktablett allerdings erst wirklich seine Stärken ausspielen. Ging es vorher bei der Multi-Touch-Bedienung nur um die Eingabe per Finger, kommt jetzt der Stift ins Spiel. Die 10×15 cm Oberfläche wird nun quasi euer Blatt, was dem ganzen Bildschirm entspricht. Hieran musste ich mich zuerst ein wenig gewöhnen bei der Stifteingabe. Denn ersten reagiert der Stift schon wenn am über der Oberfläche ist (was auch sinnvoll ist) und zweitens bewegt man sich halt nicht wie meist mit dem Finger oder der Maus in einem kleinen Feld, sondern muss wirklich das ganze Pad nutzen. Nach ein paar Stunden hatte ich den Kniff zwar raus, aber zunächst war es ungewöhnlich.

Doch wo ist jetzt die Berechtigung des Grafiktabletts? Diese liegt ganz klar im Stift, denn dieser hat 1.024 Druckstufen wohingegen eine Maus nur eine hat! Was heißt das? Stellen wir uns den Workflow in Photoshop vor. Ich will eine Linie Zeichen oder etwas retuschieren. Hierbei bestimme ich die Stiftspitze per Mausklick, will ich diese ändern muss ich hierzu wieder ins Menü gehen und die ändern und das bei jedem Vorgang. Der Stift führt diese Änderung per Druck aus und das unterbrechungsfrei. Sol heißen, wenn ich eine dünne Linie uiehen möchte, drücke ich den Stift nur geringfügig auf. Möchte ich eine dicke Linie Zeichen drücke ich mehr auf. Möchte ich eine dünne Linie Zeichen die im Verlauf dicker wird erhöhe ich im Zeichenverlauf einfach den Druck langsam. Was vorher unzählige Mausklicks brauchte geht nun einfach in einem Arbeitsgang. Das erleichtert den Workflow ungemein.

Oder man retuschiert bspw. ein Bild und will partiell etwas ausbessern. So kann ich durch den Druck des Stiftes bestimmen, wie stark hier die Verbessrung aufgetragen werden soll.

Fazit
An diesen beiden Beispielen, sieht man denke ich schon deutlich, was mit dem Grafiktablett möglich ist und wo die Vorteile liegen. Der Workflow wird auf jeden Fall schneller und man kann mit dem Stift präziser und genauer Arbeiten als mit der Maus.

Sicherlich ist dies nur ein kleiner Bereich. Ich habe nicht die Begabung das Tablett wirklich auszureizen. Unten angefügtes Video zeigt, was man alles damit machen kann und wie man sich kreativ ausleben kann. Doch denke ich ist das Grafiktablett für 80 Euro definitiv interessant. Man kann es zum einen als Touchpad nutzen und zum andern kreativ damit werden oder einfach nur seinen bisherigen Workflow optimieren. Also ich möchte das Bamboo nicht mehr missen, auch wenn ich zunächst der ganzen Sache etwas skeptisch gegenüber stand.

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3 comments

  1. Ben 17 Dezember, 2012 at 10:25 Reply

    Ha. Hab mir das Stück auch vor einiger Zeit gekauft ubd bin super zufreden. Ich mein es kostet 80 Euro!!! Irgendwann sehnt man sich nur nach mehr Fläche.

  2. Charleen Stöber 11 Mai, 2022 at 11:33 Reply

    Wacom tablett hatte ich mir auch überlegt, aber der hohe Preis ließ mich zögern, das liegt über meiner Gehaltsklasse, auch wenn Wacom wirklich gute Produkte hat, konnte mir von denen nur ein normales Tablett leisten, ohne Bildschirm. Also ich hab mir jetzt nochmal Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, ich gekauft mir ein XP-Pen Deco 01 https://www.xp-pen.de/ und nutze es mit Photoshop, Lightroom, Krita und Ilustrator…

    Da ich auch nicht unbedingt zeichnen oder malen will habe ich mir gedacht ein kleineres Modell sollte reichen. Generell eignet sich ein Grafiktablett, wenn man entweder zeichnet oder im Bereich der Bildbearbeitung viel mit Pinseln arbeitet. Konturen folgen (für Freistellungen oder Maskieren für lokale Anpassungen) geht damit deutlich angenehmer als mit der Maus. Wichtig für den Anfang: Maus weg und sich zwingen mit dem Stift klar zu kommen. Eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht man.

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