Kritik | Der Aufstieg des Geldes – Die Währung der Geschichte – mit Niall Ferguson
Die vierteiligen Reihe ist eine fesselnde Dokumentation über die Entstehung und Entwicklung des internationalen Finanzwesens. Niall Ferguson, Harvard-Professor und Bestseller-Autor geht der anhaltenden Finanzkrise auf den Grund: angefangen bei der US-Immobilienkrise, der Globalisierung und den gegenseitigen Abhängigkeiten der Wirtschaftssysteme bis hin zu verschiedenen Anlageformen an den Börsen und dem Rückbau des Sozialstaates. Bei all diesen Problemen liefert die Geschichte der Finanzmärkte einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis – und vielleicht zum Weg aus der Krise?
Imaedia.de meint
Bereits 2009 veröffentlichte Niall Ferguson das gleichnamige Buch zu der Dokumentation. Der Aufstieg des Geldes zeigt einen groben Zusammenhang zwischen den verschiedenen Finanzmärkten auf der Welt. Er klärt wesentliche Begriffe mit denen immer um sich geworfen wird auf und zeigt, wie es zu Krisen kommen konnte. Angesichts der aktuellen Situation der Talfahrten an den Börsen und der Staatsverschuldung Amerikas ein mehr als aktuelles Thema. Auch die Verflechtungen der verschiedenen Finanzsysteme werden sehr deutlich herausgearbeitet. Ins Besondere auch die Symbiose von China und Amerika, Chimerika genannt. Geht es dem einen Partner schlecht, hat dies sofort Auswirkungen auf den anderen Partner. Wir haben einen globalen Markt und Geld wird heute in unvorstellbar riesigen Summen von nur wenigen mächtigen Menschen bewegt. Das diese Spekulationen auch mal nach hinten los gehen können zeigen etliche Bankenpleiten.
Auch sehr interessant ist, wie sich einzelne Formen der Geldanlage in der Geschichte entwickelt haben. So sind bspw. Anleihen in Kriegszeiten entstanden, da man Geld für Rüstung und Waffen benötigte. Auch werden viele Personen vorgestellt, die die Märkte nachhaltig geprägt und beeinflusst haben, wie beispielsweise die Rotschilds. Zudem wird die Entstehung von Blasen oder Unruhen auf dem Aktienmarkt sehr bildlich mit einer Herde Rindern verglichen.
Insgesamt behandelt die Dokumentation primär über Anleihen, Aktien, Versicherungen, Immobilien und Globalisierung. Verstärkt wird sich dabei auf die amerikanische Wirtschaft und das amerikanische Finanzsystem beschränkt. Im Besonderen auch die Wohnungsbaukrise in Verbindung mit der Fanny Mae wird lang und breit diskutiert. Zudem sieht man auch an den Themen, dass die Dokumentation nicht primär über Geld geht, was wir täglich in der Hand halten, sondern eher um die Form in der wir es anlegen oder verleihen. Oft wird keine klare Abgrenzung zwischen Geld und Kredit geschaffen.
Fazit
Der Aufstieg des Geldes ist eine sehr anspruchsvolle Dokumentation. Inhaltlich sehr gut aufbereitet werden Themen wie Anleihen, Aktien, Versicherungen, Immobilien und Globalisierung behandelt. Man sollte also etwas wirtschaftliches Verständnis mitbringen, wenn man sich die Dokumentation anschauen möchte. Negativ nur, dass sich es etwas einseitig auf den amerikanischen Markt bezieht und die Abgrenzung zwischen Kredit und Geld nicht immer gegeben ist.
Wertung
7/10
Der Aufstieg des Geldes ab 29. Juli 2011 auf DVD!