Kritik | Sturm auf Festung Brest
22. Juni 1941: Die Festung der weißrussischen Stadt Brest ist eines der ersten Ziele der Deutschen Wehrmacht zu Beginn des Russlandfeldzuges. Die in der Festung stationierten 300 Offiziersfamilien und 9000 Soldaten werden von dem Angriff im Schlaf überrascht und erleiden heftige Verluste. Es herrscht Panik, doch den Offizieren Gawrilow, Kischewatow und Fomin gelingt es, die Verteidigung an drei Frontabschnitten zu organisieren und die Deutschen zurückzudrängen. Die Wehrmacht reagiert auf die unerwartet starke Gegenwehr mit dem Einsatz von Stukas und Panzern. In der Festung werden Munition, Essen und Wasser knapp, die ärztliche Versorgung ist katastrophal. Die drei Offiziere entscheiden sich zum Ausbruch aus dem deutschen Kessel. Ein Kampf bis zum letzten Mann beginnt…
Imaedia meint
Sturm auf Festung Brest zeigt erzählt die Geschichte der deutschen Übernahme ebenjener Festung im Jahre 1941. Erzählt wird die Geschichte aus den Augen eines kleinen Jungen, der jetzt Großvater ist und sie seinem Enkel erzählt. Wie viel Wahrheitsgehalt nun in der Geschichte steckt kann ich nicht beurteilen. Aber durchweg kommt es mir doch recht Einseitig pro Russland vor. Der Deutsche ist die hirnlose Tötungsmaschine, der einfach drauf zu rennt und alles tötet, was ihm in den Weg kommt. Da wird auch mal das Krankenhaus mit einem Flammenwerfer ausgelöscht. Ob das wirklich so Kriegskonform war bezweifele ich. Denn auch im Krieg gab es Regeln die einzuhalten waren. Und dies dürfte dazuzählen. Auch werden übliche Klischees bedient, dass Frauen vergewaltigt werden und die Stadt geplündert wird.
Primär wird eigentlich der russische Soldat gezeigt, der das Opfer ist. Er opfert sich für das Land und den Kommunismus auf und es wird bis zum letzten Mann gekämpft. Dies gelingt auch drei Einheiten, die fast bis zum Schluss durchhalten.
Handlungstechnisch passiert im Film eigentlich inhaltlich recht wenig. Es wird nur der Kriegsschauplatz gezeigt und die Menschen, wie sie sich gegenseitig abschießen. Im Vordergrund steht teils noch immer der kleine Junge der tapfer ist und seine Freundin sucht. Er zeigt das idealisierte Bild eines Soldaten. Ich finde es jedoch erschreckend, wie man Kinder schon so abrichten konnte und das dann auch noch so zeigt. Zudem steckt sich der rund 12 jährige Junge auch noch eine Zigarette an. So etwas hätte es bei den Deutschen sicherlich nicht gegeben.
Insgesamt zeigt der Film aber auch die Verzweiflung und Überforderung der Situation vieler Menschen, auch der Soldaten. So erschießt sich bspw. der Arzt, weil er den Menschen nicht mehr helfen kann und erschöpft ist. Oder ein führender Soldat tanzt Schuhplattler, obwohl er stark verwundet ist und kurze Zeit später stirbt.
Insgesamt finde ich jedoch, dass der Krieg als negatives Instrument nicht so wirklich hervorsticht, sondern dieser mehr verherrlicht wird. Auch beim Abspann kommt dies nochmal zu Geltung. Die letzten drei Heeresführer haben nämlich eine Medaille für besondere Dienste am Vaterland bekommen. Das zeigt mir an sich indirekt noch einmal, dass es also etwas Gutes ist im Krieg für das Vaterland zu sterben.
Atmosphärisch muss ich allerdings sagen, dass der Film recht gut gelungen ist. Man fühlt sich immer mitten im Geschehen und kann sich sehr gut in die Position hineinversetzen.
Fazit
Sturm auf Festung Brest ist denke ich kein Film, den man gesehen haben muss. Sowjetische Propaganda und die Verherrlichung des Krieges als etwas Gutes entsprechen nicht mehr wirklich dem heutigen Zeitgeist. Ob die Geschichte der Wahrheit entspricht kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich denke, dass auch hier ein wenig nachgeholfen wurde. Sicherlich wirklich nur etwas für Fans von Kriegsfilmen.
Wertung
4/10
Sturm auf Festung Brest ab dem 27. September auf DVD und Blu-ray!