Druckertechnologien im Überblick
Die Begriffe Tintenstrahldrucker und Laserdrucker sind fast jedem gebräuchlich. Doch natürlich gibt es noch viele andere Druckertechnologien, die für verschiedene Anwendungsgebiete zum Einsatz kommen.
Der LED-Drucker – eine Alternative zum Laserdrucker
Das Prinzip, nach dem LED-Drucker arbeiten, ähnelt dem Prinzip der Laserdrucker. Im Druckkopf werden hierbei jedoch keine Laserstrahlen verwendet, sondern eine LED-Leiste. Mittlerweile nehmen immer mehr Produzenten auch LED-Drucker in das Produktportfolio mit auf und bieten sowohl Privat- als auch Geschäftskunden diese neue Druckerform an. Dabei ist die Druckqualität mit der Qualität von Laserdruckern vergleichbar. Im Randbereich haben LED-Drucker sogar die Nase vorn, denn während Laserstrahlen von Laserdruckern im Randbereich schräg auftreffen und der Druck somit an diesen Stellen an Schärfe verliert, gewährleistet die LED-Leiste, dass die Qualität des Drucks über den gesamten Druckbereich konstant bleibt. In der Auflösung der Ausdrucke liegen jedoch Laserdrucker bisher nach wie vor vorn.
Auch LCD/LCS-Drucker arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip wie Laserdrucker
Mit LCD/LCS-Druckern verhält es sich ganz ähnlich. Auch hier ist das Funktionsprinzip stark an Laserdrucker angelehnt: Im Inneren der Drucker befinden sich eine Bildtrommel und eine Tonerkartusche. Erst im Detail ist ein Unterschied erkennbar, denn bei LCD/LCS-Druckern gibt es keine Lasereinheit, sondern stattdessen eine LCD-Leiste. Diese Leiste wird dann genau an der Stelle von einer externen Lichtquelle angeleuchtet, an der das Bild entstehen soll. Die LCD/LCS-Drucker sind daher meist kompakter und energiesparender als Laserdrucker. Aufgrund dieser Bauweise werden LCD/LCS-Drucker besonders gern dafür eingesetzt, Banner zu bedrucken.
Schablonen-Drucker für feine Strukturen in der Elektronikindustrie
Während die bisher vorgestellten Drucker durchaus für den Privatgebrauch geeignet sind, werden Schablonen-Drucker für sehr spezielle Anwendungen genutzt. So kommen Schablonen-Drucker zum Beispiel vorzugsweise in der Elektronikindustrie zum Einsatz. Sie ermöglichen es, feine Strukturen und kleine Bauteile herzustellen. Dabei werden Leiterplatten mit sogenannter Lotpaste durch das Schablonensieb des Druckers bedruckt. Schablonen-Drucker gibt es in verschiedenen Ausführungen und je nach Anwendungsfall mit manueller, halbautomatischer und vollautomatischer Bedienung. Bei Schablonen-Drucker wird viel Wert auf hohe Genauigkeit und eine einfache Nutzung gelegt, damit hochqualitative Ergebnisse entstehen.
Typenraddrucker: Die elektronische Schreibmaschine
Typenraddrucker funktionieren wie elektronische Schreibmaschinen, wobei die einzelnen Zeichen über ein Farbband auf das Papier gebracht werden. Dabei sorgt ein Motor dafür, dass der Druckkopf von links nach rechts transportiert wird, während der Zeichenanschlag über einen Elektromagneten realisiert wird. Die einzelnen Zeichen befinden sich auf einem Rad, welches über einen weiteren Motor in Position gebracht wird. Das Druckergebnis eines Typenraddruckers überzeugt und ist sogar besser als bei einem sehr guten Laserdrucker. Allerdings überwiegen hier die Nachteile, denn Typenraddrucker sind nicht in der Lage, Grafiken oder andere Schriftarten zu drucken. Auch der Lärmpegel während des Druckvorgangs ist sehr hoch. Aufgrund der Dokumentenechtheit der Typenraddrucker werden diese Modelle insbesondere zum Druck von Urkunden und Verträgen verwendet, die für die gerichtliche Untersuchung gedacht sind.
Nadeldrucker werden nach wie vor als Nischenprodukt verkauft
Nadeldrucker besitzen verschiedene Nadeln, die einzeln angesteuert werden können und dazu dienen, auf das Farbband zu schlagen und dabei die andere Seite des Bandes mit dem Papier in Kontakt zu bringen. Somit besteht jedes Zeichen des fertigen Ausdruckes aus einer Vielzahl von Nadelanschlägen. In den 1980er Jahren wurden Nadeldrucker im Privat- und im Kleinbürobereich verwendet. Aufgrund des hohen Geräuschpegels werden sie hier mittlerweile nicht mehr eingesetzt. Sie dienen jedoch nach wie vor als Nischenprodukt wie etwa für Lieferscheine im Logistik- und Transportbereich.
Thermodirekt- und Thermotransferdrucker arbeiten mit punktueller Erhitzung
Sowohl der Thermodirekt- als auch der Thermotransferdrucker arbeiten mit punktueller Erhitzung, um das gewünschte Druckergebnis zu erzeugen. Bei Thermodirektdruckern kommt dabei spezielles wärmeempfindliches Papier zum Einsatz, das direkt in den Drucker gelegt wird. Bei Erhitzung wird dieses Papier geschwärzt. Thermodirektdrucker werden überwiegend zum Druck von Fahr- und Eintrittskarten, Kassenbons, Versandetiketten, Preisschildern und Barcodes verwendet. Im Gegensatz dazu kann bei einem Thermotransferdrucker normales Papier eingelegt werden, denn hier dient eine hitzeempfindliche Folie dazu, das Druckbild auf das Papier zu übertragen. Diese Art von Druckern wird häufig verwendet, um dauerhafte Etiketten anzufertigen.
Neue Druckertechnologie mit vielen Einsatzmöglichkeiten: Der 3D-Drucker
Eine neuartige und innovative Druckertechnologie, die derzeit in aller Munde ist, stellt der 3D-Drucker dar. Es handelt sich dabei weniger um einen Drucker im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um eine Maschine, die dazu dient, dreidimensionale Werkstücke zu fertigen. Dabei erfolgt der Druck computergesteuert anhand einer 3D-Vorlage, die mit flüssigen Materialien nach und nach aufgebaut wird. Beim Drucken kommen sowohl physikalische als auch chemische Schmelz- und Härtungsprozesse zum Einsatz. Meist werden zum Drucken Metalle, Keramiken, Kunstharze und Kunststoffe verwendet, die dann zu dem dreidimensionalen Werkstoff zusammengesetzt werden. Bisher werden 3D-Drucker hauptsächlich zur Prototypenentwicklung in Kunst und Design, Modellbau, Maschinenbau und Architektur genutzt. In der Medizintechnik, im Bereich Bioprinting und in der Verpackungsindustrie finden 3D-Drucker jedoch auch schon zur Serienfertigung Verwendung.
Bilder: benhammer.de