Drucker Ratgeber – Tinte oder Laser?
Mit der Erfindung des Computers ging man überall davon aus, dass ein neues Zeitalter für die Menschheit angebrochen sei. So mancher geriet jedoch mit dem Druck auf die Printtaste und dem eintretenden Lärm der Nadeldrucker gleich wieder ins Zweifeln. Schnell erhielten die Nadeldrucker Konkurrenz durch die alternativen Tintenstrahl- und Laserdrucker.
Die ursprünglichen Nadeldrucker sind inzwischen nahezu vollständig wieder von der Bildfläche verschwunden, sie werden nur noch in Nischenbereichen eingesetzt. Am Prinzip des Tintenstrahldruckers hat sich nichts mehr großartig verändert – gleiches gilt für den Laserdrucker.
Für jeden Anwender, ob Unternehmer oder Privatanwender, stellt sich bei Kauf eines Druckers die Frage: Laser oder Tinte? Während Laserdrucker inzwischen den Ruf genießen, eine kostspielige und schnelle Lösung für jedes Großraumbüro zu sein, gelten Tintenstrahldrucker eher als laut und langsam. Diese Ansichten kann man inzwischen jedoch allgemein in den Bereich der Vorurteile verbannen. Tintenstrahldrucker sind schneller geworden, Laserdrucker preiswerter. Andererseits gehört die Tinte für Drucker auch nicht unbedingt zu den Billigartikeln.
Um sich für eine Gerätegruppe zu entscheiden ist zunächst einmal Wissen über die technischen Unterschiede erforderlich. Ein Großteil der Tintenstrahldrucker arbeitet nach dem Bubble-Jet-Verfahren. Dabei erhitzt ein kleines Heizelement im Drucker den Tintentropfen. Die dabei entstehende Dampfblase drückt den Tropfen mit hohem Druck aus der Düse. Alternativ kommt die Methode der Piezo-Drucker in Betracht. Dabei werden Kristalle unter Strom gesetzt, die den notwendigen Druck aufbauen, um die Tinte aus der Düse hinauszupressen. Bei beiden Verfahren sorgen die winzigen, durch die Tinte auf dem Papier hervorgerufenen Punkte, letzten Endes für Grafiken, Schriften oder Bilder. Bei beiden Systemen sind Mechanismen nötig, die dafür sorgen, dass der Druckkopf mitsamt Düsen dicht über dem Papier hin- und hergeschoben werden. Sind die Tintentanks leer, müssen bei Bubble-Jet-Druckern die gesamten Druckköpfe ausgetauscht werden, während es bei der Piezo-Technik ausreicht, nur die Tintentanks zu tauschen.
Bei Laserdruckern dagegen werden die Dokumente nicht zeilenweise ausgegeben sondern vielmehr im Gerät vorbereitet und dann als vollständige Seite ausgedruckt. Dabei wird zunächst die Bildtrommel mit elektrischer Spannung negativ aufgeladen, bevor ein Laserstrahl das zu druckende Dokument auf die Bildtrommel zeichnet. Die Spannung wird an den Punkten neutralisiert, an denen der Lichtstrahl auf die Bildrolle trifft. Als folgende zweite Rolle streift die Magnetrolle anschließend die Bildrolle und sorgt für die Übertragung des Toners. Dieser Toner enthält, ebenfalls negativ geladene, Eisenteilchen, die nun nur an den Stellen haften bleiben, die vorher vom Laserstrahl neutralisiert wurden. Auf diese Weise wird das gedruckte Bild bzw. die Schrift sichtbar. Im Anschluss wird es mit Druck und Hitze über weitere Walzen auf dem Papier fixiert. Während dieses Prozesses werden feine Partikel freigesetzt die in dem Ruf einer gesundheitsschädigenden Wirkung stehen. Einer Studie zufolge werden bei dem Druckvorgang, je nach Modell, hohe Anteile von Partikeln ausgestoßen, die Brom, Titan, Zink, Silizium, Nickel, Eisen und Chrom enthalten.
Etliche Behörden haben, aufgrund dieser Feststellungen, die vorhandenen Laserdrucker gegen Tintendrucker ausgewechselt. Dies dürfte jedoch nicht zwingend notwendig sein, es reicht aus, auf das Umweltsiegel “Blauer Engel” zu achten. Dieses Siegel dürfen neue Drucker nur dann führen, wenn der Partikelausstoß besonders gering ist.
Tintenstrahldrucker sind beim Fotodruck unschlagbar. Sie mischen die Farben wesentlich besser als Laserdrucker, manche Drucker können sogar mit spezieller Foto-Tinte befüllt werden. Sie sind gleichzeitig auch günstiger, speziell bei Formaten ab DIN A3 sind sie wesentlich preiswerter. Da Tintenstrahldrucker jedoch nach wie vor in der Hauptsache von privaten Anwendern genutzt werden, liegt ihr Nachteil in den meist deutlich kleineren Papierkassetten, die für Büroanwendungen nicht ausreichend sind. Dafür sind sie in der Lage, verschiedenste Medien zu bedrucken, selbst Baumwolle stellt kein Problem dar.
Laserdrucker dagegen punkten beim Text. Die Ausdrucke werden in großer Schärfe ausgedruckt und verblassen darüber hinaus langsamer. Diese besondere Qualität wird jedoch nur beim Druck auf Standardpapier erreicht.
Die Druckgeschwindigkeit ist für die Wahl des Systems inzwischen nicht mehr ausschlaggebend, inzwischen sind erste Tintendrucker auf dem Markt, die schneller sind als Laserdrucker. Zusammengefasst sollten Sie beim Druckerkauf folgende Kriterien für Ihre Entscheidung berücksichtigen:
- Die Auflösung: Je höher umso besser ist die Druckqualität
- Die Druckgeschwindigkeit (Seiten pro Minute)
- Die Geräuschentwicklung sollte unterhalb von 50dBA liegen
- Die Speicherkapazität (entscheidend für die Wartezeit vor Druckausgabe
- Übereinstimmung der Anschlüsse zwischen Drucker und vorgesehenem Computer
- Sind alle gewünschten Funktionen verfügbar
- Ist die Größe des Papierfachs ausreichend
Dieser Ratgeber stammt von einem Autor von DruckerPunkt.de – einer Anlaufstelle für Kaufinteressenten für Drucker aller Art.
Bilder (c) benhammer.de / Konica Minolta
Zu Hause habe ich einen Tintenstrahldrucker, im Büro hingegen einen Laserdrucker. Da lohnt sich letzterer auch richtig, weil es große Mengen zu drucken gibt…
[…] Begriffe Tintenstrahldrucker und Laserdrucker sind fast jedem gebräuchlich. Doch natürlich gibt es noch viele andere Druckertechnologien, die […]