Canon EOS 100D/700D Vergleichstest

Bereits im Mai vergangenen Jahres durfte ich die beiden Canon DSLRS für Einsteiger, die EOS 100D und EOS 700D in einem Workshop mit Tomas Rodriguez kennenlernen. In den letzten vier Wochen hatte ich nun die Gelegenheit beide Kameras noch einmal ausführlich zu testen und zu vergleichen. Ich fasse diese Kameras in einem Test zusammen, da sie als Basis beide denselben 18 MP APS-C Sensor sowie den DIGIC 5 Prozessor besitzen und somit in der reinen Bildqualität betrachtet identisch sind.
Allerdings entscheiden sie sich dennoch in einigen Punkten im Leistungsumfang.
100D | 700D |
Touchscreen | Dreh- und schwenkbarer Touchscreen |
9-Punkt Autofokus; davon einer als Kreuzsensor | 9-Punkt Autofokus, davon alle Kreuzsensoren |
4 Bilder/Sekunde Burst | 5 Bilder/Sekunde Burst |
Leitzahl Blitz: 9,4 | Leitzahl Blitz: 13 |
– | Integrierter Speedlight Transmitter |
Abmessungen: ca. 116,8 x 90,7 x 69,4 mm | Abmessungen: ca. 133,1 x 99,8 x 78,8 mm |
Gewicht: 407g | Gewicht: 580g |
Auf den ersten Blick sprechen die Leistungsdaten alle für den Kauf einer 700D, zumal sie nur rund 50 Euro teurer als die 100D ist. Vergleicht man dann allerdings die Abmessungen und das Gewicht, spielt die 100D hier ihre Trümpfe aus. Nicht zuletzt ist sie aktuell die kleinste vollwertige DSLR Kamera auf dem Markt.
Und diese Größe macht sich im Praxiseinsatz tatsächlich auch bemerkbar. Nachdem man mal einen Tag mit der Kamera gearbeitet hat denkt man, alles andere wäre schwer wie ein Backstein. Vergleicht man aber eine Kamera aus dem Profisegment, sind alle andern dagegen federleicht. Eine 5D Mk III wiegt bspw. rund 950g.
Bei der Kaufentscheidung sollte man sich also seinen Anforderungen an eine DSLR bewusst sein. Wer im Urlaub bspw. nur Natur und Portrait fotografiert, wird die knapp 200g weniger am Abend merken. Im Gegenzug dazu bietet die 700D natürlich durch ihren dreh- und schwenkbaren Monitor mehr kreatives Potenzial bzw. Freiheiten, denn ohne viel Verrenkungen kann man Bilder aus verschiedenen Betrachtungswinkeln ablichten und damit eine besondere Bildwirkung erzielen. Bei meiner 5D habe ich bspw. kein schenkbares Display und lag das ein oder andere Mal schon auf dem Boden oder habe mir einen Krampf bei den wildesten Verrenkungen zugezogen. Zudem bietet die 700D mit 5 Bildern/s und dem besseren Autofokus mehr potenzial bei bewegten Aufnahmen. Gerade mit Kindern im Urlaub kann das eine Bild mehr schon oft der perfekte Treffer sein.
Bezüglich der Bedingung sind beide Kameras relativ gleich und bieten den identischen Funktionsumfang was bspw. Kreativmodi und Filter angeht. Gerade für Anfänger und Einsteiger erreicht man mit den Modi sehr gute Ergebnisse gerade auch in Extremsituationen wie bspw. Dunkelheit oder Gegenlicht. Aber auch die Standardfunktionen wie Portrait, Landschaft, Makro oder Sport, die über das Schnellwahlrad erreichbar sind, erfüllen nach wie vor ihren Zweck und sorgen für gute Bilder. Aber auch zum Lernen kann man die Modi gut nutzen und einfach mal in die Aufnahmedaten schauen wie sich bspw. Zeit oder Blende in den jeweiligen Modi verhalten um so ein erstes Gefühl für Halbautomatiken bzw. den manuellen Modus zu bekommen, um diese Parameter dann kreativ einzusetzten.
Bei der Bedienung setzten beide Kameras auf einen Touchscreen, was da Handling relativ einfach und intuitiv macht. Über das Quick Menü erreicht man die wichtigsten Optionen direkt und kann diese schnell verstellen. Die sonstigen Funktionstasten, bis auf einen fehlenden Button für das Quick Menü an der 100D, sind identisch. Bei der 100D nur eben etwas kleiner.
Die Bildqualität? Die kann sich echt sehen lassen und ist verglichen mit einer Kompaktkamera natürlich um Welten besser, was vor allem an einem wesentlich größeren Sensor liegt, woraus sich dann auch wieder Vorteile bspw. in der Gestaltung mit Unschärfe ergeben. Ansonsten muss man sagen, dass die Bilder auch bei höheren ISO Werten, bis ca. ISO 1.600, relativ bzw. akzeptabel rauschfrei sind. Darüber hinaus wird es etwas körniger, was sich aber mit der modernen Bildbearbeitung bspw. in Adobe Lightroom etc. sehr gut korrigieren lässt. Als alter Lichtfilm Fotograf könnte man zum Rauschen natürlich auch Filmkorn sagen. Mit einer professionellen DSLR kann man diese beiden Kameras sicherlich nicht vergleichen, aber wer den Schritt von Kompaktkamera ala IXUS oder PowerShot machen möchte, wird mit diesen beiden Kameras schon ein deutliche und spürbare Verbesserung erzielen. Wobei man beide Klassen natürlich auch nicht in den direkten Vergleich stellen darf.
Was ich einfach damit sagen will ist, dass beide Kameras für ihre Klasse hervorragende Ergebnisse abliefern. Besonders hat mich aber die 100D begeistert, die einen wahnsinnigen Funktionsumfang auf solch kleinem Raum bietet.
Einziges Manko an der Einsteigerklasse, für mich zumindest, ist der fehlende Wetterschutz. Durch meine Tätigkeit fotografiere ich auch des Öfteren Mal den ganzen Tag im Dauerregen oder setzte die Kamera extremen Bedingungen in der Wüste, etc. aus. Mit solchen Aktionen sollte man hier natürlich vorsichtig sein und sich einen passenden Überzieher bzw. Wetterschutz besorgen (ab ca. 30 Euro erhältlich). Allerdings sollte man es dennoch nicht übertreiben. Einen erweiterten Wetterschutz bieten bspw. erst die EOS 70D oder dann die Profimodelle, die aber auch ein Vielfaches kosten.
Lange Rede kurzer Sinne. Hier eine Reihe von Aufnahmen, die ich mit der 100D/700D gemacht habe. Aufgrund der Dateimenge natürlich etwas verkleinert. Wer gerne etwas als RAW haben möchte, sagt mir bitte kurz bescheid und ich lasse die jeweiligen Dateien zukommen.
Und auch Kollege Ben war mit der 100D ein paar Tage im Urlaub und hat Bilder mit der 100D/700D gemacht. Alle Bilder von ihm findet ihr auf seinem Blog benhammer.de
[…] Sucher. Und ein klappbares Display wäre schön. Denn das habe ich bei meiner Arbeit bspw. mit der 700D schätzen gelernt. So gesehen bereichert aber auch das Fehlen eines Klappdisplays die Fotografie um […]
[…] die Canon EOS 760D, eine klassische Spiegelreflexkamera. Bereits im letzten Jahr stellte Canon die 100D und 700D vor, die noch etwas günstiger sind und sich im unteren Einstiegssegment befinden, während die […]