Du sollst backupen Teil 1: Über Dummheit und späte Einsicht
Datenrettung! Worte sind geduldig und so auch jene, dass man immer ein Backup von seinen Daten anfertigen sollte. Aus Faulheit, bzw. in diesem Falle auch schon fast Dummheit, habe ich dies immer nur sehr sporadisch und nicht mit sehr viel Sorgfalt gemacht. So habe ich, was man nie machen sollte, alles auf eine Karte gesetzt und meine allerwichtigsten Daten, darunter vor allem Fotos der letzten 20 Jahre, auf einem externen Medium gespeichert. Doch eines Tages musste auch ich an meine eigene Fahrlässigkeit stoßen…
Es war vor ca. zwei Monaten. Ich bin umgezogen und habe meine neue Wohnung und natürlich auch meinen Arbeitsplatz wieder eingerichtet. Eine Vielzahl von Netzteilen sammelt sich da schnell an, die alle eines gemeinsam haben: Den gleichen Stecker! Und diese Eigenschaft wurde mir zum Verhängnis, denn auch, wenn der Stecker äußerlich gleich erscheint, haben die Netzteile unterschiedliche Spezifikationen. Das heißt, die Ausgangsleistung variiert in Stromstärke (Ampere) und Spannung (Volt).
So kam also der Tag, an dem ich das falsche Netzteil in das falsche Gerät, in diesem Fall meinen USB-Hub, steckte. Normal werden USB Endgeräte mit einer Spannung von 5V und max. 500mA versorg. Das von mir gewählte Netzteil lieferte jedoch eine Spannung von 12V. Was folgte war ein Desaster in jeder Hinsicht. Zuerst schloss ich meine eine Backup Festplatte an, dann meine zweite. Binnen weniger Sekunden hatte ich beide Platten geschrottet, nichts bewegte sich mehr und die Platte konnte auch nicht mehr gelesen werden. Für mich der Supergau, denn ich war ratlos und traurig um meine Bilder, die mir in diese Moment sicherlich noch nicht so viel bedeuten wie vielleicht in 20 Jahren, wenn man sich gerne wieder einmal zurück erinnern möchte.
Die Odyssee begann und zunächst versuchte ich mich natürlich als ausgebildeter IT-System-Elektroniker selber daran den Fehler zu finden und ihn zu beheben. Meine Idee: Eventuell ist nur der Anschluss defekt. So kaufte ich mir also ein neues Festplattengehäuse, um die Platte dort einzusetzen. Allerdings stellte sich hier schon die erste Hürde, denn die Western Digital Essential Platte hatte eine eigene Platine mit angelöteten Anschlüssen, sodass mir hier das Gehäuse auch nicht weiter half.
Danach schaute ich mich in einigen Foren um, um Informationen einzuholen, wie ich bei einer Reparatur vorgehen könnte. In vielen Foren hieß es, man solle sich eine identische Platte kaufen und einfach die komplette Elektronik tauschen. Klang zunächst simpel, doch irgendwie auch zu riskant, denn ich wollte die Daten definitiv nicht verlieren. Am Ende stellte sich dann auch heraus, dass dies die richtige Entscheidung gewesen ist (doch dazu mehr im zweiten Teil).
Als letzte Instanz machte ich mich nun auf den Weg eine professionelle Datenrettung aufzusuchen. Neben vielen unseriösen Angeboten, mit blinkenden Bannern zu günstigen Preisen, die weniger den Eindruck machten, dass man ihnen vertrauen könnte, kristallisierten sich am Ende zwei Lösungen für mich heraus. Zum einen der Rettungsdienst von Seagate und jener von Kroll Ontrack. Letzten Endes ist meine Entscheidung dann auf Kroll Ontrack gefallen, da ich keine Festplatte von Seagate hatte.
Ein Blick ins Impressum war zudem erfreulich, da Kroll Ontrack seine Niederlassung in Böblingen hat, was ca. nur 20km von mir entfernt ist. So nahm ich Kontakt auf und vereinbarte einen persönliche Termin, denn mich interessierte auch, wie eine solche Datenrettung abläuft, was für Schwierigkeiten es gibt und wie eine Festplatte allgemein funktioniert.
Die Führung war sehr beeindruckend und ich werde euch davon in meinem zweiten Teil der Story erzählen.
Und hier noch einmal die komplette Reihe
[…] ich bereits im ersten Artikel zur Serie berichtete, habe ich ja dummerweise meine externen Festplatten zerschossen. Passend hat Kroll […]
[…] der Daten. Wer die anderen Teile noch nicht gelesen hat sollte dies einmal nachholen: Teil 1, Teil […]
[…] Du sollst Backupen. Auch wenn die Serie bereits abgeschlossen ist bin ich immer wieder gespitzt und aufmerksam auf neue Produkte aus dem Bereich Datensicherung. Gerade die geliebten Bilder sind mir nach wie vor wichtig und so weiß ich auch, dass Magnet- oder Flashspeicher endlich sind und nach ein paar Jahrzenten die Daten verloren sind, spielt man sie nicht auf ein neues und frisches Medium über. […]
[…] an Fotos, die jedes Mal auf das wesentliche gefiltert werden müsste. Zudem habe ich nach einem schmerzlichen Datenverlust erleben müssen, dass ein gedrucktes Foto eben doch mehr Wert ist, als Einsen und Nullen auf einem […]
[…] Freunde, …) sind auf einen Schlag verloren! Und dazu muss gesagt werden, dass Camillo schon an „Backups“ gedacht hatte, denn die Fotos waren nicht auf seinem Arbeitsplatz-PC gespeichert, sondern […]