El Alamein 1942 – Die Hölle des Wüstenkrieges – mit Pierfrancesco Favino, Paolo Briguglia, Luciano Scarpa, Emilio Solfrizzi, Thomas Trabacchi

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Ägypten 1942: Bei El Alamein kämpfen 104.000 Deutsche und Italiener unter der Führung Rommels gegen 195.000 alliierte Soldaten in der Entscheidungsschlacht um Afrika. Der junge Soldat Serra hat sich freiwillig zum Einsatz gemeldet und wird zur Pavia-Division geschickt, die an der südlichen Flanke stationiert ist. Zusammen mit seinen Vorgesetzten Leutnant Fiore und Sergente Rizzo erlebt er seine persönliche Hölle: gnadenlose Hitze, Durst, Krankheit, kein Nachschub und der ständige Artillerie-Beschuss durch die Engländer. Nach einem verheerenden nächtlichen Panzerangriff erhält seine Division den Befehl zum Rückzug. Zu Fuß müssen sie einen langen Marsch durch die Wüste antreten.

Imaedia meint
Zugegeben, Kriegsfilme sind eigentlich nicht mein präferiertes Genre. Aber ich muss sagen, El Alamein ist ein wirklich sehr gelungener Kriegsfilm bzw. eine Dokumentation über die Schlacht im 2. Weltkrieg im Kampf um Afrika.

Vor allem die Sicht der Soldaten und ihr ständiger Kampf ums überleben und ihre Denkweise sind Interessant. Insbesondere die von Serra. Er bricht sein Philosophie- und Geschichtsstudium ab und kommt mit ganzem Stolz als Freiwilliger in Afrika an. Er will sein Vaterland verteidigen und das an vorderster Front. Er ist zuversichtlich, dass die italienische Armee die Briten schlagen kann. Doch sein Traum entwickelt sich zum Albtraum. Er hatte es sich nämlich ganz anders vorgestellt Und angekommen in der Hölle sieht er die Realität. Der Fall im Krieg ist kein Ehrentot, wie es in den Geschichtsbüchern steht, sondern er stinkt. Seine Denkweise ändert sich und er sieht nach und nach die Sinnlosigkeit des Krieges. Seine Situation scheint ausweglos und dem Tode geweiht.

Aber auch die anderen Kämpfer sind tragische Persönlichkeiten. Für Mussolini ist ihre Menschenwürde nichts Wert. Er schickt sie an vorderster Front in einen Kampf, der nicht zu gewinnen ist. Doch die Männer sind stolz und unterstützen ihren Führer. Nicht mal sein Pferd trauen sie sich zu schlachten, auch wenn alle ausgehungert sind und diese Mahlzeit dringend brauchen könnten.

Auch ist es erstaunlich, wie die Menschen sich in ihrem Wesen verändern und nach und nach ihre Würde verlieren. Sie sagen selbst, der Krieg stärkt sie. Aber wie bitte kann man einen solchen Hass gegen eine andere Nation als Stärkung sehen. Die Menschen sind so konditioniert auf das töten von anderen. Selbst der Student greift beherzt zur Waffe, obwohl er ein wenig mehr Verstand haben sollte.

Im Kampf ist jeder auf sich alleine gestellt und muss auf sich selbst aufpassen. lediglich der Glaube daran, die Heimat noch einmal wieder zu sehen und zur Frau zurück zu kehren hält sie am Leben und gibt ihnen Kraft jeden Tag aufs neue an vorderster Front zu kämpfen. Doch der Kampf ist für viele aussichtslos und endet als Staub in der Wüste.

Wie viele Opfer der Krieg gebracht hat zeigt auch am Ende des Films noch einmal das italienische Massengrab.

Bild- und Tonqualität sind im gesamten Film sehr gut und überzeugend.

Fazit
Ein genialer Kriegsfilm/Drama/Dokumentation, der das Geschehen mal aus einer ganz anderen Seite beleuchtet, nämlich aus der Sicht der Soldaten und vor allem aus der des Studenten Serra. In seinen poetischen Briefen an seine Eltern kommen seine Gedanken sehr gut rüber und man verspürt seinen Wandel. Auch die Emotionen der Soldaten, die auf der einen Seite stolz hinter ihrem Vaterland stehen, aber auf der anderen Seite auch nach Hause wollen. Für mich, ein echter Geheimtipp.

Wertung
8/10

El Alamein 1942 – Die Hölle des Wüstenkrieges ab dem 19. Juli 2011 auf DVD und Blu-ray!

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