Kritik | 127 Hours – mit James Franco
127 Hours ist die wahre Geschichte des Abenteurers und Kletterers Aron Ralston (James Franco), der während einer Tour durch den Bluejohn Canyon Utahs in eine dramatische Situation gerät.
Sein Arm wird bei einer Kletterpartie von einem gelösten Felsbrocken in einer isolierten Felsschlucht eingeklemmt. Aron ist allein und hat niemandem eine Nachricht hinterlassen, wo er im Canyon unterwegs ist. Fünf Tage lang hofft er und versucht alles, um sich zu befreien, bis er schließlich erkennt, dass er all seinen Mut zusammen nehmen muss, da er nur eine Wahl hat. Während diesen 127 Stunden ruft sich Ralston seine Familie, seine Freunde und die zwei Wanderer (Amber Tamblyn und Kate Mara), die er kurz vor seinem Unfall traf, ins Gedächtnis. Werden sie die letzten zwei Menschen in seinem Leben sein, die er traf?
Imaedia.de meint
127 Hours lebt nicht von Gesprächen oder etwa Dialogen, sondern von der puren Angst und dem Kampf ums überleben. Der Vorspann des Films ist recht kurz gehalten und es geht sofort zum Thema. Aron trifft auf seiner Reise durch den Bluejohn Canyon zunächst noch zwei Mädels denen er den Weg und einen unterirdischen See zeigt. Doch dann macht er sich wieder alleine auf den Weg und rutscht bedauerlicher Weise in eine Felsspate, die für die nächsten 127 Stunden sein Gefängnis sein wird, denn sein Arm hat sich zwischen einen Fels geklemmt. Er kommt nicht mehr von der Stelle und keine Hilfe ist in Sicht.
Ein Lebenskampf beginnt Tag um Tag. Das Wasser ist knapp und jede Chance sich zu befreien misslingt. Tag um Tag wird die Verfassung von Aron schlechter, aber man lernt ihn in diesen Momenten auch immer mehr kennen. Sein Leben zeiht an ihm vorbei, zeigt schöne, aber auch schlechte Momente seines Lebens. So war er immer ein Einzelgänger und lebte Allein. Er war ein Abenteurer, dem kein Risiko zu groß war. Dabei vergas er aber allzu oft auch seine Familie oder etwaige Freundinnen, die er schnell verlor.
Auch fängt er an zu halluzinieren, beispielsweise wie ein riesiges Gewitter über den Canyon herzieht und er sich befreien kann. Doch die vielen Szenen aus dem Canyon über das weite und unberührte Land lassen keine Zweifel daran, dass seine Chancen aussichtslos sind. Letzten Endes fasst er den Entschluss, sich den Arm mit seinem „billigen China Messer“ abzuschneiden. Klingt brutal, ist es auch. Aber ich finde es wurde im Film mit der Darstellung nicht übertrieben. Es spritzte kein Blut durch die ganze Szene und auch sonst, wurde der Vorgang nicht bis ins kleinste Detail gezeigt. Hier wurde viel Wert auf Sachlichkeit gelegt. Andere Regisseure hätten an dieser Stelle sicherlich übertrieben.
90 Minuten erscheinen für eine One-Man-Show recht viel, doch durch die vielen verschiedenen Szenen, die Versuche sich zu befreien, die Flashbacks und vieles mehr wird der Film nie langweilig und man fühlt in jeder Szene mit und bekommt schon selbst eine trockenen Hals, auch wenn man genug zu trinken hat.
Am Ende des Films wird es noch einmal sehr emotional, denn Aron Visionen werden wahr. Er schwimmt in einem Becken und als er auftaucht sitzen seine ganzen Freunde und Verwandten auf einem Sofa vor ihm, so wie er es in der Erinnerung hatte. Zudem wird nochmal der echte Aron gezeigt und seine Familie.
Fazit
127 Hours ist ein fesselndes und emotionales Survial Drama, dass durch hohe Schauspielkunst und gute Regiearbeit überzeugt. Man kann es kaum fassen, dass es auf einer wahren Geschichte beruht. Ich habe Respekt davor, so viel Mut zu beweisen und immer noch Gänsehaut.
Wertung
9/10
127 Hours ab dem 29. Juli 2011 auf Blu-ray und DVD!