Kurzportrait | Heidi Klum
Für sie hat Amerika den Begriff ‘Fräuleinwunder’ neu belebt. Sie hat Claudia Schiffer in den USA in den Schatten gestellt und ist dort bekannter als Angela Merkel: Heidi Klum ist mehr als ein Top Model. Sie ist eine Marke – und sie wird gezielt vermarktet.
Wer Heidi Klum im Internet sucht, findet als persönliche Website die ‘Heidi Klum GmbH’. Neben einer ausführlichen Biografie gibt es dort einen persönlichen Shop. Angeboten werden unter anderem drei Duftnoten eines Parfums (50 ml Eau de Parfum für 34,95 Euro), eine Sonnenbrille und eine Heidi Klum Rose (wurzelnackt, von Hand gezüchtet, das Stück für 7,40 Euro in Folie). Strategischer Kopf dahinter ist Vater Günther Klum, Geschäftsführer der GmbH mit Sitz in Bergisch Gladbach. Auf der Eckbank im Esszimmer der elterlichen Wohnung werden die Vermarktungs-Strategien für Werbeverträge und für die neue Staffel der Castingshow ‘Germany’s next Topmodel’ ausgeheckt.
Ihre rheinische Herkunft hat Heidi Klum nie vergessen. Sie spricht in amerikanischen Talkshows über Heimweh, winkt von Karnevalswagen beim Umzug und spendet für ein Kinderdorf im Heimatort – mit entsprechender Medienpräsenz, vom Vater organisiert. Sie war das Gesicht für Katjes, OTTO, Douglas, Birkenstock, McDonalds und Amazon. Grund genug für Wolfgang Joop, ihr die rote Karte als Laufstegmodel zu zeigen. Er brauche Topmodels, kein Werbegirl.
Heidi Klum wird im Juni 1973 im rheinischen Bergisch Gladbach geboren. 1992 gewinnt sie einen Modelwettbewerb in der TV-Show von Thomas Gottschalk und erhält einen mit 300.000 Dollar dotierten Dreijahresvertrag. Nach dem Abitur im gleichen Jahr beginnt der steinige Weg der Castings: Hamburg, Paris, Mailand, dann Miami und New York. Heidi Klum gründet ihre eigene GmbH und lässt Ihren Namen weltweit schützen. Mit dem ersten Auftritt für die Kollektion von “Victoria’s Secret” 1997 und dem Titelbild der “Sports Illustrated Swimsuit Issue” mit 55 Millionen Lesern schafft das rheinische Mädchen 1998 dann den internationalen Durchbruch.
Wenn in wenigen Wochen die nächste Staffel von ‘Germany’s next Topmodel’ anläuft, wird es wieder Diskussionen um den Schlankheitswahn in der Modelbranche geben. Heidi Klum, selbst in der Kritik wegen der Anforderungen an die Kandidatinnen ihrer Sendung, sagte dazu, ein Modelkörper müsse “fest, straff und elastisch sein – mit Kurven statt mit Ecken und Kanten“ – und den Wünschen des Marktes entsprechen. Im Übrigen biete ihre Show den Kandidatinnen ja auch Lebenshilfe. Bislang hat sich noch keine der Siegerinnen beständig im Modelbusiness behaupten können. Für die Marketingprofis Klum dürfte das nicht entscheidend sein. Die Quoten stimmen, die Werbeblöcke sind ausgebucht. Und über Interviewanfragen, Internet-Blogs und Veröffentlichungen wacht Vater Klum. Wie auch über dieses Portrait.
(Stand Februar 2011)
Heidi Klum ist ziemlich gefährlich – meint der IT-Sicherheitspezialist McAfee in seinem Ranking der „Most Dangerous Celebrities“.
McAfee präsentiert eine Aufstellung der zehn gefährlichsten Prominenten im Web und zeigt damit, welche Namen im Internet am häufigsten für kriminelle Machenschaften missbraucht werden. Wer nach „Heidi Klum“ sucht, gelangt mit einer zehnprozentigen Wahrscheinlichkeit auf einer Webseite, die Malware, Spyware oder Adware verteilt. Mit dieser Quote erreicht das deutsche Supermodel Platz 1 der Rangliste vor Cameron Diaz. Also Vorsicht beim Klicken nach Heidi Klum: Es könnte eine Cyber-Falle sein.