Ratgeber Fernsehen – Lohnt sich 4K?
Fernsehtechniken gibt es viele und gefühlt kommt jedes Jahr mindestens eine neue dazu. Man hat die Qual der Wahl zwischen HD TV, Smart TV, 3D, Full HD – und seit kurzem auch 4K. Andere Bezeichnungen für diese TV-Technik lauten UHD (Ultra High Definition) und UDTV (Ultra Definition TV). 4K, kurz für 4000, bietet mit seinen etwa 4000 nebeneinander platzierten Pixeln derzeit die schärfste Auflösung unter den Fernsehbildschirmen, genauer gesagt sind es 4096 x 2160 Bildpunkte. Damit haben 4K-TV-Geräte mehr als die vierfache Menge an Pixel als beispielsweise Full HD-Modelle, nämlich 8 Millionen anstatt zwei. Nur stellt sich die Frage: lohnt sich das eigentlich?
Fakt ist: Derzeit sendet kein einziger Fernsehsender in Deutschland seine Programme mit einer Auflösung, die sich für einen 4K-Bildschirm auch tatsächlich lohnt. Die Geräte rechnen die Auflösungen von TV oder Blue-Ray zwar selbstständig hoch, jedoch sind die Unterschiede zum Full-HD nur mit der Lupe zu erkennen. Ihr volles Potenzial entfalten 4K-Bildschirme nur, wenn die Medien sie mit den nötigen Pixeln versorgen. Was Blu-Ray und TV-Programm bisher noch nicht können, liegt allerdings im Rahmen des möglichen bei guten Digitalkameras. Bilder ab 8 Megapixel überraschen schon jetzt mit Detailreichtum und ungekannter Bildschärfe. Eines lässt sich schon jetzt nicht abstreiten: die Bildqualität ist beeindruckend. Anders als beim alten Röhrenfernseher darf man bei den 4K-Geräten von Sony, Toshiba und Panasonic dem Bildschirm richtig auf die Pelle rücken. Empfohlen wird von den Herstellern ein Sitzabstand von zwei Metern (bei HD-Fernseher gelten vier Meter als ideal), wodurch der Bildschirm praktisch das gesamte Sichtfeld ausfüllt. Der Zuschauer kann so nah an den Bildschirm heran, weil die einzelnen Bildpunkte kleiner als bisher und deshalb kaum zu erkennen sind.
Neben der hohen Auflösung hat vor allem die 3D-Technik ihren Reiz. Prinzipiell ist die nicht wirklich neu, herkömmliche Geräte setzen jedoch auf die Shuttertechnik, bei der mittels der 3D-Brillen wahlweise das linke oder rechte Auge abgedunkelt wird. 4K hingegen setzt bei der Darstellung von 3D-Bildern und Filmen auf die auch in Kinos verwendete Polarisationstechnik. Hier werden zeilenversetzte Bilder in halber Auflösung gezeigt. Bei der riesigen Anzahl an Pixel bleiben die Bilder auch in 3D scharf. Aber auch hier muss der Zuschauer sich weiterhin eine Brille für das volle Sehvergnügen in der dritten Dimension aufsetzen. Fürs 3D-Fernsehen ohne Brille bedarf es zukünftig einer noch höheren Auflösung von etwa 8K. Für Filme in 3D reichen Fernseher mit HD und 3D-Technologie vollkommen aus. Media@home etwa bietet unterschiedlichste Modelle namhafter Hersteller an. Alle Angebote seht ihr auch hier.
Noch allerdings lohnt sich der Kauf der doch nicht ganz günstigen 4K-Fernseher mit 8 Millionen Bildpunkten nicht wirklich. Zum einen liefert kein einziger Sender bisher die nötigen Inhalte, frühesten 2016 sind die ersten Programme für den ungebremsten UHD-Genuss geplant. Und auch mit Filmen aus der Heimvideothek kann man sich die Zeit bis dahin schlecht überbrücken, denn Blu-Ray und DVD sind nicht für die Bildschärfe gemacht. Bisher gibt es nur Demos und Trailer, die dem Format gerecht werden. Die Anschaffungskosten haben es zusätzlich in sich, ab 3.000 Euro ist man derzeit dabei. Unser Fazit: besser mit dem Kauf noch etwas warten, bis die Preise sinken und Film- und Fernsehbranche zur aktuellen Technologie aufgeschlossen haben. Dann aber darf man sich die Nase am Bildschirm bei höchster Auflösung zur Genüge platt drücken.
Bild (c) Sony
Sehr sehr interessant dieser Artikel, und endlich mal wird geschrieben das 4k Auflösung auch UHD ist so wie Ich das halt auch sehe, und nicht wie die anderen immer schreiben das es zwischen den Auflösungen 4k und UHD Welten liegen, finde Ich quatsch. Bin auch der Meinung das man vielleicht noch warten sollte sich einen TV in 4k Auflösung zu kaufen da es halt im Moment noch wenig bis gar nicht Inhalte für einen 4k TV gibt. Wirklich gut geschriebener Artikel, Vielen Dank.