D-Link DIR-860L ac W-LAN Router im Test – Funkt schnell und zuverlässig

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D-Link DIR-860L

Die Verbreitung von W-LAN in Haushalten ist in der heutigen Zeit nahezu gesättigt. Überall funkt es munter hin und her. Doch ist vielerorts die Übertragungsgeschwindigkeit und Verfügbarkeit den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Während das W-LAN früher oftmals nur zum mobilen Surfen genutzt wurde ist es heute quasi schon der Ersatz fürs Kabel und auch große Datenmengen sollen schnell übertragen werden oder der Film in Full-HD flüssig auf den Smart TV gestreamt werden.

Ein weiteres Probelm, vor allem bei Wohnhäusern mit mehreren Parteien, sind Störungen bzw. Interferenzen der Geräte untereinander. Das 2,4 GHz Band, auf dem die Geräte funken, ist in seiner Bandbreite beschränkt und zum Teil besteht das Problem, dass auch andere Geräte im Haushalt auf dieser Frequenz funken. Ebenfalls haben Technologien wie ein W-LAN Boost, der gleich 3 Kanäle auf einmal blockiert, das W-LAN überlastet. Wer in einem Einfamilienhaus wohnt hat damit weniger Probleme, doch ich hab vor einem Jahr auch in einem Mehrfamilienhaus gewohnt und hier hatte ich teils Probleme manche Sachen ans Laufen zu bekommen.

Doch die Entwicklung ist nicht stehen geblieben. Bereits mit dem N-Standard und dem zusätzlichen Funken auf dem 5 GHz Band hat sich die Situation verbessert. Der nächste Schritt ist nun das “ac“ W-LAN. Es Funkt auf dem 5 GHz Band, ist stabiler und schneller. Einen Vertreter hiervon hatte ich bereits in den letzten Wochen getestet, den Netgear R6300 und war von der Performance begeistert. Als Vergleich habe ich heute noch ein vergleichbares Produkt von D-Link im Test, den DIR-860L.

Für alle Voreiligen schon mal als Zwischenfazit vorweg. Der D-Link DIR-860L hat den besseren W-LAN Empfang sowie die bessere Netzqualität. Doch nun von Vorne.

Anschlüsse

  • 802.11 a/b/g/n/ac WLAN
  • Vier Gigabit-LAN-Anschlüsse (10/100/1000)
  • Gigabit-WAN-Anschluss (10/100/1000)
  • USB-Anschluss 3.0

D-Link DIR-860L ac W-LAN Router

Lieferumfang

  • Gerät selbst
  • Spannungsversorgung
  • Ethernet-Kabel
  • Kurzanleitung sowie Langanleitung auf CD

Einrichtung

Die Einrichtung kann auf verschieden Arten vorgenommen werden. Eine Kurzbedienungsanleitung ist hierbei sehr hilfreich, denn sie zeigt die nötigen Schritte auf. Die Erstkonfiguration kann man sowohl per LAN als auch W-LAN vornehmen. Somit haben auch die Kunden eine Chance, die bspw. nur mobile Endgeräte zu Hause haben, die keinen RJ45 Anschluss mehr haben.

Wahlweise kann die Konfiguration jetzt per Assistenten über den Webbrowser oder alternativ sogar über die iOS und Android App “QRS Mobile“ vorgenommen werden.

Bei meiner Konfiguration gab es keine Probleme. Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass der Router nicht in dem Sinne sofort für das Internet einsatzbereit ist. Man benötigt ein externes Kabel oder DSL Modem. Hierauf wird aber auf der Verpackung hingewiesen. Da es nur noch wenig Modems am Markt zu kaufen gibt nutze ich bspw. eine alte Modem/Router Kombination als reines Modem. Somit kann man also auch seine alte Hardware im Handumdrehen aufwerten.

Grundsetup

Nachdem man die Internetverbindung im ersten Schritt eingerichtet können im Web Menü weitere Einstellungen vorgenommen werden. Eine der wichtigsten ist hier sicherlich W-LAN. Auch hier wird man durch einen Assistenten begleitet.

Wie oben angesprochen gibt es einen USB Anschluss an den eine Festplatte oder USB-Stick angeschlossen und diese im Netzwerk geteilt werden kann. Dazu lassen sich unter dem Punkt “Speicher“ bspw. noch der Webzugriff sowie die Benutzerrechte konfigurieren. Zudem kann man den Router samt Festplatte auch als DLNA Server konfigurieren. Dies ermöglicht dann das Streamen von Musik, Bildern und Videos auf den Fernseher oder andere DLNA fähige Clients. Ebenso gibt es die Möglichkeit eines iTunes-Servers.

Der D-Link DIR-860L ist zudem Cloud fähig. Um die Cloud Funktionen nutzen zu können ist hier die Einrichtung eines mydlink-Kontos notwendig. Was die Cloud kann dazu später mehr.

Das Grundsetup geht an sich recht leicht von der Hand und unterstützend bietet die Anleitung eine gute Hilfe. Zum größten Teil findet man aber auch alle Informationen in der Hilfe des Routers.

Das Design der Oberfläche finde ich nach wie vor verbesserungswürdig, aber ich habe gehört, dass es in der Hinsicht in Zukunft Veränderungen geben wird. Ich hoffe auf eine grafische Oberfläche.

Erweiterte Konfiguration

Hier finden sich einige feine Funktionen des Routers. Ebenfalls sollen hier Design und Menüführung benutzerfreundlicher angepasst werden. Denn der Funktionsumfang stimmt.

Neben verschiedenen Regeln und Filtern kann man hier bspw. an den Sicherheitseinstellungen schrauben oder QoS aktivieren. Beim QoS hat man es auch endlich gelernt die Anwendungen dazuzuschreiben, sodass es auch für einen ungeübten Benutzer verständlich ist. QoS würde ich eigentlich immer empfehlen anzumachen, da es sich damit einfach komfortabler leben lässt. Ohne QoS kann es bspw. vorkommen, dass ein Download die ganze Leitung blockiert und das Surfen zur Qual wird. Im QoS kann ich nun aber sagen, dass der HTTP Traffic, also der ganz normale Internetverkehr, immer Priorität hat .

Auch hier bietet das Handbuch eine gute Hilfestellung, wenn man sich mal unsicher ist. Aber auch die integrierte Hilfe im Webbrowser ist sehr umfangreich. Eventuell könnte man einzelne Abkürzungen ja noch mit einem Tooltip versehen.

Insgesamt bietet der D-Link DIR-860L eine Vielzahl von Einstellungen, die man in Routern der gleichen Preisklasse in diesem Umfang nicht findet.

WPS Direkttaste

Wer drahtlose Geräte ganz einfach verbinden möchte, für den sei diese Taste auch nochmal erwähnt. WPS-fähige Geräte lassen sich so per Knopfdruck leicht mit dem Router drahtlos verbinden ohne das man dafür sein, in meinem Falle kryptisches, Passwort eingeben muss. Ein sehr cooles Feature, das selbst AVM in der Fritz!Box nicht verbaut hat. Hier muss man umständlich übers Menü gehen.

W-LAN Performance x Reichweite

Gleichwertig zum Test des Netgear R6300 habe ich eine Messung zur Abdeckung des W-LANs im Haus durchgeführt. Die Grundfläche beträgt ca. 260 qm und ich habe mich in jede Ecke gestellt, um die gesamte Grundfläche abzudecken. Positiv. Es gibt überall Empfang. Das Minimum lag bei 13 MBit/s. Dies allerdings auch draußen und diagonal am weitesten entfernt zum Router. Ein super Wert, mit dem man auch draußen noch entspannt surfen oder selbst ein HD Movie streamen kann.

D-Link DIR-860L ac W-LAN Router Reichweite

Die Verteilung sonst ist recht ausgeglichen und befindet sich meist immer weit über 100 MBit/s. Was im Gegensatz zum Netgear auffällt ist, dass die SmartBeam Technologie des DIR-860L ihre Stärken besonders in den extremen Randbereichen ausspielen kann. Hier sind die Geschwindigkeiten höher. Ebenso hat sich im Vergleich gezeigt, dass die Signalqualität besser ist.

Getestet habe ich die Geschwindigkeiten mit dem aktuellen MacBook Air, welches bereits ac unterstützt. Älterer Laptops oder Computer können ganz einfach mit einem USB Stick nachgerüstet werden. Hier empfiehlt sich bspw. Der AC Dualband Adapter DWA-182 von D-Link.

AC Dualband Adapter DWA-182 von D-Link

Cloud x Apps x NAS x DLNA

Der D-Link DIR-860L kommt natürlich noch mit ein paar weiteren Features sowie verschiedenen Apps für das Smartphone, iOS und Android daher.

Mydlink
Wie ich Anfangs bei der Grundkonfiguration beschrieben habe muss man sich hierzu ein Konto einrichten. Dies ermöglicht dann per Web die Fernüberwachung des Routers. Über die App oder das Internetportal kann man auf seine Router zugreifen und ein paar Parameter einstellen. Es gibt es eine Übersicht über die Geschwindigkeit sowie die verbunden Geräte. Aus der Ferne kann man hier bspw. dann auch Geräte sperren. Hat man seinem Kind z.B. gesagt es soll nach 20 Uhr den Computer ausmachen und ist immer noch online kann man es mit einem einfachen Klick trennen. Weiterhin kann man sich noch seine W-LAN Konfiguration anschauen.

Insgesamt ein nettes Feature, was aber sicherlich noch ein wenig Potential für mehr Funktionen hat. Aber auch dies soll in den kommenden Wochen überarbeitet werden, so meine Informationen.

SharePort

Dies ist eine Client App mit der man auf die Daten der angeschlossenen Festplatte / USB Stick zugreifen kann. Vorab sind die Daten schon nach Musik, Film, Bilder, Dokumente geordnet und lassen sich dann einfach über die App wiedergeben. Sehr bequem wenn man Freunden bspw. die Fotos aus dem Urlaub auf dem iPad zeigen möchte oder das ganze dann bspw. per AirPlay auf den Fernseher überträgt. Also vieles ist möglich. Eine Besonderheit ist zudem der gesicherte Zugriff auf die Daten auch von unterwegs. Benötigt wird hierfür nur der mydlink-Login.

NAS

Neben dem App Zugriff kann man Festplatte und Stick natürlich auch als Netzlaufwerk nutzen. Dies funktionierte auch ohne Problem aber es stellt natürlich kein vollwertiges NAS dar. Die Geschwindigkeiten sind mit rund 3 MB/s Upstream und rund 10 MB/s Downstream eher gering.

DLNA

Hatte ich bereits oben kurz angesprochen. Ermöglicht die Wiedergabe von Inhalten der Festplatte / Stick an jedem beliebigen DLNA Client. In den heutigen TVs bzw. Smart TVs ist zumeist ein DLNA Client eingebaut oder auch in der Playstation oder Xbox, sodass man ganz bequem Bilder und Videos auf dem Fernseher wiedergaben kann. Hierzu reicht auch die Übertragungsgeschwindigkeit.

Was fehlt

Im Grunde genommen bietet der D-Link DIR-860L ein gutes Gesamtpaket. Ich würde mir an sich noch eine Version mit integriertem Modem wünschen. Ansonsten bin ich gespannt auf die überarbeitete Oberfläche, die demnächst kommen wird.

Fazit

Insgesamt liefert D-Link mit dem DIR-860L ein rundum gelungenes Stück Hardware ab. Die W-LAN Abdeckung sowie Qualität sind hervorragend und bieten im ganzen Haus, in unserem Test 260qm, Empfang. Die Apps funktionieren ebenfalls problemlos, auch wenn ich besonders in der mydlink Geschichte noch etwas mehr Potential sehe.

Die Konfiguration war ebenfalls in Ordnung und mithilfe der integrierten Dokumentation und dem Handbuch kann man auch tiefgreifende Einstellungen selbst vornehmen.

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