Kritik | 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben – mit Seth Rogen, Joseph Gordon Levitt, Anna Kendrick, Anjelica Huston

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Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30, hat einen coolen Job, eine heiße Freundin und die beste Zeit seines Lebens. Alles läuft perfekt – bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die schockierende Diagnose: An Adams Wirbelsäule wächst ein Tumor. Er hat Krebs – noch dazu eine seltene Form, die mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verläuft. Von heute auf morgen wird Adams Leben auf den Kopf gestellt: Arzttermine und Krebsbehandlungen bestimmen nun seine Tage.

Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine dominante Mutter Diane (Anjelica Huston) will am liebsten sofort bei ihm einziehen und Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard) stürzt sich ins Szeneleben und rast von Termin zu Termin, um nur ja nicht zu viel nachzudenken. Und die junge Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient, denn Adam ist gerade mal ihr dritter Fall. Und Adams Chancen stehen immerhin 50/50 …

Imaedia meint
Dieser Moment, wenn man einem Arzt gegenüber sitzt und – obwohl man eigentlich nur simple Rücken- oder Kopfschmerzen hatte – plötzlich erfährt, dass eine tödlichen Krankheit in einem lauert, der lässt sich nicht in Worte fassen. Es bleiben nur Fassungslosigkeit, Angst, Ungewissheit und Wut. Aber auch der Wille zu überleben, stärker zu sein. An sich selbst zu glauben.

All diese Facetten fängt “50/50 – Freunde fürs (Über)Leben” authentisch ein. Ohne großen Schnörkel, ohne Kitsch oder Romantisierung. Regisseur Jonathan Levine wahrt eine gewisse Distanz, eine Art Sicherheitsabstand, doch auch diese Fassade bröckelt irgendwann. Als Adam  Weggefährten an den Krebs verliert und ihm bewusst wird, dass er wirklich sterben kann, realisiert man es auch als Zuschauer.

Trübsinn blasen steht trotzdem nicht an der Tagesordnung. Adams chronisch untervögelter Kumpel Kyle sorgt immer wieder dafür, dass er seinen Hintern von der Couch kriegt und zumindest ein wenig am Leben teilnimmt. Und dann ist da ja auch noch Therapeutin Katherine, die ihren Doktor macht und in Adam bald viel mehr als nur einen Patienten sieht. Sie ist es auch, die ihm vor Augen führt, dass er Hilfe annehmen muss. Besonders von seiner Mutter, die zwar übervorsorglich, aber eben einfach in erster Linie auch nur eine Mum ist.

Fazit
Lachen, weinen, wütend und traurig sein – “50/50 – Freunde fürs (Über)Leben” lässt all diese Emotionen zu. Begleitet von einem abwechslungsreichen Soundtrack führt Levine behutsam und dennoch berührend an das Thema Krebs heran. Dass der Film letztlich so sehenswert geworden ist, ist aber vor allem den großartigen Schauspielern zu verdanken. Nicht nur Joseph Gordon-Levitt und Seth Rogen, sondern auch Anjelica Huston.

Wertung
8/10

50/50 – Freunde fürs (Über)Leben” ist seit dem 7. September auf DVD, Blu-ray und als Video-on-Demand erhältlich!

Ein Gastbeitrag von Linda Bernert.

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