Garmin GTU 10 GPS-Tracker im Test – mehr Sicherheit und Kontrolle
Garmin stellt mit dem GPS-Tracker GTU 10 ein neues Produkt in dem wachsenden Anwendungsbereich des GPS-Trackings vor, das die kontinuierliche Positionsbestimmung von Tieren oder Gegenständen in derzeit 19 europäischen Ländern ermöglicht. Der kompakte Garmin GTU 10 ermittelt die aktuelle Position mit seinem integrierten GPS-Empfänger und überträgt diese in Echtzeit via Mobilfunknetz an den Garmin Tracker. Letzterer ist ein Internet-basierter Dienst, der die Position des GTU 10 per Browser auf dem Computer oder der kostenlosen Smartphone App anzeigt sendet.
Zum Personen-Tracking ist der Garmin GTU 10 in Deutschland aufgrund der Regelungen zum Datenschutz bzw. zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten (Telekommunikationsgesetz §§ 91-107) im Gegensatz zu anderen Ländern aktuell noch nicht zugelassen. Weitere Informationen dazu am Ende des Testberichtes.
Wir haben für euch den GTU 10 einmal genauer unter die Lupe genommen und in für uns wichtigen Alltagssituationen getestet.
First Look
Der GTU 10 ist klein und handlich. Mit dem mitgelieferten Klebeband lässt er sich sehr einfach an Gegenständen montieren. Zudem ist eine Tasche mit enthalten, in der man den GTU 10 ganz einfach verstauen kann und ihn dann z.B. dem Hund um den Hals binden kann.
Die Verarbeitung des Gerätes ist ebenfalls sehr gut und weist keine Mängel auf. Rundum ein sehr positiver erster Eindruck.
Konfiguration
Bevor das Gerät genutzt werden kann, muss es zunächst über das Internet konfiguriert werden. Als erstes kann man verschiedene Geofences einstellen. Dies sind Bereiche die man abstecken kann, in denen sich beispielsweise das Auto zur Probefahrt aufhalten darf. So kann man einen Bereich von 10km abstecken, in dem die Probefahrt stattfinden darf. Wird dieser Bereich verlassen bekommt der Autohändler eine Nachricht und kann reagieren. Anders herum bekommt man auch wieder eine Nachricht, wenn man in den Bereich eintritt. Anders kann man z.B. auch sein Autoparkplatz markieren. Bewegt sich das Auto von dort bekommt man eine Meldung.
Des Weitern lassen sich die Intervalle einstellen, mit denen der GTU 10 seine aktuelle Position an den Server schickt. Je nachdem wie oft die Position übermittelt werden soll, richtet sich der Akkuverbrauch.
Alles in Allem geht die Konfiguration sehr leicht von der Hand und der GTU 10 ist schnell eingerichtet. Nachdem man das Gerät online eingerichtet hat, kann man danach auch alle Einstellungen und das Tracking beispielsweise vom iPhone aus übernehmen. Ärgerlich ist nur die begrenzte Möglichkeit selbst das Zeitintervall festzulegen. Hier ist man an sehr undifferenzierte Abstufungen 30sec, 5min und 15min gebunden.
Funktion
Die Funktion des GTU 10 ist hingegen tadellos, wenn auch manchmal etwas träge. Wenn man die Daten per Internet oder Smartphone abruft kann es schon mal eine Minute dauern, bis die Position übermittelt wurde. Dennoch funktioniert die Ortung im freien sehr genau. In geschlossenen Räumen mit größerem Abstand zum Fenster ist es jedoch schon etwas schwieriger, da der Garmin kein A-GPS unterstützt lässt sich die Position manchmal nur sehr ungenau bestimmen.
Besitzt man allerdings den Premium-Trackingdienst (4,99€ im Monat), hat man Zugriff auf den gesamten Trackingvelauf der letzten sieben Tage und kann so eventuell mehr daraus ableiten.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit hängt wie bereits oben erwähnt von dem gewählten Intervall aus und variiert somit von einem Tag bis zu vier Wochen. Jedoch ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn diese Werte sind nur zu erreichen, wenn das Gerät auch permanent GPS Empfang hat. Befindet sich das Gerät beispielsweise in einer Jacke, welche im Gebäude hängt, verbraucht der GTU 10 wesentlich mehr Strom, weil er dauernd versucht die Satelliten zu orten. So kann es auch schon mal sein, dass sich die angegebene Akkulaufzeit mehr als halbiert.
Einsatzbereich
Ich hab das Gerät zum eine an meinem Fahrrad getestet. In einer Studentenstadt ist es gang und gebe, dass des Öfteren Fahrräder geklaut werden. Mit dem GTU 10 am Rahmen montiert gibt es einem jedoch die Sicherheit, dass wenn es geklaut wird, man es denn orten kann. Für diesen Einsatzbereich ist es für mich in den letzten Wochen schon fast unersetzlich geworden.
Weiterer Einsatzberiech war die letzten Tage im Freibad. Sonst musste man immer Angst haben, dass einem die Tasche geklaut wird während man im Wasser ist. Aber der GTU 10 gibt einem die nötige Sicherheit und man kann bedenkenlos den Wasserspaß genießen.
Ein letzter Einsatzbereich der für mich wichtig war ist meine Jacke. Oft hängt man seine Jacke unbedacht an eine unbewachte Garderobe und muss mit dem Gefühl leben, dass sie am Ende z.B. einer Party weg sein könnte. Doch den GTU 10 schnell in die Jackentasche und wir sind auch hier wieder sicher.
Natürlich gibt noch es unzählige weitere Einsatzbereiche, die jeder für sich selber festlegen muss.
Fazit
Trotz kleiner schwächen ist der GTU 10 für rund 200 Euro ein super Gerät. Es trifft genau den Nerv der Deutschen, nämlich dem Gefühl nach Sicherheit und Kontrolle und wird sicherlich einen großen Absatzmarkt finden.
Eventuell wäre es noch sinnvoll Vorteilspackungen anzubieten, denn am liebsten möchte man an mehreren Positionen gleichzeitig einen GTU 10 platzieren (Hund, Auto, Fahrrad, Jacke, um nur einige Beispiele zu nennen).
Hinweise zum Tracken von Personen
Obwohl technisch möglich, ist der GTU 10 in Deutschland aufgrund der deutschen Regelungen zum Datenschutz bzw. zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten (Telekommunikationsgesetz §§ 91-107) im Gegensatz zu anderen Ländern aktuell noch nicht zum Personen-Tracking zugelassen. Garmin arbeitet derzeit an einer Lösung, das Produkt zukünftig auch in Deutschland für das Tracken von Personen freigeben zu können, um weitere spannende und sinnvolle Anwendungen zu ermöglichen. Dies könnten unter anderem folgende sein:
- Eltern können sehen, wo sich ihre Kinder aufhalten (Schulweg, Schule, Kindergarten, Großeltern, bei Freunden usw.).
- Fortlaufende Positionsbestimmung von Outdoor-Sportlern (Läufer, Radfahrer, Wanderer, Bergsteiger, Skitourengeher, Gleitschirmflieger etc.), wo sich dieser gerade befindet – auch während eines Rennens.
- Auffinden einer pflegebedürftigen Person, wenn diese sich verirrt hat.