#FordFutures – Thema Sicherheit – Kollisionsvermeidung, Car2Car Kommunikation, EKG Sitz
#FordFutures. Der Tag auf dem Testgelände bei Ford im belgischen Lommel hatte viele Highlights zu bieten. Ford stellte hier seine Ideen und Entwicklungen für die Zukunft vor. Und das sehr offen, denn viele Dinge befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Nach und nach werde ich die kommenden Tage einige der für mich relevanten und neuen Technologien vorstellen. In diesem Beitrag soll es um den Aspekt Sicherheit gehen.
Diesem Aspekt hat Ford besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt und eine Reihe von Technologien und Exponaten vorgestellt. Technologien wie MyKey oder Emergency Assistance hatte ich euch bereits im Rahmen des Ford Fiesta Tech Drive vorgestellt. Eine ganz besondere Neuerung war
Obstacle Avoidance
Hinter diesen zwei Worten befindet sich ein hochkomplexes System, das nicht nur Hindernisse erkennt und ggf. eine Notbremsung einleitet, sondern auch die Umfahrung des Hindernisses durchführt. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten ist eine Notbremsung oft nicht ausreichend, um die Kollision mit dem Hindernis zu vermeiden. Da ist es sichtlich nur die richtige Schlussfolgerung, dass man noch einen Lenkeingriff vornimmt. Als ersten Schritt wird der Fahrer allerdings vor dem Hindernis gewarnt und sollte er nicht reagieren greift das System ein. Der Fahrer behält allerdings immer die Kontrolle über das Fahrzeug und kann das Ausweichmanöver auch wieder unterbinden.
Damit das Fahrzeug weiß was gerade auf der Straße passiert und wie und wohin es ausweichen kann sind verschiedenste Sensoren und Kameras im Fahrzeug verbaut, die einen Bereich bis zu 200 Metern vor dem Fahrzeug dauerhaft abtasten.
Ich selbst bin eine Runde mit dem Testfahrzeug mitgefahren und war sehr beeindruckt wie gut das System bereits funktioniert. Auch bei mehreren Versuchen ist das Fahrzeug zuverlässig ausgewichen. Laut Angaben des Testfahrers wurde das System bereits bis zu Geschwindigkeit von 140 km/h erfolgreich getestet. Definitiv etwas mit einem großen Mehrwert für die Zukunft.
V2X bzw. Car-2-Car/Car-2-X Communication
Die Vernetzung zwischen verschiedenen Fahrzeugen wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Crowdsourcing ist hier das Stichwort, was bereits bei den Navigationslösungen im Bereich Verkehrsmeldungen sehr gut funktioniert. Durch den Austausch der Informationen über die aktuelle Verkehrssituation über die Geräte ist bereits heute eine sehr detaillierte Navigation möglich, die bis auf wenige Meter das Stauende anzeigen kann oder sogar verstopfte Nebenstraßen in Orten oder gesperrte Straßen kennt.
Durch Car-2-Car/Car-2-X Communication soll diese Vernetzung noch weiter ausgebaut werden und die Fahrzeuge per eigenem W-LAN miteinander kommunizieren können. So kann bspw. noch frühzeitiger vor Hindernissen gewarnt werden. Macht bspw. ein anderes Auto 100 Meter vor einem eine Notbremsung, so bekomme ich das bei mir im Fahrzeug angezeigt und kann schon frühzeitig reagieren und mich auf die Gefahrensituation einstellen. Anders werden aber auch Hindernisse, Baustellen, etc. noch exakter angezeigt werden, sodass man bspw. sogar weiß welche Fahrspur gesperrt ist oder wo genau sich gerade der Fußgänger auf der Fahrbahn befindet als nur zwischen Anschlussstelle X und Y.
Ein weitere positiver Aspekt, den die Industrie gelernt hat. Zusammenarbeit, denn die Kommunikation der Fahrzeuge funktioniert auch Hersteller übergreifend. Auch wurde das System bereits in einem großen Feldversuch mit mehreren Herstellern erfolgreich getestet. Auch auf der Demonstrationsfahrt hat das System sehr gut funktioniert und der Vorteil wurde schnell deutlich.
EKG Sitz
Ein System, was sich noch im frühen Stadium befindet, aber mehr als seien Berechtigung hat. Ein Sitz, der die Herzfrequenz überwacht. Wobei frühes Stadium etwas falsch ausgedrückt ist. Es funktioniert bereits, nur Probleme bestehen bspw. noch in der Anpassung an verschiedene Kleidung, Körpergrößen, etc..
Um die Herzfrequenz zu überwachen sind verschiedene Elektroden im Sitz, an dem Rückenlehne und am Sitzpolster, integriert. Sollte es zu Auffälligkeiten und gar zu einer sich entwickelnden Herzattacke kommen, warnt das System frühzeitig den Fahrer und kann sogar die Daten per SYNC an eine Arzt senden. Aber auch für Beifahrer ist es ein gutes System, denn sie sind frühzeitig gewarnt und können ggf. noch eingreifen.
„Das System wird in der Lage sein, kardiologische Unregelmäßigkeiten wie zum Beispiel eine Herzattacke festzustellen, erkennt aber auch andere die Gesundheit beeinflussende Symptome wie etwa Bluthochdruck oder einen aus der Balance geratenen Elektrolyse-Haushalt“, erläutert Dr. Achim Lindner, medizinischer Leiter des FFA. „Das nützt dem Fahrer und macht die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer sicherer“.
In einem weiteren Schritt bzw. einer Ausbaustufe könnte das Fahrzeug dann auch noch autonom das Fahrzeug sicher zum Stillstand bringen, sollte der Fahrer schon handlungsunfähig sein.
Ebenfalls wird an einer Messung des Blutzuckerspiegels gearbeitet die ebenfalls mit dem Kommunikationssystem des Fahrzeugs verbunden ist und somit im Notfall die richtigen Schritte einleiten kann.
Fazit
Ich bin gespannt, wann und wie die neuen Systeme Einzug in die Serie erhalten. Aber sicherlich müssen wir hier noch ein paar Jahre warten bis Entwicklung abgeschlossen ist und auch die Gesetzgebung entsprechend angepasst wurde.