Kritik | Michael Jackson: The Life of an Icon
Nie zuvor gezeigte Filmaufnahmen und exklusive Interviews mit Michaels Mutter Katherine, seinem Bruder Tito und seiner Schwester Rebbie Jackson erwecken noch einmal alle Triumphe und Tiefpunkte im außergewöhnlichen Leben des King of Pop zum Leben. Diese einzigartige Biografie stammt von den Menschen, die den Weltstar am besten kannten. Produzent David Gest präsentiert das definitive Filmporträt seines besten Freundes Michael Jackson – entworfen von seiner Familie, Freunden und legendären Musikern wie Smokey Robinson, Dionne Warwick, Nick Ashford & Valerie Simpson und vielen mehr.Mit Interviews von über 50 Freunden, Verwandten und Motown-Legenden.
Imaedia meint
Interessant war die Dokumentation auf jeden Fall, da sie im Gegensatz zu bisherigen Michael Jackson Dokumentationen einen anderen Ansatz verfolgt. Im Vordergrund steht hier nicht so sehr die Musik sondern vor allem die Interviews. Die Dokumentation besteht zu denke ich 90% aus Gesprächen bzw. Interviews mit über 50 Freunden, Verwandten und Motown-Legenden. Wer also mit der Erwartung herangeht, ein musikalischen Abriss in Form von Musikvideos oder Liveauftritten seiner 50 Jahre zu erhalten wird hier enttäuscht werden.
Jedoch erfährt man so einige neue Einblicke in das Leben dieser Ikone. Doch bleibt immer ein fader Beigeschmack wenn man sich die Interviews anhört. Einige werden hier als beste Freunde und engste Vertraute tituliert, die bisher aber niemals in Erscheinung getreten sind und auf einmal aus dem Nichts auftauchen. Eins wird jedoch durch die Interviews deutlich. Michael war ein Ausnahmetalent, dass früh zu Höchstleistungen gefordert und gezwungen wurde. Nach deutschen Verhältnissen wäre hier schon längst das Jugendamt eingeschritten, denn Michael arbeitete Tag und Nacht und das bereits mit 10 Jahren. Zudem war Michael ein Medienopfer, welcher vor Allem durch die negative Presse im Hinblick auf Kindesmissbrauch und die damit verbunden Gerichtsverfahren sehr gelitten hat.
Kritisch sehe ich auch die Aufteilung der Dokumentation, denn sie beleuchtet in großen Teilen die Jackson Five bzw. The Jacksons. Sein Soloerfolg so finde ich kommt insgesamt etwas zu kurz. Auch werden die meisten Szenen nur mit Bildern hinterlegt. Bewegtaufnahmen findet man eher selten.
Fazit
150 Minuten „Gelaber“ machen die Dokumentation zu einer anstrengenden Abendveranstaltung. Sicherlich sind einige Informationen hiervon interessant und zeigen neue Aspekte auf. Doch seine wirkliche Leistung, die viele Musik, die außergewöhnlichen und atemberaubenden Liveauftritte und die Musikvideos. Von alledem ist recht wenig zu sehen. Und gerade dies charakterisiert einen Ausnahmekünstler wie ihn. Auch finde ich die Gewichtung etwas misslungen. Detaillierte Dokumentation über die Anfänge, die Jackson Five bzw. The Jacksons gibt es bereits genug. Hier hätte ich mir eine etwas homogenere Abbildung gewünscht. Zudem bleibt einfach der fade Beigeschmack der Aussagen der Interviewpartner. Ich hatte mir von dieser Dokumentation ehrlich gesagt mehr erhofft. Eine Kaufempfehlung kann ich an dieser Stelle nicht so direkt aussprechen, sondern würde eher einen Besuch in der örtlichen Videothek empfehlen.
Wertung
5/10
Michael Jackson: The Life of an Icon ab dem 3. November 2011 auf DVD und Blu-ray!