Canon EOS 200D – Testbericht zu Canons neuer Einsteiger-Spiegelreflexkamera

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Vor knapp drei Monaten hat Canon seine neue Spiegelreflexkamera für Einsteiger vorgestellt – die Canon EOS 200D (Link). Nachdem ich sie bereits Anfang August für knapp drei Stunden beim Canon Event in Berlin antesten durfte und mich der Ersteindruck begeistert hatte, möchte ich euch nun meine Erfahrungen über einen Testzeitraum von vier Wochen vorstellen:

Zahlen, Daten, Fakten

Doch bevor ich dazu komme, erst einmal ein Blick auf das Zahlenwerk der Canon EOS 200D.

Canon EOS 200D mit montiertem Objektiv - imaedia.de

Canon EOS 200D mit montiertem Objektiv

Mit einem Gewicht von lediglich 453 g (in schwarz) ist sie die aktuell leichteste Spiegelreflexkamera mit einem dreh- und schwenkbaren Display weltweit. Gepaart mit Abmessungen von 122,4 x 92,6 x 69,8 mm ist sie handlich und klein und daher auch gut als Vlogging-Kamera nutzbar, wie ich im Laufe des Testberichts noch erläutern werde.
Der Grundaufbau des Kamerabodys entspricht der klassischen Canon Spiegelreflexkamera, eben nur etwas kleiner und kompakter. Den Body der EOS 200D könnt ihr in drei Farben bekommen – schwarz, silber und weiß. Auf den Body passen sämtliche Objektive aus dem EF-S und dem EF Portfolio.

Bei Nutzung des optischen Suchers steht ein Autofokus mit lediglich neun Messfeldern, davon ein zentraler Kreuzsensor, zur Verfügung. Die ebenfalls als Einsteigermodell bezeichnete und etwas teurere EOS 800D verfügt hier schon über weitaus bessere 45 Autofokus Messfelder.
Beim Sensor hingegen kann die 200D mithalten – es wurde der aktuelle 24,2 Megapixel APS-C CMOS Sensor verbaut. Der Bildprozessor ist ebenfalls der aktuelle DIGIC 7.

Im Live View Modus bietet der Dual Pixel CMOS Autofokus drei verschiedene Einstellmöglichkeiten. Bei der ersten Variante wird ein Gesicht erkannt und verfolgt oder ihr setzt der Autofokus auf ein Objekt (oder eine Person), das dann verfolgt wird. Bei der zweiten Variante könnt ihr den Autofokus nur in einem bestimmten Bereich des Bildes nach Autofokuspunkten suchen lassen und bei der dritten Variante setzt ihr das Autofokusrechteck an die gewünschte Stelle im Bild.

Bei Reihenbildaufnahmen schafft die 200D bis zu fünf Bilder pro Sekunde, kurz darauf ist dann auch der Buffer voll. ISO geht bis 25.600, was dann aber auch für starkes Rauschen sorgt, wie ich nachher noch zeigen werde. Gefilmt werden kann (leider) nicht mit 4K, aber immerhin bis Full-HD (1080p) mit bis zu 60 Bildern die Sekunde. Aufnahmeformat ist MP4.
Um die aufgenommenen Bilder direkt auf dem Handy verwenden zu können oder aber um die Kamera über das Handy für beispielsweise Selbstportraits steuern zu können, kann die Kamera kabellos via Bluetooth, NFC oder WLAN mit einem Handy verbunden werden – dazu auch später mehr.

Zum Lieferumfang der Canon EOS 200D gehört in jedem Fall der Kamerabody, ein Akku (LP-E17, 1040 mAh Li-Ion), ein Akkuladegerät mit Netzteil und ein Tragegurt. Solltet ihr euch für ein Kamerakit entscheiden, gehört dann noch zusätzlich entweder das Zoomobjektiv EF-S 18-55mm f/4-5.6 IS STM (Link) dazu oder aber das Teleobjektiv EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS STM (Link).

Ein Unboxing der Kamera findet ihr auch im YouTube Video ab Minute 0:53.

Canon EOS 200D - Lieferumfang Zoom-Kit - imaedia.de

Lieferumfang des Zoom-Kits der Canon EOS 200D

Die UVP nur für den Body liegt bei 599,00 EUR. Im Kit mit der Zoomlinse liegt die UVP bei 699,00 EUR, mit der Telelinse bei 1099,00 EUR.

Der Kamerabody

Die Bedienelemente auf dem Kamerabody sind knapp gehalten. Vorne habt ihr neben dem Objektivbajonett den Druckknopf zum Wechseln der Objektive. Darüber die Kamerabezeichnung „EOS 200D“. Über dem Objektivbajonett befindet sich der interne Blitz.

Auf der rechten Außenseite verbergen sich unter einer Abdeckung ein HDMI- und ein Mini-USB-Anschluss. Auf der linken Außenseite, ebenfalls unter einer Abdeckung, finden sich ein Anschluss für ein externes Mikrofon (3,5 mm Klinke) und ein Anschluss für einen Fernauslöser. Wer jetzt den Speicherkartenslot vermisst, wird auf der Unterseite der Kamera fündig. Dieser ist dort, zusammen mit dem Akku, in einem Fach untergebracht.

Auf der Oberseite der 200D sind, neben WLAN-Taste und Schlitten zum Montieren bspw. externer Blitze, im rechten Bereich das Modus-Wahlrad, der An-/Aus-/Video-Schalter, die ISO-Taste, die DISP-Taste zum Ausschalten des Displays, das Hauptwahlrad sowie der Auslöseknopf zu finden. Auf der Rückseite findet ihr die MENÜ- und die INFO-Taste, den Sucher nebst Wahlrad zur Dioptrienkorrektur, den Knopf zum Wechseln in die Live View Ansicht bzw. zur Aufnahme eines Videos, die Autofokusmessfeldtaste bzw. die Vergrößerungslupe, die Sternchentaste zur Speicherung der Belichtungswerte bzw. die Verkleinerungslupe, die AV- bzw. Belichtungskorrekturtaste, die kreisförmige Bedientaste zur Navigation und Bedienung, den Quickmodus-Button bzw. die SET-Taste zur Änderung der gewählten Einstellungen, die Wiedergabetaste und die Mülleimer-Löschtaste. Und natürlich den dreh- und klappbaren Touch-Bildschirm.

Über das Modus-Wahlrad können die verschiedenen Aufnahmemodi ausgewählt werden. Neben den klassischen Einsteigermodi wie automatische Motiverkennung („grüner Modus“) oder besondere Szene (z.B. Portrait oder Nahaufnahme) stehen zudem Kreativfilter zur Auswahl, über die die Aufnahme beispielsweise mit einem Fisheye-Effekt versehen werden kann. Darüber hinaus stehen natürlich auch die Modi Programmautomatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik und manuelle Einstellung zur Verfügung.

Die Beschreibung in Videoform findet ihr im YouTube Video ab Minute 5:29.

Das bebilderte und beschriftete Menü für Einsteiger

Was die Canon EOS 200D insbesondere für Anfänger und Einsteiger in die Spiegelreflexkamerawelt so interessant macht, ist die Möglichkeit sich sämtliche Menüs und Einstellungen mit hilfreichen Tipps bebildert und beschriftet anzeigen zu lassen.

Die Einstellung dafür findet ihr Menü unter dem Punkt „Anz.profil-Einstell.“. Hier stehen dann vier Anzeigebereiche zur Auswahl, für die die Anleitung aktiviert bzw. deaktiviert werden kann.

Der erste Bereich „Aufnahmebildschirm“ regelt die Anzeige zum ausgewählten Fotografiermodus. Wählt ihr dort „Mit Anleitung“ aus, erhaltet ihr beispielsweise im Modus „Av“ (Zeitautomatik) einen Erklärbildschirm, der euch das Spiel mit der Blende mit zwei Bildern vereinfacht erklärt – eine kleine Blendenzahl macht den Hintergrund unscharf, eine große Blendenzahl hingegen sorgt für mehr Schärfe im Hintergrund. Desweiteren sind bis zu vier weitere Einstellungen (hier Helligkeit, Einzel- oder Reihenbildaufnahme, Fokussierposition und Fokussiermethode) auf dem Aufnahmebildschirm mit Anleitung schnell auswählbar.
Diese Darstellung ist übrigens nur bei Nutzung des Suchers möglich, nicht bei Nutzung des Live Views!

Habt ihr im Menü zusätzlich die Einstellung „Erläuterungen“ aktiviert, werden zur gewählten Blende noch hilfreiche Tipps angezeigt, z.B. bei Blende 8 „Hintergrund scharf wiedergeben, Kamera möglichst ruhig halten“.

Wenn im Menü zudem der Eintrag „Modus-Beschreib.“ aktiviert ist, gibt es bei jedem Moduswechsel zunächst einen Erläuterungsbildschirm, der den Nutzen des Modus erklärt. Auch hier wieder das Beispiel Av, mit dem der Grad der Hintergrundunschärfe eingestellt wird. Zwei Bilder verdeutlichen auf dem Erklärbildschirm die Unterschiede zwischen unscharf und scharf. Zudem gibt es über den nach unten zeigenden Pfeil die weitergehende Erläuterung „Blende einstellen: Hintergrund verwischen (Motiv scharf) oder Vorder- & Hintergrund scharf“.

Wenn ihr im Menü den Eintrag „Menüanzeige“ ebenfalls „mit Anleitung“ versehen habt, wird auch das Menü in verkürzter und mehr beschrifteter Form angezeigt.

Wenn ihr stattdessen die klassische Darstellung bevorzugt, könnt ihr die Anleitungen und Erklärungen ganz einfach im Menü deaktivieren und habt dann wieder den bekannten schwarzen Übersichtsbildschirm.

Die Vorstellung der erklärten und bebilderten Menüs findet ihr im YouTube Video ab Minute 12:55.

Handling der Canon EOS 200D – Gewicht und Größe

Wie eingangs erwähnt habe ich die Canon EOS 200D die vergangenen vier Wochen ausführlicher getestet. Zwei der vier Wochen hatte ich sie dabei mit auf Kreta und dort auch mit zu vielen Wanderungen.

Dabei haben mir insbesondere das geringe Gewicht und die geringe Größe der Kamera sehr gut gefallen. Wer selbst schon einmal bei Temperaturen von über 30 Grad über Stunden wandern war, weiß vielleicht, dass man beim Packen des Wanderrucksackes schon ein wenig auf das Gewicht achtet – zumal man einiges Gewicht an Wasservorräten zu schleppen hat.
Die meiste Zeit der Wanderungen habe ich EOS 200D mit dem Tragegurt geschultert getragen, wo sie mich aufgrund des geringen Gewichts in keiner Weise gestört hat – auch nicht bei unwegsamem Gelände (lediglich bei Kletterparts habe ich die Kamera wieder sicher in meinem Rucksack verstaut).

Größenvergleich Canon EOS 200D versus Canon EOS 550D - imaedia.de

Größenvergleich Canon EOS 200D versus Canon EOS 550D

Die geringe Größe finde ich auch für Alltagssituationen äußerst angenehm, da die Kamera – für Frauen – einfach in normale Handtaschen passt. Das ist bei größeren Spiegelreflexkameras oftmals nicht der Fall (oder aber es passt sonst nichts mehr hinein). So habe ich die Canon EOS 200D auch auf Kreta abends beim Schlendern durch Rethymno immer dabei gehabt ohne eine riesige Tasche tragen zu müssen oder aber die Kamera nicht verstauen zu können.

Die Kompaktheit der Kamera bringt jedoch ggf. auch Nachteile bei der Bedienung mit sich. Für kleine Frauenhände sind die Aussparungen und Abstände zwischen den Bedienelementen sicherlich kein Problem. Ich persönlich finde, dass die Kamera wirklich sehr gut in der Hand liegt. Ich hatte niemals Probleme gewünschte Knöpfe und Tasten blind zu erreichen.
Bei großen Männerhänden könnte ich mir jedoch vorstellen, dass man(n) ggf. doch unabsichtlich auf Knöpfe kommt und sich dann die Einstellungen verstellt.

Handling der Kamera – Klapp- und drehbarer Touch Screen, Live View, Autofokus

Ein riesengroßes Plus der Canon EOS 200D ist der Bildschirm, der sich drehen und kippen und zudem via Touch bedienen lässt.

Canon EOS 200D - Rückansicht der Spiegelreflexkamera - imaedia.de

Canon EOS 200D mit aufgeklapptem Bildschirm

Zum Transport, z.B. in der gerade erwähnten Handtasche, könnt ihr den Bildschirm nach innen klappen, sodass kein anderer Gegenstand Kontakt mit dem Bildschirm bekommt. Zum Fotografieren könnt ihr den Screen dann einfach einmal aufklappen, um 180 Grad drehen und wieder zuklappen und schon habt ihr den Bildschirm wie gewohnt auf der Rückseite der Kamera.

Für Aufnahmen, die ihr gerne aus einer bestimmten Perspektive hättet, euch dafür aber nicht so verrenken könnt, dass ihr noch durch den Sucher schauen könnt, bietet sich der Live View Modus an, da ihr den Screen dann zur Seite aufgeklappt in die benötigte Haltung drehen könnt und so immer noch die Sicht des Objektivs vor Augen habt.

Ob man generell nun lieber durch den Sucher oder über den Live View Screen fotografiert, sei jedem selbst überlassen. Bei der EOS 200D ist der Live View Autofokus in jedem Fall viel schneller als der 9-Punkt-Autofokus bei Verwendung des Suchers.

Eine genaue Darstellung und Erklärung des Live View Autofokus findet ihr auch im YouTube Video ab Minute 24:43.

Nutzt ihr hauptsächlich den Live View, hält der Akku der EOS 200D übrigens ungefähr für 250 Aufnahmen, fotografiert ihr nur durch den Sucher, könnt ihr mehr als doppelt so viele Fotos mit einer Akkuladung schaffen.

Ob man die Touchfunktion auch für die Fotografie nutzen möchte, hängt sicherlich genauso von den eigenen Vorlieben ab. Umsteiger vom Smartphone erleichtert er die Benutzung der Kamera sicherlich.
Ich persönlich hatte auf Kreta durch die aktivierte Touchfunktionalität leider ein paar unbeabsichtigte Änderungen der gewählten Einstellungen, wodurch einige Landschaftsfotos während der Wanderungen durch einen versehentlich viel zu hohen ISO-Wert nicht wirklich verwendbar geworden sind… Ich für meinen Teil habe die Touchfunktion daher immer nur dann aktiviert, wenn ich mit der Kamera gefilmt habe.

Die Einstellung zur De-/Aktivierung der Touchfunktion findet ihr ebenfalls im Menü unter „Funktionseinstell.“ auf Seite 3 mit dem Eintrag „Touch-Steuerung“.

Handling der Kamera – Verbindung mit dem Smartphone

Um die aufgenommenen Fotos direkt auf dem Smartphone verwenden zu können, könnt ihr diese über WLAN, NFC oder Bluetooth von der 200D auf euer Smartphone übertragen. Ich persönlich habe nur die Verbindung über WLAN genutzt und getestet.

Dafür benötigt ihr die App „Camera Connect“ von Canon (hier im AppStore bzw. hier bei Google Play). Danach müsst ihr die WLAN-Funktion der Kamera aktivieren. Dafür wählt ihr entweder im Menü den Punkt „Funktionseinstell.“, dann auf Seite 1 „Wireless-Kommunikationseinst.“ und dann „WLAN-Einstellungen“, um dann den Eintrag „WLAN“ zu aktivieren. Oder aber ihr drückt den WLAN-Knopf und befindet euch dann direkt im Menü „WLAN-Einstellungen“.

Bei der erstmaligen Verbindung mit eurem Smartphone führt euch eine bebilderte und gut beschriebene Anleitung durch die App. Sobald ihr euer Smartphone einmal mit der 200D gekoppelt habt, ist die Einstellung gespeichert und ihr könnt euer Smartphone nach Aktivierung der WLAN-Funktion ganz einfach mit der Kamera verbinden.

Über die App könnt ihr dann die auf der Speicherkarte befindlichen Fotos auf das Handy herunterladen (in voller oder angepasster Größe) oder aber die Kamera vom Handy aus steuern. Kombiniert mit dem Selbstauslöser kann man so auch ganz einfach tolle Selbstportraits erstellen!

Eine Demonstration der Verbindung über die App findet ihr auch im YouTube Video ab Minute 31:43.

Handling der Canon EOS 200D – Qualität der Fotos

Die Qualität der Fotos hängt bekanntermaßen mehr von dem gewählten Objektiv als von dem Kamerabody ab.

Nichtsdestotrotz leistet der 24,2 Megapixel Sensor der EOS 200D großartige Arbeit! Ich war wirklich erstaunt, wie viele Details in einem vermeintlich schlechten Foto noch in den RAW-Dateien enthalten waren und das Foto damit nach der Bearbeitung wirklich gut war. Der Dynamikumfang der Fotos, der durch den Sensor ermöglicht wird, hat mich wirklich überrascht.

Auf die 200D passen aus dem Canon Portfolio alle EF und EF-S Objektive. Auf Kreta habe ich meistens mit dem Ultraweitwinkel EF-S 10-18mm f/4.5-5.6 IS STM (Link) fotografiert, da ich beim Wandern hauptsächlich Landschaften fotografiert habe. Unterwegs in beispielsweise Rethymno war das Teleobjektiv EF-S 18-200mm f/3.5-5.6 IS (Link) das Objektiv meiner Wahl, um auch Nahaufnahmen von Entdeckungen in der Stadt festhalten zu können. Für die nachfolgende ISO-Reihe habe ich die Festbrennweite EF 35mm f/2 IS USM (Link) verwendet. Bei dem Canon Event in Berlin habe ich die 200D mit dem Weitwinkel-Zoomobjektiv EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS USM (Link) verwendet.

Hier ein paar meiner Lieblingsfotos mit der Canon EOS 200D. In der Beschreibung der Fotos seht ihr auch stets das genutzte Objektiv:

Und hier noch die zuvor erwähnte ISO-Reihe, aufgenommen mit der Festbrennweite in einer dunklen Ecke meines Kleiderschranks (unbearbeitete JPGs aus der Kamera, Blende 11). Bis ISO 3200 sind alle Details noch gut sichtbar und die Fotos damit noch gut verwendbar. Ab ISO 6400 ist das Rauschen dann schon sehr stark und immer mehr Details verschwinden:

Filmen mit der Kamera – die (fast) perfekte Vlogging Kamera

Filmen mit der Canon EOS 200D ist dank des wirklich guten Autofokus kinderleicht. Einen Touch auf euer wichtigstes Objekt im Bild und der Autofokus verfolgt fortan diesen Gegenstand. Personen werden dank Gesichtserkennung auch von selbst vom Autofokus erkannt und scharf gestellt. Auch einen Fokuswechsel von einem Objekt zum nächsten gelingt dank der Touchfunktion ganz einfach.

Eine Demonstration der Gesichtserkennung findet ihr im YouTube Video ab Minute 41:51.

Der Klappscreen sorgt dafür, dass man sich beim Filmen ständig im Blick hat und somit ggf. nicht erst im Anschluss eines aufgenommenen Videos feststellt, dass man nicht im Fokus war. Zudem kann man ständig überprüfen, ob man sich noch im Bildausschnitt befindet. Die Möglichkeit sich ständig überprüfen zu können, verleitet jedoch dazu mehr auf den Bildschirm als in die Kamera zu schauen – dies kann man sich jedoch gewiss abtrainieren.

Dadurch, dass die Kamera nicht allzu schwer ist, kann man die Kamera auch in typischer Vloggermanier über einen längeren Zeitraum einarmig halten. Ich hatte zumindest selbst nach schwierigen Wandertouren und der daraus resultierenden Mattigkeit kein Problem meinen Wandervlog zu beenden.

Wichtig ist jedoch, dass die 200D selbst keinen Stabilisator hat! Um mit der Kamera filmen zu können, benötigt ihr also eine stabilisierte Linse (es sei denn, ihr nutzt ein feststehendes Stativ).

Zwei Testvideos mit der EOS 200D findet ihr übrigens am Ende des YouTube Videos ab Minute 46:46.

Einziger Wehrmutstropfen ist ggf., dass man nicht in 4K aufnehmen kann. Ob man für Vlogs überhaupt 4K benötigt, muss jeder selbst entscheiden.
Die zeitgleich erschienene 6D Mark II, die sich an Erfahrene und Profis wendet, kann übrigens auch nur in Full-HD aufnehmen.

Fazit

Mein Ersteindruck der Canon EOS 200D hat sich in den letzten vier Wochen definitiv bestätigt – eine tolle Spiegelreflexkamera, die aufgrund des aktuellen 24,2 Megapixel Sensors mehr leistet als man von einer reinen Einsteiger Kamera vielleicht zunächst erwartet!

Qualität und Dynamikumfang überzeugen, das Rauschverhalten ist bis ISO 3200 gut brauchbar, lediglich beim Thema Schnelligkeit und Serienbildaufnahmen hat die 200D Schwächen gezeigt – fünf Bilder die Sekunde und kurz darauf ist der Buffer voll.
Mir persönlich hat insbesondere auch die kleine Größe und das geringe Gewicht der Canon EOS 200D sehr gut gefallen, da sie so leicht überall mithinnehmbar ist.

Einsteiger erhalten mit der 200D für knapp 600 Euro (im Angebot teilweise schon günstiger) eine Kamera, die anhand der erklärten und bebilderten Menüs leicht und verständlich die Spiegelreflexkamerawelt näher bringt.
Auch für Fortgeschrittene ist die Kamera, ggf. als kleine und leichte Zweitkamera, aufgrund der guten Bildqualität eine Option, insbesondere wenn man bereits einige passende EF oder EF-S Objektive von Canon besitzt.
Aber auch für Vlogger kommt die Kamera aufgrund des sehr guten Live View Autofokus und des geringen Gewichts in Frage, sofern einem die Full HD Video Qualität ausreicht.

Disclaimer / Werbung: Wir haben von Canon diese Kamera für einen begrenzten Zeitraum von vier Wochen zur Verfügung gestellt bekommen, um sie zu testen. Weitere Zuwendungen haben wir nicht erhalten.
Unsere Meinung bleibt davon jedoch unberührt.

Verarbeitung8
Design9.5
Ergonomie9
Bildqualität (Foto)9
Bildqualität (Video)8.5
Connectivity10
Die Canon EOS 200D, eine digitale SLR der Einsteigerklasse. Canons neueste Technologie in einem unfassbar kompakten, tragbaren Gehäuse. Solide Bildqualität, eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche, der schwenkbare Touchscreen und eine sehr gute drahtlose Konnektivität machen diese Kamera wohl zum perfekten Werkzeug für z.B. Vlogger und DSLR-Einsteiger. Klein, aber oho!
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