Test | SanDisk Extreme Pro CompactFlash-Karte inkl. Speicherkarten Know-how

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Das Wettrüsten zieht sich durch alle technischen Branchen, so auch durch die Industrie der Speicherkartenhersteller. 133x, 400x, 600x. Diese Aufdrucke liest man überall und die Zahl wird immer größer. Wofür stehen die Zahlen? Ist schneller gleich immer besser oder reicht auch eine langsamere Karte? Diese und andere Fragen wollen wir heute klären und in diesem Zusammenhang das Flaggschiff vom SanDisk, die Extreme Pro mit 90 MB/s, vorstellen, welche wir dann im Anschluss an diesen Test auch verlosen werden.

133x, 400x, 600x
Diese Zahlen beziehen sich auf die Schreib- bzw. Lesegeschwindigkeit der Speicherkarten. Hierbei wird, wie schon bei CD-Laufwerken, Bezug auf die alte Datenübertragungsrate von Audio-CDs zurückgegriffen. Diese Datenrate war, bzw. ist es immer noch, 150 kb/sec. Damit entspricht also die Übertragungsgeschwindigkeit einer 600x Karte = 600 x 150 kb/sec = 90 MB/sec. Also eine ganz einfache Rechnung.

Ist schneller gleich besser?
Diese Frage steht in Abhängigkeit ihres Nutzungsverhaltens, ihrer Kamera und den eigenen Ansprüchen.

Bezogen auf das Nutzungsverhalten stellen sich verschiedene Fragen. Bin ich nur Landschaftsfotograf oder will ich actionreiche Szenen ablichten und die maximale Serienbildgeschwindigkeit ausnutzen? Auch eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist der Einsatzbereich der Karte. Setze ich diese nur im Studio ein oder bin ich unter extremen Bedingungen outdoor unterwegs?

Bezogen auf die Kamera stellen sich auch verschiedene Fragen. So ist bei älteren Kameramodellen auch hier der Flaschenhals zu suchen. Ist der verbaute Speichercontroller in der Kamera, der die Daten auf die Karte schreibt, also zu langsam, dann nützt auch der Speedy Gonzales oder Road Runner unter den Speicherkarten nichts.

Natürlich sollten beim Kauf auch die eigenen Ansprüche und natürlich der Geldbeutel beachtet werden. So kostet bspw. eine 400x Karte rund 25% weniger als eine 600x Karte. Und wenn ich die Leistung wieso nicht ausnutzen kann, dann kann ich mir das extra Geld auch sparen.

Ist schneller gleich besser lässt sich also nicht pauschal sagen. Es spielen viele Faktoren mit hinein, die einem bei der Entscheidung helfen. Bei Interesse kann ich hierzu auch gerne noch weitere Fragen beantworten oder auch eine Art Entscheidungsmatrix aufbereiten getreu der Frage: Welche Speicherkarte ist die richtige für mich?

Was bringt die San Disk Extreme Pro mit 90 MB/sec?
Getestet habe ich die Speicherkarte in meiner Nikon D700. Zwar schon ein etwas älteres Modell, aber immer noch eine überragende Kamera. Die Serienbildgeschwindigkeit liegt bei fünf Bilder/sec.

Für den Test habe ich verschiedene Einstellungen vorgenommen, um die Performance der Speicherkarte zu testen. Je nach verwendeter Einstellung zeigen sich hier Vorteile der Extreme Pro gegenüber langsameren Karten, aber teils auch kein wesentlicher Unterschied.

Zunächst habe ich einmal meine normalen Einstellungen an der Kamera gelassen. Mit aktiviertem D-Lighting, Vignettierungskorrektur, Weißabgleich sowie der RAW-Speicherung reduziert sich der Pufferspeicher auf sechs Bilder. Nun habe ich die Kamera auf Dauerfeuer gestellt, sprich den Shutter-Button gedrückt gehalten, bis der Pufferspeicher voll ist und die Bilder nur noch auf die Karte geschrieben werden. Nach ca. drei Sekunden war der Puffer bereits voll und der Schreibevorgang auf die Karte hat rund 20 Sekunden gedauert, bei beiden Karten. Die erste Erkenntnis dieses Test also: Beide Karten sind gleich schnell.

Wie bereits oben beschrieben, hatte ich allerdings verschiedene Kamerakorrekturen aktiviert. Liegt also etwa hier der Flaschenhals? Denn die Kamera be- bzw. verarbeitet erst jedes Bild intern, bevor sie es schlussendlich auf die Karte schreibt. Das ist klar. Also alle Automatiken abschalten. Damit macht man die D700 dann zu einem richtigen Serienbildmonster. Natürlich erhöht sich die Anzahl der Bilder/sec nicht, aber der Pufferspeicher erhöht sich, da die Bilder nicht mehr intern verarbeitet werden. Und im Vorgang des Fotografierens schaufelt die Kamera ja auch immer wieder Bilder auf die Karte und nicht nur erst am Ende. Somit hat man also länger Zeit für das Dauerfeuer.

Und hier konnte die San Disk Pro in einigen Bereichen punkten. Bei der reinen JPEG-Aufnahme stellen sich keine Verbesserungen ein. Jedoch erreicht man nun statt der sechs Bilder Puffer 100. Bei verlustfreiem RAW allerdings zeigt sich schon ein spürbarer Unterschied. So erreichen wir mit der Extreme Pro eine Serienbildanzahl bei 14 bit von 25 Bildern, bis eine Verzögerung eintritt. Mit einer 45 MB/sek Karte erhalten wir nur einen Wert von 20 Bildern. Insgesamt haben wir einen Zuwachs von 20%. Im 12 bit Modus konnten wir gar eine Verbesserung von 30% erreichen, von 23 Bildern auf 33 Bilder. Im Vergleich dazu konnten wir mit den Einstellungen und den ganzen Automatiken am Anfang gerade einmal 15 Bilder erreichen.

Auch wenn der Puffer voll ist schreibt die Kamera die Daten schneller auf die Kamera Hier konnten wir fast 50% Geschwindigkeitsvorteil feststellen.

Da ich meine Kamera nicht unnötig mit zu vielen Auslösungen belasten wollte, soll es das erst einmal für den Moment gewesen sein. Die Messwerte sind sicherlich nicht 100&ig genau, da sie mit etwas Gefühl und der iPhone Stoppuhr ermittelt wurden, geben aber denke ich einen guten Richtwert vor.

Bei einer D3s oder der D700 mit Batteriegriff wird sicherlich noch ein Quäntchen mehr möglich sein. Die Karte richtig ausnutzen werden aber wohl erst aktuelle Kameragenerationen wie die Nikon D4 oder D800. Wenn ich mal eine davon in der Hand habe werde ich dementsprechend einen Test nachreichen.

Insgesamt zeigt der Test aber doch deutlich, dass eine schelle Karte eher etwas für Serienbild Junkies ist. Wer darauf verzichten kann, der kann ruhig auch auf ein billigeres bzw. langsameres Modell zurückgreifen. Es sei denn…

Was zeichnet die Extreme Pro weiter aus? Warum es sich doch lohnt eine Extreme Pro zu kaufen!
Die Extreme Pro zeichnet sich nicht nur durch ihre Schnelligkeit aus, sondern auch durch verschiedene andere Eigenschaften. So ist die Karte bei Temperaturen von minus 25 bis plus 85 Grad einsetzbar. Zudem ist die Karte mit einem besonderen Silikon beschichtet, das optimal vor Nässe und Feuchtigkeit schützt. Ferner ist sie bis zu einem Fall aus drei Metern Höhe stoßsicher. Zusätzlich wurde durch den neune Controller die Fehlererkennung sowie die Schreibvorgänge verbessert. Dies sorgt für eine längere Lebensdauer der Karte und eine besserere Datensicherheit.

Sicherlich sind diese Eigenschaften für Studiofotografen uninteressant. Aber wer viel unterwegs ist und auch bei Wind und Wetter seine Kamera bemüht, für den ist der Aufpreis für die Extreme Pro im Gegensatz zu einer anderen Karte sicherlich mehr als gerechtfertigt.

Datenübertragung auf den Rechner
Je nach Kartenleser und Schnittstelle habt ihr hier einen Vorteil. Mein MacBook Air besitzt allerdings nur eine USB 2.0 Schnittstelle, sodass ich hier mit beiden Karten die gleichen Übertragungsraten erziele. Wer allerdings über eine USB 3.0 Schnittstelle oder eSATA verfügt, der dürfte auch bei der Übertragung der Bilder auf den Rechner eine bessere Übertragungsgeschwindigkeit erzielen.

Fazit
Es ist denke ich deutlich geworden, dass die Frage bzw. die Wahl der richtigen Speicherkarte einiger Vorüberlegung bedarf. Verschiedene Faktoren müssen beachtet werden und abgewogen werden.

Die Extreme Pro ist auf jeden Fall eine Karte für jeden Einsatz und deckt alle Situationen ab. Sie ermöglicht an der einen oder anderen Stelle noch ein paar Bilder mehr, die manchmal entscheidend sein können. Zudem ist sie robust und dem outdoor Einsatz gewachsen. Allerdings ist die Extreme Pro mit 192 Euro, in der von uns getesteten Variante mit 32 GB nicht gerade ein Schnäppchen. Eine vergleichbare Karte, bezogen auf Kapazität und Geschwindigkeit, gibt es bspw. von Transcend bereits für 136 Euro. Diese Karte werden wir die kommenden Wochen auch noch einmal für euch testen.

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