Joby Gorillapod SLR-ZOOM im Test – Stativ mit der Gelenkigkeit eines Turners

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Faulheit siegt, so sicherlich auch bei den meisten Hobbyfotografen. Denn wer schleppt schon gerne ein massives Stativ mit sich herum, um es dann eventuell gar nicht zu benutzen? Niemand!

Genau dieser Ansicht folgt auch der kleine Joby Gorillapod, ein kleines, 25cm großes, 3-Bein Stativ mit der Gelenkigkeit eines Turners und den Abmessungen einer Getränkeflasche. Wir nehmen heute für Euch das Modell „SLR-ZOOM“ genau unter die Lupe.

Das besondere am Gorillapod ist, dass er im Gegensatz zu einem normalen Stativ überall und flexibel einsetzbar ist. Er besteht aus unzähligen Kugelgelenken die jeweils mit einem Gummiring versehen sind. Dadurch ist er äußerst griffig und kann nahezu an jedem Gegenstand befestigt werden. Sein Terrain ist die Stadt und die Natur. Ob Baum, Fels oder ein Laternenmast, der Gorillapod krallt sich überall fest. Aufgrund seines geringen Gewichtes von nur 240g ist er zudem kein lästiges Anhängsel, sondern man nimmt ihn gerne mit auf Tour.

Im Praxistest zeigte sich der Gorillaod äußerst zuverlässig. Es Macht einfach Spaß, die Natur und örtlichen Gegebenheiten um sich herum mit einzubinden und Bilder aus Winkeln und Perspektiven zu schießen, die vorher nicht möglich waren. Jedoch empfiehlt es sich einen optionalen Kugelkopf zu benutzen, da das Austarieren ansonsten doch sehr mühselig ist und viele Nerven kostet. Des Weiteren sollte man, sofern das Objektiv eine Stativmanschette hat, diese auch nutzen. Denn mi einem langen und schweren Zoomobjektiv kommt der Gorillapod in leichte Gewichtsverteilungsprobleme und der Schwerpunkt verlagert sich zu sehr nach vorne. So kann es passieren, dass die Kamera doch schon mal verrutscht.

Verglichen mit einem klassischen Stativ hat der Goriallpod sich nur die geringere Höhe und eine geringere Standfestigkeit .einzugestehen Wer HDR Fotos aufnehmen möchte, sollte dies am besten per Fernbedienung tun, da das Betätigen des Auslösers die Position der Kamera schon leicht verändern kann. Auch hat man natürlich ein Problem, wenn sich in der Umgebung gerade kein geeignetes Objekt zur Befestigung findet. Denn mit nur einem Bodenabstand von rund 20cm kann man selten ein schönes Motiv finden. Ansonsten kann der Gorillapod jedoch sehr gut als Ersatz verwendet werden und kommt sicherlich öfter zum Einsatz, als ein klassisches Stativ. Gerade für kreative, die gerne etwas Neues ausprobieren, ein super Spielzeug.

Die einzige Frage, die sich uns noch stellt ist, wie es sich mit den Kugelgelenken nach einer Dauerbenutzung verhält? Werden diese nach einiger Zeit nachgeben oder bleiben sie genauso fest wie zu Beginn. Hierzu werden wir nach geeigneter Zeit noch einmal einen Kommentar nachreichen.

Fazit
Uns hat der Gorillapod SLR-ZOOM von Joby  sehr gut gefallen. Seine Flexibilität, sein geringes Gewicht sowie Abmessungen machen ihn zu einem Must-Have für jeden Hobbyfotografen. Jedoch sollte man, wie bereits erwähnt, einen zusätzlichen Kugelkopf verwenden, um die Kamera optimal zu arretieren.

Nachtrag (31.03.2011)

Nach nun 6 wöchigem Belastungstest und vielen Fotos mit dem GorillaPod sind wir geteilter Meinung. Für den Betreib mit einer 3kg schweren Kamera halten wir den GorillaPod für ungeeignet. Die Last ist einfach zu schwer und es lässt sich maximal ein Foto aufrecht oder leicht geneigt erzielen. Anderweitig geht der GorillaPod mit wehenden Fahnen unter.

Auch die Gelenke halten der Dauerbelastung nicht stand. Waren die Gelenke anfangs noch fest und schwer beweglich, sind sie nun teilweise sehr leichtgängig was im Endeffekt negative Auswirkungen auf die Stabilität des Stativs hat. Wichtig ist zudem, dass man, wenn man den GorillaPod aufstellt, einen möglichsten harten Untergrund findet. Bei weichem Untergrund leidet die Stabilität zunehmend.

Auch eine Befestigung an Gegenstände gestaltet sich immer als schwieriger, da der GorillaPod einfach nicht mehr so fest zugreift und von daher einige Positionen nicht mehr halten kann, die er vorher geschafft hat. Mit bestücktem Zoom Objektiv ist gar nur noch eine aufrechte Positionierung möglich.

Des Weiteren kann man nur raten, eine Fernbedienung zur Fernauslösung zu benutzen, da die Kamera sehr stark nachschwingt und so verschwommene Bilder produziert, was besonders bei Langzeitbelichtungen auffällt.

3kg Belastung waren im Endeffekt vom Hersteller wohl etwas zu hoch gegriffen. Wer allerdings eine kleine Kompaktkamera benutzt, wird mit dem Stativ äußerst zufrieden sein, weil damit alle Kunststücke möglich sind, die mit einer großen SLR versprochen worden.



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