Erfahrungsbericht | MMI Navigation Plus + Bang & Olufsen Sound + DAB Radio im Audi Q5

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Vor einigen Tagen hatte ich euch bereits von meinen Fahreindrücken mit dem neuen Audi Q5, dem Q5 hybrid und dem Spitzenmodell SQ5 berichtet. In diesem Beitrag soll es nun um den technischen Aspekt gehen. Allen voran natürlich das Infotainment System, aber auch die Assistenzsysteme.

Eigentlich wollte ich ja ein ausführliches Video dazu machen, nur leider war mein Akku vom Camcorder dann leer (kurzes Video gibt es trotzdem). Aber fangen wir mal an.

Infotainment

Kein Touch Wheel
Ich werde an dieser Stelle nicht auf alle Funktionen eingehen, denn diese habe ich weitestgehend schon im Artikel zum Audi A3 getan. Allerdings will ich hier parallelen aber auch Unterschiede zu den beiden Systemen aufzeigen. Es ist mir nämlich etwas unerklärlich, warum Audi hier auf unterschiedliche Systeme setzt. So wurde im A3 das neue MMI mit Touchwheel vorgestellt, was ich sehr gelobt habe. Man konnte die Eingabe von Zielort intuitiv auf der Touchoberfläche schreiben oder diese aber auch teils zur Navigation in den Menüs nutzten.

Kommt man nun in den höherwertigen Q5 trifft man aber auf eine ältere Variante des MMI Systems. Auf Nachfrage bei Audi wurde mir gesagt, dass es hier einen Längs- und Querbaukasten gibt und das deshalb nicht zusammenpassen würde. Aber in der nächsten Version des Q5, dies war „nur“ ein Facelift, erhält dann auch die MMI Touch Variante, wie man sie aus dem neuen A3 oder auch den höheren Modellen A7 sowie A8 kennt, Einzug.

Das Audi-Bedienkonzept ist unmittelbar verknüpft mit der quattro logic und optimiert für die Bedienung während der Fahrt. Und hier zeigen sich die Vorteile gegenüber der Touch-Bedienung auf dem großem Bildschirm. Dies ist auch das Kundenfeedback aus Tests in dafür ausgelegten Klinikversuchen. Im Audi A3 ist eine andere Generation des MMI-Bedienkonzeptes verbaut. Diese nutzt bereits das Touch-Pad. Diese Technik wird in den nächsten Jahren in weitere Baureihen Einzug halten.

Aufgeräumte Mittelkonsole und gutes Bedienkonzept
Neben diesem Fauxpas, so würde ich es zumindest einordnen, finde ich die Bedienung des Multimediasystems sehr gut. Es ist sehr aufgeräumt und übersichtlich und es finden sich wirklich nur für die wichtigsten Funktionen Knöpfe in der Mittelkonsole. So findet man einen Direkteinstieg zu Navigation, Telefon, Radio oder Media. Des Weiteren gibt es noch eine zusätzliche Taste für Car, womit man die drive select Funktionen aufruft, Menü und Back.

In der Mitte befindet sich das Drehrad und darum positionieren sich noch vier weitere Buttons, mit denen man die Funktionen des MMI bedienen kann. In den einzelnen Menüs und Bildschirmen befinden sich nämlich immer in den vier Ecken jeweils Funktionen, die man denn damit aufrufen bzw. auswählen kann. Im A3 hatte ich noch den Fehler gemacht und gedacht, dass es sich beim Bildschirm um einen Touchscreen handelt und man diese Eckfunktionen mit dem Zeigefinder anvisieren muss. Doch nach der Fahrt im A3 und dem kurzen erlernen des Bedienkonzeptes fand ich mich im Q5 sehr schnell zurecht. Auch das meines Erachtens immer noch in die falsche Richtung zu drehende Wheel konnte ich nun ohne Probleme bedienen. Im Endeffekt ist es dann wirklich nur eine kurze Eingewöhnungsphase und ab dann lässt sich das Infotainment System blind bedienen. Aus dieser Hinsicht muss man Audi ein Lob aussprechen, denn hier hat man sich wirklich Gedanken gemacht.

DAB + Bang & Olufsen Sound
Auch wenn ich normal nicht so der große Freund vom Radio hören bin muss ich sagen, dass ich vom neuen digitalen Rundfunk, welcher 2011 gestartet ist, mehr als begeistert bin. Kein Rauschen, kein knacken und endlich mal eine gute Klangqualität. In Kombination mit dem Bang & Olufsen Soundsystem, das aus 14 Lautsprechern 505 Watt Musikleistung „abfeuert“, einfach nur geil.

MMI Navigation plus
So nennt sich an sich die ganze Einheit aus Infotainment und stellt gleichzeitig auch die höchste Variante dar. Der Verbaute 7 Zoll Monitor hat eine Auflösung von 800×480 Pixeln und ist damit recht scharf. Die Lesbarkeit war zu jeder Zeit gegeben, denn es ist etwas nach hinten versetzt eingebaut, sodass auch die Sonne nicht direkt auf das Navi scheinen kann.

Navigation
Die Navigation erfolgt mittels normaler Straßenkarten wie man sie aus jedem anderen Navigationsgerät kennt, aber dank Audi Connect auch mit Google Earth und Street View Bildern. Aufgrund des schlechten Handyempfangs konnte ich es in Mallorca noch nicht testen, aber in München war dies kein Problem. Und auch diese Funktion hat mich überzeugt, denn im Gegensatz zu den normalen Kartendaten ist Google Earth halt westlich genauer und gerade noch die Möglichkeiten von Street View machen die Navigation in unbekannten Städten wesentlich einfacher.

Was mich natürlich brennend interessierte war die Frage bezüglich des Datenvolumens, denn die Kartendaten werden von Google aus dem Internet abgerufen. Hier mal die Antwort seitens Audi dazu:

Für die Google Maps Funktion braucht man keinen spezifischen Datentarif. Wir empfehlen eine UMTS-Verbindung (hier handelt es um eine mobile Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung). Google Maps funktioniert aber auch mit einer herkömmlichen GMS-Verbindung.

Auf Grund der hohen Datenmengen, die auf Google Maps bereit gestellt werden, rufen wir die jeweiligen Informationen immer aktuell ab. Die bereits abgerufenen Datenmengen sind auch im MMI-Menü abrufbar.

Auch nach einem kurzen Telefonat bekam ich hier keine genauen Informationen zum wirklichen Datenverbrauch. Denn ich fände es bspw. sinnvoll, dass wenn man in München wohnt, bspw. die Daten lokal abgespeichert würden. Hier entgegnete man ja dann, dass es große Datenmengen wären. Wenn ich mir aber überlege, dass die interne Festplatte des MMI 60GB fasst und es zusätzlich noch zwei SD-Card Steckplätze mit jeweils maximalen 32GB gibt, wo denn letzten Endes der Engpass ist. Sollten also 120GB Datenvolumen im Monat „verbraten“ werden, wäre dies ein kaum bezahlbarer Datentarif.

Zudem hätte ich es ganz interessant gefunden, wenn Audi bspw. mit der Telekom direkt in Kooperation einen Vertrag anbieten würde, sodass man sich hier nicht selber drum kümmern muss und immer die benötigte Bandbreite zur Verfügung hat. Aber dies ist aktuell eher kein bestreben:

Audi tritt nicht als Service-Provider auf – Audi bleibt reiner Automobilhersteller, dies zählt nicht zu unseren Geschäftsfeldern.

Audi Connect
Audi Connect ist quasi der digitale Hub zur Außenwelt mittels UMTS Verbindung. Einige Funktionen habe ich hierbei bereits vorgestellt. Im Zusammenhang mit dem Navi will ich hier noch einmal die Verkehrsinformationen erwähnen. Denn diese werden nicht über TMC Pro übermittelt. Ausgewertet werden hierbei Smartphones mit Navi oder andere Navigationsgeräte mit Onlineanbindung. Übermittelt werden hier ständig die Positionsdaten und hieraus wird dann ermittelt, wie der aktuelle Verkehrsstrom auf den Straßen ist. Sinnvolles Crowdsourcing was hier betrieben wird und sicherlich wesentlich exakter ist. Den Rest zum Audi Connect könnt ihr im A3 Bericht nachlesen.

Kommen wir nun noch zu Dingen, die mich gestört haben, aber die ich auch schon im A3 bemängelt habe.

Telefon
Um die Telefonfunktion nutzen zu können muss ich mein iPhone separat per Bluetooth verbinden. Leider geht’s nicht direkt übers Kabel, was ich verwunderlich finde, aber hier die Antwort dazu:

Aktuell wird das iPhone über das Kabel geladen und gleichzeitig werden auch Mediendienste übertragen. Die Freisprech-Einrichtung wurde Mobilfunkhersteller-übergreifend umgestellt auf eine Bluetooth-Verbindung. Es ist aber auch möglich die Mediendienste über W-LAN zu übertragen. Das heißt alle Dienste werden damit „kabellos“ bereitgestellt.

Die Musikübertragung per W-LAN habe ich nicht ausprobiert, muss ich mal beim nächsten Mal nachholen. Allerdings habe ich in einem persönlichen Gespräch rausgehört, dass die Kabellösung bald ganz abgeschafft werden soll und stattdessen eine Möglichkeit gegeben werden soll das Handy per Induktion zu laden. Da es nativ aber nicht von den Smartphones unterstützt wird, ist hierzu denke ich dennoch wieder ein weiterer Adapter nötig. Aber das wird die Zukunft zeigen.

Fazit
Ich denke das waren genug der vielen Worte mal wieder von mir. Ich finde das Bedienkonzept und das Infotainment System sehr gelungen und gut bedienbar. Audi hat da ein schönes System entwickelt, was den Genuss am Fahren noch merklich steigert. Ansonsten empfehle ich einfach mal reinsetzten und ausprobieren.

Der Bericht zu den Assistenzsystemen folgt dann die nächsten Tage.

© Bilder: Audi AG & Eigene

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6 comments

  1. Albrecht DR 900 Digitalradio mit DAB+ im Test | IMAEDIA 20 August, 2013 at 11:32 Reply

    […] Im Auto durfte ich DAB bereits mehrfach ausprobieren und die Vorteile dort kennenlernen. Jedoch habe ich mir immer die Frage gestellt, ob es auch zu Haus Sinn macht. Denn einen Nachteil hat DAB genauso wie DVB-T noch. Die Empfangbarkeit zu Hause. Bis auf Mecklenburg-Vorpommern haben wir eigentlich überall eine Empfangbarkeit unterwegs, sodass es im Auto natürlich gut funktioniert. Im Haus allerdings ist es nur in den großen Ballungsgebieten möglich. Dies war die erste Herausforderung, denn ich lebe auf dem Land. Aber schon vorweg, es hat bei mir auch im Haus bei fensternaher Aufstellung funktioniert. […]

  2. Michael 6 Februar, 2014 at 14:43 Reply

    Ich weiß nicht, für was ich dich mehr beneiden soll – für den Audio Q5 oder für die technische Ausstattung, über die dieser verfügt! Meinen vollen Respekt!

    Wenn der mal abzugeben ist, melde dich bei mir ;)

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