Chattertypologie – diese Exemplare triffst du in jedem Chatroom

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Das Netz ist voll von ihnen: Menschen, die auf der Suche sind nach Gleichgesinnten. Besonders in den Chatrooms dieser Welt kommen sie gern zusammen, um sich über die verschiedensten Themen auszutauschen. Dabei trifft man gerade dort immer wieder auf dieselben Persönlichkeits-Typen. Die Kultur der Internetchats und Chaträume zeigt Hideo Nakata in seinem neuen Internet-Thriller „Chatroom“ auf eindrucksvolle Weise. Im Unterschied zu meist harmlosen Chats beginnt im Kreise der arglosen Chatter von „Chatroom“ ein Spiel um Leben und Tod.

Der God-Chatter
Im Reallife fühlt er sich ständig von seiner Umwelt bedroht – im Chatroom jedoch hält er sich für den King und gibt selbst die Regeln vor. Seinen giftigen Charme versprüht er in Form von fiesen Kommentaren gegen nahezu alles und jeden. Trotzdem (oder gerade deshalb) gelingt es ihm, im virtuellen Raum eine überschaubare, aber treu ergebene Anhängerschaft um sich zu scharen, die ihm in bedingungsloser Bewunderung zujubeln. William (Aaron Johnson) ist ein God-Chatter par Excellence. Während er sich im wahren Leben von allen kontrolliert und ungerecht behandelt fühlt, übt er in seinem CHATROOM „Chelsea Teens!“ die Kontrolle über seine Chat-Freunde aus und fantasiert sich immer mehr in die Täterrolle hinein.

Der Mitchatter
Er ist der normalste, harmloseste und daher wohl auch langweiligste Chatter-Typus. Die virtuelle Welt ist für ihn längst zum zweiten Zuhause geworden, der Chatroom zu einer Art Wohnzimmer, in dem er regelmäßig vorbeischaut, um sich von seinen Mitchattern unterhalten zu lassen. Von Zeit zu Zeit tippt er ebenfalls einen lässigen Kommentar in die Tastatur, ohne dabei groß aufzufallen. Zu dieser Spezies gehört wohl auch der unkomplizierte Mo (Daniel Kaluuya), der durch Zufall in Williams Chatroom stolpert.

Die Selbstdarstellerin
Für sie ist der Chatroom eine Bühne, auf der sie sich gern als schillernde Persönlichkeit präsentiert. In CHATROOM lässt sich dieser Typus an der hübschen Eva (Imogen Poots) ausmachen. Auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung flüchtet sie vor ihrer ignoranten Umwelt, in der ihr stets andere die Show stehlen, in die Cyberwelt. Kaum hat sie dort die ersten bewundernden Zuhörer gefunden, blüht sie so richtig auf.

Die Chat-Klette
Im echten Leben sind sie verklemmte Langweiler mit einem unübersehbaren „Made by Mami“-Stempel auf der Stirn. Allein der Besuch in der Cyberwelt übt auf sie jenen Reiz des Verbotenen aus, den andere etwa bei Drogen oder wilden Partys im elterlichen Schlafzimmer verspüren mögen. In diesem Zustand höchster Erregung treten sie im Chat mit Leuten in Kontakt, die sie im echten Leben wegen ihrer Coolness nur aus der Ferne bewundern. Doch Vorsicht: Kaum schenkt man ihnen einen Hauch von Beachtung, werden sie zu echten Kletten, die einem auf ewig am Hintern kleben. In CHATROOM wird diese Rolle von der überdrehten Möchtegern-Rebellin Emily (Hannah Murray) übernommen.

Das Cyber-Opfer
Ehe er sich im Chat zu Wort meldet, braucht es eine längere Aufwärmphase, denn dieser Chatter-Typus ist der Inbegriff der Schüchternheit. Oft sitzt er einsam und unbeachtet in einer Ecke des Chatrooms und liest lieber die Kommentare der Anderen statt selbst zu kommentieren. Kommt er dann aber doch aus sich heraus, wird er für die richtig coolen Jungs im Chat schnell als willkommenes Opfer ausgemacht und mit wenigen verbale Attacken wieder zum Schweigen gebracht. Einige Mobber wie der God-Chatter William, geilen sich jedoch gern daran auf, ihr Cyber-Opfer zunächst emotional an sich zu binden, ehe sie sie fertig machen. Bei dem depressiven Jim (Matthew Beard) scheint dieses doppelte Spiel bald außer Kontrolle zu geraten… CHATROOM – Jetzt überall auf DVD und Blu-ray.

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